25. Februar 2002

Barthmes eröffnet Büro in Hermannstadt

Die Stadt am Zibin sei zwar das „Zentrum seiner emotionalen Heimat“. Aber nicht nur darum hat der Münchener Anwalt Detlef G. Barthmes mit weitreichenden Wurzeln in einem siebenbürgischen Pfarrersgeschlecht im Februar ein Consulting-Büro auf der Harteneck- (Cetatii-) Straße 44 in Hermannstadt eröffnet.
"Siebenbürgen wird immer attraktiver für ausländische Unternehmer", so Barthmes. Ihnen will er nun unter dem Firmenschild "ILC Consulting SRL" am Zibin Unterstützung gewähren. Schon bald nach dem Umbruch hat er entsprechende Planungen begonnen und die wirtschaftlichen Voraussetzungen in seiner alten Heimat abgewogen. Letztendlich hat er dann als Bayer reagiert und, wie er sagte, "aus dem Bauch heraus" und mit dem Herzen diesen Entschluss gefasst. Der steht nun und wurde von Bischof D. Dr. Christoph Klein unter den Schutz und Segen Gottes gestellt. Zahlreiche Gäste, darunter Bürgermeister Klaus Johannis, DFDR-Abgeordneter Wolfgang Wittstock, der bundesdeutsche Generalkonsul Peter Adamek und andere hochrangige Vertreter aus Forum, Kirche, Kultur und Verwaltung, gaben sich und dem Unternehmensgründer die Ehre.
Den Mandanten der Münchner Kanzlei, die unter der Bezeichnung „International Legal Center“ (ILC) tätig ist, steht nun auch in Hermannstadt eine leistungsfähige Infrastruktur mit den typischen Dienstleistungen einer Unternehmensberatung zur Verfügung, wie zum Beispiel das Erstellen von Businessplänen und die Standortsuche für Unternehmen. Vor allem diene die Büroinfrastruktur auch "der Unterstützung unserer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit rumänischen Kolleginnen und Kollegen", so Barthmes, die außer wirtschafts- und steuerrechtlicher Beratung fallweise auch Fragen der Restitution übernehmen.
Von daher wünschte Bürgermeister Klaus Johannis dem neuen Unternehmen viel Erfolg und viele Kunden, denn das hieße ja auch, dass "unsere Stadt in unserem aller Sinne vermehrt von Unternehmern aufgesucht wird". Auf alle Fälle jedoch zeige Barthmes mit der Gründung eines Büros von solchem Format in Hermannstadt Mut, "eine wesentliche Entwicklung dieses Raums vorauszusehen" (Johannis).
Und erstmals stellt ein Wirtschaftsunternehmen in Rumänien seine Räumlichkeiten auch der Kunst zur Verfügung, "ein probates Mittel übrigens in Deutschland, die Gäste des Hauses zu begeistern" (Barthmes). Werke von Lia und Dan Perjovski sowie Mircea Stanescu stehen ganz im Sinne ihrer thematischen Absicht nun bis auf weiteres für dies "Paradox" - so der Titel der Kunstausstellung, mit deren Vernissage die Büroeinweihung verbunden wurde.

mo


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 3 vom 28. Februar 2002, Seite 2)

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