14. April 2002

Neuwahlen in Baden-Württemberg

Die Landesgruppe Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen kann auf vier erfolgreiche Jahre zurückblicken. Der neu gewählte Landesvorstand will aus der Kraft der Vergangenheit einen Aufbruch in die Zukunft bewirken.
In der gut besuchten Hauptversammlung der Landesgruppe Baden-Württemberg am 23. März im großen Saal des Hauses der Heimat in Stuttgart wurde über die Aktivitäten in der Zeitspanne vom 4. April 1998 bis zum 23. März 2002 berichtet und ein neuer Vorstand gewählt. Die 13 Punkte der Tagesordnung wurden in einer bemerkenswert diszipliniert-demokratischen Manier abgehandelt.
Landesvorsitzender Alfred Mrass begrüßte die Anwesenden, unter denen es erfreulicherweise auch junge Mitglieder in ehrenamtlicher Funktion gab. Dem amtierenden Vorstand wurde Dank für die geleistete Arbeit ausgesprochen, der sich von den Prinzipien der Erhöhung der Präsenz der Mitglieder in der Fläche sowie der Verbesserung der Qualität der Arbeit - insbesondere der Öffentlichkeitsarbeit – leiten ließ. Der Rechenschaftsbericht belegte das in einer stattlichen Anzahl von Aktivitäten, unter denen die 50-Jahr-Feier der Landesgruppe im Oktober 1999 mit der Festschrift „Die Siebenbürger Sachsen in Baden-Württemberg“, die Gestaltung des Heimattages 2001 in Dinkelsbühl sowie die Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturtage 1998 in Freiburg und 1999 in Ludwigsburg herausragen. Das alles wie auch die vertieften Kontakte zu Politikern der Landesregierung wurden zusätzlich durch eine Fotoschau in der Vorhalle veranschaulicht. Das Ansehen in der Öffentlichkeit wurde zudem durch eine Vielzahl „alltäglicher“ Veranstaltungen wie die Stuttgarter Vortragsreihe und Frauenarbeit verbessert. Sie sind ebenso wie all die weiteren Leistungen, die von einer funktionsfähigen und lebendigen Gemeinschaft verlangt und erwartet werden, nur Dank ehrenamtlicher Tätigkeit möglich, die allerdings ebenso wie die Verwaltung, durch eine aktivere Haltung oder zumindest promptere Reaktion der Mitglieder um einiges erleichtert werden könnte. Aber gerade die Bereitschaft zu ehrenamtlicher Verantwortung lässt zu wünschen übrig, auch wenn bisher noch keine der 33 Kreisgruppen aufgelöst wurde. Esslingen und Göppingen haben sich hingegen als rechtsfähige Vereine konstituiert.
Vom Ehrenvorsitzenden Richard Löw wurden der Kassenbericht und der akribisch geführte Mitgliederstand anerkennend wahrgenommen, ebenso die Finanzsituation der Landesgruppe, die trotz großer Ausgaben durch Spitzenveranstaltungen stabil ist. So konnten Anschaffungen im EDV-Bereich der Geschäftsstelle getätigt und vor allem die Öffentlichkeitsarbeit gefördert werden: durch den Einstieg in die neuen Medien und durch das in eigener Regie regelmäßig herausgegebene „INFO-Blatt“ auf Landesebene sowie das „Echo“ der Jugend.

Neue Gliederungsordnung verabschiedet

Die Tätigkeitsberichte der einzelnen Referenten lagen vor und belegten viele weitere Aktivitäten im Detail. Nach dem Bericht der Rechnungsprüfer kam es zur Diskussion. Es gab viel Zustimmung, aber es wurde auch Sorge geäußert: einerseits um die Einbindung der Jugend und andererseits um das Siebenbürgische Museum Gundelsheim, über dessen Situation Dr. Christian Phleps, Vorsitzender des Hilfsvereins der Siebenbürger Sachsen Johannes Honterus, berichtete und gleichzeitig für die Unterstützung des Vorstandes dankte. Leidenschaftlich wurde unter Beteiligung der Rechtsreferenten über den Entwurf der geänderten Gliederungsordnung der Landesgruppe diskutiert, um den Entwurf schließlich mit einer Enthaltung anzunehmen. Zu den wichtigsten Änderungen zählt, dass neben den bestehenden Kreisgruppen auch eingetragene Vereine als Untergliederungen zugelassen sind. Neu sind bei den Organen der Landesgruppe neben der Hauptversammlung (Delegiertenversammlung) und dem Geschäftsführenden Vorstand, der Gesamtvorstand der Landesgruppe sowie der Erweiterte Vorstand. Neu sind auch die Geschäftsführenden Vorstände und Erweiterten Vorstände bei den Kreisgruppen, und neu geregelt wurde die Wahl der Delegierten für die Hauptversammlung der Landesgruppe und für den Verbandstag der Landsmannschaft.

Motivierende Ansprache des Bundesvorsitzenden

Inzwischen war der Bundesvorsitzende Volker Dürr eingetroffen und leitete die Wahl des Landesvorstandes. Das Procedere der Stimmabgabe und der Auszählung nutzte er zu einer geschickt motivierenden Ansprache zu den Themen Integration, Identität und Ehrenamt sowie zum Stand der Verhandlungen um das Museum in Gundelsheim. Auf diese Weise erhielt die Versammlung einen erhebenden Höhepunkt, was dankbar mit Beifall bedacht wurde.
Die Wahl erbrachte folgendes Resultat: Alfred Mrass, Landesvorsitzender; Christa Andree, Siegfried Habicher und Michael Konnerth, Stellvertretende Vorsitzende; Michael Konnerth, Kassenwart; Rainer Lehni, Schriftführer; Christine Göltsch, Jugendreferentin (von der Jugend gewählt); Christa Andree Frauenreferentin; Siegfried Habicher und Marianne Hügel, Kulturreferenten; Rolf Kartmann, Referent für soziale Angelegenheiten; Dr. Irmgard Thalmann, Pressereferentin; Gustav Hamlescher und Werner Krempels, Rechtsreferenten; Georg Müller, kommissarischer Organisationsreferent; Michael Dick, Ines Grempels, Horst Fleischer, Peter Mrass und Kurt Wagner, Beisitzer; Gustav Bottesch und Karl Denndorfer, Rechnungsprüfer; Reinhard Lang und Helmut von Hochmeister Stellvertretende Rechnungsprüfer. Die ausscheidenden Mitglieder des bisherigen Landesvorstandes - Johann Lauer, Johann Schuster, Otto Depner, und Rolf Speck - erhielten Ehrungen. Für das Referat Organisation ist noch ein Referent möglichst aus der jüngeren Generation zu suchen, dann ist der Vorstand wieder vollzählig und bereit zur Weiterarbeit um aus der Kraft der Vergangenheit einen Aufbruch in die Zukunft zu bewirken.
Mit der Aussprache über verschiedene Termine konnte die Sitzung dank der souveränen Leitung von Alfrad Mrass vorzeitig beendet werden, so dass mit einem guten Ende dem neuen Vorstand ein guter Anfang auf den Weg mitgegeben wurde.

Dp.


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 6 vom 15. April 2002, Seite 13)

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