9. Oktober 2001

Kritik an aussiedlerfeindlichen Aussagen eines WDR-Redakteurs

In der am 30. September in der ARD ausgestrahlten Sendung „Presseclub“ äußerte Kurt Gerhardt, Redakteur beim Westdeutschen Rundfunk (WDR), die Meinung, aufgrund der „Besorgnis erregenden“ Aussiedlerkriminalität sollte man diesen Menschen letztlich die Einreise nach Deutschland verwehren. Der stellvertretende Bundesvorsitzende Horst Göbbel kritisierte die verbalen Entgleisungen des Journalisten als "Wasser auf den Mühlen mancher Stammtischparolen-Produzenten".
Die Aussagen des Redakteurs erscheinen umso unverantwortlicher, als die renommierte ARD-Sendung die Terrorismusbekämpfung in der Bundesrepublik thematisierte. Auch unter den anderen Diskussionsteilnehmern stieß Gerhardts deplatzierter Vorschlag auf Ablehnung: „Ich teile seine Meinung überhaupt nicht und finde solche Urteile über Menschen schrecklich“, äußerte sich Hans-Ulrich Jörges („Die Woche“) gegenüber Horst Göbbel, stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen und Vorsitzender des Vereins Haus der Heimat Nürnberg e.V. Göbbel wandte sich in einem Brief an Gerhardt und kritisierte dessen Äußerungen aufs Schärfste: „Diese Art von völlig unüberlegten Einlassungen sind Wasser auf den Mühlen mancher Stammtischparolen-Produzenten, schaden der großen Aufgabe der Integration von Aussiedlern in unserem Land und nicht zuletzt Ihnen als ernstzunehmender Journalist.“ Von Kurt Gerhardt, Mitarbeiter im Brüsseler WDR-Studio, war bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu erhalten.

C. Z.

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