5. April 2002

Frühjahrskonzert in Drabenderhöhe

Zum traditionellen Frühjahrskonzert hatten die Siebenbürger Trachtenkapelle und der Honterus-Chor für Sonntag, den 17. März, in das Kulturhaus Hermann Oberth in Drabenderhöhe eingeladen. Zur Freude der Veranstalter waren viele Musikfreunde der Einladung gefolgt und trugen zur guten Atmosphäre dieses Konzerts bei. Jugend und Kinder wirkten begeistert mit.
Der Vorsitzende des Honterus-Chors, Günther Schuller, begrüßte als Ausrichter des Konzerts die Gäste im frühlingshaft geschmückten Saal, und die Trachtenkapelle begann ihre Darbietung mit dem Hessenmarsch, jedoch mit Michael Hartig als Dirigenten, der doch den Taktstock schon vor geraumer Zeit an seinen Nachfolger Hans Friem übergeben hatte. Und was war mit Jürgen Poschner, der doch die Proben geleitet hatte? Nun begrüßte auch noch der Vorsitzende der Trachtenkapelle, Reinhard Lörinz, die Gäste, erklärte aber auch den Grund für den ungewohnten Ablauf: Friem hatte den Dirigentenstab nach mehr als zehn Jahren aus persönlichen Gründen abgegeben, und man hatte dieses Fest gewählt, um die Amtsübergabe in würdigem Rahmen zu vollziehen.
Hartig übergibt den „Zauberstab“ der Siebenbürger Trachtenkapelle offiziell an den neuen Dirigenten Poschner. Foto: Christian Melzer.
Hartig übergibt den „Zauberstab“ der Siebenbürger Trachtenkapelle offiziell an den neuen Dirigenten Poschner. Foto: Christian Melzer.


Hartig übergab den „Zauberstab“ nun offiziell an den neuen Dirigenten Poschner. Dieser probierte ihn auch sofort aus, indem er zunächst das Publikum ein Volkslied singen ließ – es funktionierte! Mit dem anschließend dargebotenen Stück Hymne und Triumphmarsch aus der Oper Aida hatte Poschner sich mutig ein recht schweres Stück gewählt.
Das Potpourri der bekanntesten Märsche Amerikas kam beim Publikum gut an, und bei dem Walzer Donauwellen musste man wirklich nur die Augen schließen und konnte sich den Lauf der Donau gut vorstellen, wie Anke Bartesch, die in ihrer lustigen Art durch das Programm der Trachtenkapelle führte, dem Publikum vorschlug. Poschner arbeitete die einzelnen musikalischen Teile schön heraus, und die einzelnen Instrumente kamen sauber zur Geltung. Auch die Solistin Nicole Schneidewind darf hier nicht vergessen werden.
Siebenbürger Trachtenkapelle Drabenderhöhe in neuen Botscher Burschenjacken. Foto: Christian Melzer
Siebenbürger Trachtenkapelle Drabenderhöhe in neuen Botscher Burschenjacken. Foto: Christian Melzer

Mit vier Frühlingsliedern bot der Honterus-Chor unter der Leitung ihres Dirigenten Horst Niedtfeld eine harmonische, in sich geschlossene Darbietung. Das Lied Freunde, lasst uns singen vermittelte dem Publikum die Freude der Künstler am Gesang und an der Gemeinschaft. Das Stück Die Waldvöglein von Felix Mendelsohn-Bartholdy forderte den Chor und wurde gekonnt gemeistert. Da sächsisches Liedgut zur Tradition des Chors gehört, konnten sich vor allem die siebenbürgischen Zuhörer an dem alten Volkslied Medchen mät de Kirschenugen von Grete Lienert erfreuen.
Das als Abschluss dargebotene Werk Lebe dein Leben von Fritz Kleindiek, vertont von Otto Groll, könnte in einer Selbstfindungstherapie Anwendung finden, so viel positive und aufbauende Energie strahlt der Text aus, was in der musikalischen Umsetzung von Otto Groll voll zum Tragen kommt. Man spürte, dass der Chor dieses Lied sehr gern sang.
Honterus-Chor unter der Leitung von Horst Niedtfeld. Foto: Christian Melzer.
Honterus-Chor unter der Leitung von Horst Niedtfeld. Foto: Christian Melzer.

Nach der Pause stellte R. Lörinz die Nachwuchskräfte vor, die sich seit dem letzten Jahr mehr als verdoppelt haben. Er betonte, dass die Trachtenkapelle sehr viel Wert auf die Jugendarbeit lege. Allein im letzten Jahr habe sie 3 300 Euro für die Jugendarbeit ausgegeben, die hauptsächlich durch Spenden aufgebracht wurden. Neuer Dirigent des Nachwuchses ist Stefan Linder, der anschließend die von der Jugend dargebotenen Stücke dirigierte. Viel Applaus dankte ihm und seinen jungen Musikern. Dann übernahm J. Poschner wieder den Taktstock, und die Trachtenkapelle spielte den Walzer Sommernacht in Prag von Vejvoda, und die Polka Krepicka von Dominik Strouhal.
Der folgende Tanzreigen durch Siebenbürgen von Susanne Kräutner bot nun auch für das Auge etwas Besonderes. Kräutner hatte das Stück für einen Wettbewerb für drei Generationen von Tänzern und Gesang arrangiert, der vor fast 40 Jahren in Botsch stattfand.
Bei der Aufführung des Tanzreigens wirkten drei Generationen mit, hier die Kindertanzgruppe unter der Leitung von Christa Brandsch-Böhm. Foto: Christian Melzer.
Bei der Aufführung des Tanzreigens wirkten drei Generationen mit, hier die Kindertanzgruppe unter der Leitung von Christa Brandsch-Böhm. Foto: Christian Melzer.

Die Tanzgruppe junger Ehepaare und Jugendlicher unter Leitung von S. Kräutner und Waltraud Fleischer sowie die Kindertanzgruppe unter Leitung von Christa Brandsch-Böhm führten den Tanzreigen auf. Der Honterus-Chor begleitete die Tänzer mit den Liedern Et wor emol en reklich Med von Hermann Kirchner, Marschlied der Dorfjugend von Josef Eisenburger, Maientanz und Im Krug zum grünen Kranze von Wilhelm Müller. So verschiedene schöne, alte Trachten wie bei den vielen Tanzpaaren kann man selten auf einmal bewundern. Vor allem die Kinder begeisterten wieder einmal das Publikum.
Den Abschluss dieses rundum gelungenen Frühlingskonzerts bildeten die von der Trachtenkapelle und vom Honterus-Chor gemeinsam dargebotenen Lieder Bummel Petrus, bei dem Regine Melzer und Klaus Poschner die Soli sangen, und Goldene Trompeten, das als Dank- und Abschlusslied umgetextet worden war. Das gemeinsam mit dem Publikum gesungene Deutschlandlied beendete den schönen Nachmittag.

Helga Bosch


Weitere Bilder vom Frühjahrskonzert in Drabenderhöhe

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