2. Januar 2002

Vortrag in Ulm: "Erzbergbau in Siebenbürgen"

Im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung "Silber und Salz in Siebenbürgen" im Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm hält Prof. Dr. Rainer Slotta, Direktor des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, am Donnerstag, dem 10. Januar, 20.00 Uhr, einen Vortrag zum Thema "Der historische Erzbergbau in Siebenbürgen".
Prof. Slotta präsentiert die wichtigsten Aspekte der Bergbauregionen im Siebenbürgischen Westgebirge, die in den 1990er Jahren innerhalb eines wissenschaftlichen Projektes erforscht und der Öffentlichkeit in der Wanderausstellung „Silber und Salz in Siebenbürgen“ vorgestellt wird. Die Ausstellung wurde vom Deutschen Bergbau-Museum Bochum und dem Siebenbürgischen Museum Gundelsheim erstellt und zunächst in Bochum gezeigt, bevor sie im Sommer letzten Jahres in Hermannstadt zu sehen war. Sie dokumentiert die Entwicklung des siebenbürgischen Bergbaus vom 16. bis zum 19. Jahrhundert anhand von Karten und Rissen aus dem Montanarchiv. Mehr als einhundert Goldschmiedearbeiten aus diesem Zeitraum veranschaulichen die hohe Kunst der siebenbürgischen Handwerker.
Silber und Salz bauen die Bergleute in Siebenbürgen seit Jahrhunderten ab. Unter den Bergzügen der Karpaten verbirgt sich der Reichtum Siebenbürgens: Archäologische Funde belegen, dass neben Silber und Salz schon in vorchristlicher Zeit andere Buntmetalle abgebaut werden. Im 13. Jahrhundert siedelt der ungarische König hier deutsche Bergleute an, um die Bodenschätze zu heben. Seit dem 18. Jahrhundert – Siebenbürgen gehört inzwischen zur österreichischen Krone – wird die Montanindustrie systematisch ausgebaut und durch Maschinentechnik modernisiert.
Siebenbürgische Kaufleute bringen das Salz nach West- und Osteuropa. Dadurch entwickeln sich Kronstadt/Brasov und andere Städte zu Handelszentern. Mit dem Abbau von Gold und Silber ziehen Kunsthandwerker nach Siebenbürgen. Die Erzeugnisse der Goldschmiede sind in ganz Europa begehrt.
Die Ausstellung „Salz und Silber in Siebenbürgen“ wird in einer neuen Konzeption zusammen mit der Fotoausstellung „Über Siebenbürgen“ bis zum 13. Januar 2002 im Donauschwäbischen Zemntralmuseum in Ulm gezeigt. Zur Ausstellung ist ein dreibändiger Katalog erschienen, der im Donauschwäbischen Zentralmuseum zum Preis von ca. 80,00 DM zu erwerben ist.
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags zwischen 10.00 und 17.00 Uhr, donnerstags zwischen 10.00 und 19.00 Uhr; montags ist die Ausstellung geschlossen.
Weitere Infos: Donauschwäbisches Zentralmuseum, Schillerstraße 1, 89077 Ulm, Telefon: (07 31) 9 62 54-0, Fax: (07 31) 9 62 54-200, E-Mail: info@dzm-museum.de, Internet: www.dzm-museum.de.

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