23. März 2002

Der Grimmsche Hilfstransport rollt wieder

Am 7. März war es wieder soweit: Dipl. Verwaltungswirt (FH) Hermann Grimm startete mit den gesammelten Schätzen aus Bayern und Niederösterreich von Gerolfingen mit einem 7,5 Tonner, vier Sattelschleppern und drei Kleinbussen nach Siebenbürgen.
Bei der Raststätte Göttlesbrunn wird nochmals getankt, die Gulaschsuppe verzehrt, die letzten Güter verladen und der Konvoi in seine endgültige Marschgliederung gebracht. Nahe der tschechischen Grenze ist auch ein Fahrzeug aus Laa an der Thaya in Niederösterreich, beladen mit hunderten Paketen, zum Konvoi gestoßen. Diese Pakete wurden vom Ehepaar Teutsch mit Helfern gefertigt und sollen an Hilfsbedürftige verteilt werden. Das Geld stammt vom Verein der Siebenbürger Sachsen in Wien.
Es ist der 38. Transport, den Hermann Grimm für die Rumänienhilfe Westmittelfranken in Zusammenarbeit mit dem VDA nach Siebenbürge durchführt. Darüber hinaus wird sogar Târgoviste anfahren. Laut Transportchef leben dort auch 80 Sachsen, die noch nie Hilfsgüter erhalten haben. Der Löwenanteil der Güter, Krankenhaus-, Schul- und Kindergarteneinrichtungen, geht nach Sächsisch Regen, wie ich dem ungarischen Zöllner übersetzen muss, damit es schneller geht. Hermannstadt und Kronstadt werden auch angefahren, wobei große Materialsammelstellen vermieden werden - die Güter werden direkt zum Bedarfsträger gebracht. Diese Vorgehensweise hat sich als besser herausgestellt.
Wenn man sich fragt, was bringt den Franken Grimm dazu, dem Mangel, der in Siebenbürgen herrscht, 38 Mal Abhilfe zu schaffen, ein ganzes Jahr die Güter in Deutschland und Österreich zu sammeln und zu den Zielorten hinzubringen. 14 Freiwillige, die Zeit und Geld opfern, die sich an den Staatsgrenzen die Nächte um die Ohren schlagen und dann als Belohnung noch die halbe Nacht und den ganzen Tag fahren dürfen. Auf- und Abladen gehört auch zu ihren Pflichten. Am 18. März wollten sie wieder zu Hause sein.
So wie wir ihn kennen, wird Grimm auch im nächsten Jahr wieder mit einem Transport unterwegs sein. Und wenn ihm noch besser mit Gutem und Geld geholfen wird, so wird er mit seiner Arbeit weiter mit dazu beitragen, dass unsere alte Heimat von einem historischen Zankapfel zu einem Schmuckstück in einem neuen, konfliktfreien Europa avanciert.

Wilgerd Nagy


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 5 vom 31. März 2002, Seite 15)

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