17. Oktober 2001

Freizeiterlebnis auf der bayerischen Altmühl

Die Siebenbürgische Jugend Deutschlands (SJD) lud ein, und sie kamen zuhauf! Über 70 Teilnehmer trafen sich in Pappenheim zum Feiern, zum Klönen und – zum Paddeln. Es war eine von langer Hand geplante und – wie sich im Nachhinein herausstellte – gut durchorganisierte Aktion: Siebenbürgische Jugendliche aus ganz Deutschland sollten sich ein Wochenende lang miteinander austauschen können, denn viel zu selten kommt man Länder übergreifend zusammen. Das Programm war vielfältig, jedem Vergnügen konnte gefrönt werden.
Doch der Reihe nach. Schon Anfang Juni weckte ein Faltblatt das Interesse aufmerksamer Leser: Zu einem wahren Freundschaftspreis wurden Jugendliche zu einer „Summertime“ ins bayerische Altmühltal eingeladen. Die Resonanz war erstaunlich, denn zu der erwarteten Anzahl von Anmeldungen gesellten sich zusätzlich über 30 Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen. (Auf der letzten Bundesjugendleitungssitzung in Bergneustadt in NRW hatten nämlich Thorsten Schuller und Ines Grempels die sich bietende Gelegenheit genutzt, etwas Schwung in die Landesjugend NRW zu bringen.)
Um nicht abgehetzt in die Kanus steigen zu müssen, waren die Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen schon am Freitagabend angereist – gutgelaunt und die Kehlen vom Singen im Bus rauh und heiser. Das Quartier am Zielort Pappenheim war die Landvolksschule der EJL, eine weitläufige Anlage mit vielfältigen sportlichen Betätigungsmöglichkeiten. Regen Zuspruch fand erwartungsgemäß die Kegelbahn. Nicht zu vergessen die Möglichkeit, hier gemeinsam zu Essen und bis spät in die Nacht draußen im Grünen zu erzählen – alles Gründe, dieses Quartier weiter zu empfehlen.
Samstag ging es dann richtig los: Mittags reisten die restlichen Teilnehmer aus Baden-Württemberg und Bayern an, so dass die Mannschaft komplett war. Alle Befürchtungen, die Besichtigung der Vogelinsel in Muhr am See könnte wetterbedingt „ins Wasser fallen“, lösten sich nachmittags in eitel Sonnenschein auf. Durch dieses wunderbare Landschaftschutzgebiet führte uns dann sehr fachkundig Thorsten Schuller. Da er einiges zu erzählen wusste, zog er die recht große Gruppe mit Leichtigkeit in seinen Bann. Der krönende Abschluss des Tages war ein Seefest in Schlungenhof am See. Bei Live-Musik und viel Trubel zeigte sich dann, dass einige immer noch nicht genug gesungen hatten. Wem ist da zu verübeln, wenn er Abkühlung im Altmühlsee suchte? Gänsehaut garantiert.
Am Sonntag dann das, worauf die Mehrzahl sich wohl am meisten gefreut hatte: Kanu fahren auf der Altmühl! Um auch jedem die Möglichkeit zu bieten, mitpaddeln zu können, wurden sämtliche Kanu-Verleiher der Umgebung bemüht. Vor dem versprochenen Mittagessen in Altendorf lagen 12 km Wanderpaddelweg. Warum Wanderpaddelweg? Nun, das wurde den Teilnehmern spätestens da klar, als eine Mühle mit Wehr den Weg versperrte. Da hieß es dann Kanu-Wandern. Zum Glück ging es hinter den einzelnen Mühlen auch gleich weiter, so dass die Paddel kaum trocken wurden. Das Steuern ihres Kanus hatten die meisten schnell raus, unfreiwillige Zickzackkurse wurden mit zurückgelegter Strecke immer weniger.
Ziel der Tour war Altendorf, ein idyllisches Dörfchen, welches sich zudem in sonntäglicher Mittagsruhe präsentierte. Dem hungrigen Ansturm der Truppe war das vorgewarnte Lokal nicht recht gewachsen – was dazu führte, dass das letztgebrachte der über 70 bestellten Gerichte mit lautem Applaus begrüßt wurde; immerhin zwei Stunden nach Aufgabe der Bestellung.
Fazit? Selten soviel Spaß gehabt. Als Thorsten Schuller, Verantwortlicher seitens der Bundesjugendleitung, am Sonntagnachmittag die Freizeit für beendet erklärte, hätte wohl jeder im Bus die beiden Tage am liebsten sofort wiederholt. Dann bis nächstes Jahr.

Roland Zillmann


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 16 vom 15. Oktober 2001, Seite 14)

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