20. März 2021

Nachruf auf die Honigberger Kirchenmutter Anna Hedwig

Ein großer Verlust erleidet die Kirchengemeinde Honigberg durch den Tod der Kirchenmutter Anna Hedwig, geborene Hajdo. Sie war, wie es auch die Bezeichnung ihres Amtes aussagt, eine Mutter für die Gemeinde. Das zeigte auch die hohe Anzahl der Trauergäste auf dem Friedhof in Honigberg, wo wir sie am 21. Februar 2021 zu Grabe trugen, nachdem sie am 13. Februar in Ludwigsburg gestorben war. Geboren wurde sie am 7. April 1934 in Honigberg, wo sie ein Leben lang gelebt hat. Pfarrer Kurt Boltres hielt die Trauerrede, die im Folgenden wiedergegeben wird.
Ihre 86 Jahre sah man ihr nicht an, weil ihre Bereitschaft immer so lebendig war. Sie war in das Leben der Kirchengemeinde hineingeboren worden und hat seit ihrer Kindheit der Kirche mit Leib und Seele gedient. Mit Tradition, Brauchtum und Sitte wie kein anderer vertraut, hat sie mit Rat und Tat der Kirchengemeinde eine brauchbare Stütze verliehen, die unsere Kirche so sehr notwendig hatte, um die Zeit des Umbruches zu meistern. Sie stand in dieser festen Pflicht bereits zu Zeiten, als ihr Ehegatte Michael Hedwig fast fünf Mandate, also bis zu seinem frühzeitigen Sterben (1995), der Kirchengemeinde als Kurator vorstand. An seiner Seite und gleich darauf als Kirchenmutter im Presbyterium nahm sie ihre ehrenamtlichen Aufgaben gewissenhaft wahr.
Anna Hedwig (1934-2021) ...
Anna Hedwig (1934-2021)
Kekse backen zu Weihnachten, Nudeln walken zum Muttertagsfest, Rezepte für Soßen verwalten, Kirchengeschirr austeilen, Paramente nach Kirchenzeiten und Farben vorbereiten, Blumenschmuck für den Altar suchen, sächsische Trachten anziehen und tragen, dies und vieles mehr konnte bei ihr erfragt werden. Anna Hedwig wusste über alles Bescheid und war auch mit dem Dorfgeschehen bestens vertraut. Sie konnte Auskunft geben, besser als ein kirchliches Familienbuch oder eine kirchliche Matrikel, und hatte stets Interesse am Weltgeschehen. Kein kirchliches Geschehen und auch keinen Gottesdienst ließ sie aus und war, wie man sagen könnte, auch mit der Kirche verheiratet! Sie ist sozusagen ein factotum gewesen. Deshalb unsere besondere Trauer.

Trotz harter Schicksalsschläge in der Familie blieb sie stets aufrecht in einem beständigen Glauben, der ihr durch das Wort Gottes die nötige Kraft gab, Opfer hinzunehmen und Trübsale zu überwinden. Dankbar blickt nun die Kirchengemeinde Honigberg zurück auf ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit im Dienste der Kirche. Sie hat die Werte des Lebens erkannt und weitergegen in Wort und Tat. Sie war der Gemeinde von unschätzbarem Wert. Ob unsere Kirchengemeinde je, in dieser Umbruchszeit, zu solch einer Bereitschaft wiederfinden wird? Wir vertrauen nun auf Gott, unseren Schöpfer, wir bitten ihn um die Aufnahme von Anni Hedwig im Himmelreich Gottes, so wie ihr Glaube es zeigte. Möge sie nun Ewiges Leben nach Gottes Willen haben. Der himmlische Trost gehe nun an alle Trauernden durch das Wort Gottes und den Heiligen Geist. Als Letztes, nochmals unser Dank von Herzen und ganzer Seele.

Pfarrer Kurt Boltres

Schlagwörter: HOG, Honigberg, Nachruf, Kirchenmutter, Hedwig

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Neueste Kommentare

  • 21.03.2021, 21:07 Uhr von sibisax: Eine bemerkenswerte Frau!Sie diente ihrer Gemeinschaft viel mehr als sich selbst,heutzutage leider ... [weiter]

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