21. Januar 2002

Dracula-Park - nur ein April-Scherz?

Die im letzten Dezember gestarteten Subskriptionen für Dracula-Aktien laufen offenbar nicht zufriedenstellend. Laut Mitteilung der rumänischen Regierung haben Interessenten kurz vor Abschluss der Aktion Wertpapiere bloß in Höhe von 27 Milliarden Lei aufgekauft. Der umstrittene Dracula-Park soll jedoch umgerechnet über 30 Millionen US-Dollar kosten.
Kleinanleger wurden größtenteils schon auf Anhieb von Aktienkäufen abgeschreckt, denn sie gelangen erst dann in den Besitz einer Aktie, wenn die Subskription in einer ersten Phase abgeschlossen und die dafür veranschlagte Summe vorhanden ist. Sollte das bis zum 19. Februar nicht der Fall sein, bekommt der Anleger sein Geld mit dem entsprechenden Zinssatz zwar zurück, aber die Zinsen sind unattraktiv bei der Rumänischen Handelsbank (BCR), die diese Geschäfte vermittelt.
Die regionalen Finanz-Invest-Gesellschaften (societa'ti de investit'ii financiare, SIF) wurden nun von der Regierung angehalten, die notwendige Differenz für das Dracula-Projekt beizusteuern. Die SIF sind aus dem einstigen Fonds für Privateigentum (FPP) hervorgegangen und verwalten treuhänderisch einen Gutteil der von der früheren Regierung Va'ca'roiu an Privatpersonen vergebenen Aktien von Staatsbetrieben. Die Gesellschaften werden mehrheitlich von Vertretern der Regierungspartei PSD kontrolliert und sind oft in Finanzskandale verwickelt. Ihre Aktien stehen denn auch nicht so hoch im Kurs. Trotzdem erhofft sich Marius Stoian, Berater des Tourismusministers Agathon, einen Erfolg durch diesen neuen Vorstoß. Die Eröffnung des Dracula-Parks auf der Schäßburger Breite wurde für den 1. April 2004 angekündigt - ein Aprilscherz also, wie viele vermuten?

mo

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