Stimmungshaftes Wiedersehen beim Jubiläumstreffen der Jaader HOG
„Als Dank und Anerkennung seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit verleiht der Verband der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften die Goldene Ehrennadel an Herrn Matthias Penteker. Unbestreitbare Verdienste hat er als stellvertretender Vorsitzender der Heimatortsgemeinschaft Jaad seit Mitte der 1980er Jahre erworben. Matthias hat es im Laufe der Zeit immer wieder geschafft, Landsleute aus der Heimatgemeinde Jaad zusammenzuführen und ihnen Möglichkeiten zu bieten sich gemeinschaftlich zu artikulieren und Gemeinschaft positiv zu erleben. Als Organisator von Treffen, kulturell und sportlich engagiert, traditionsbewusst, motivierend und begeisternd ist er für seine Gemeinschaft aktiv. Wir wünschen dem Geehrten noch lange Jahre Kraft und überdurchschnittlichen Einsatz zum Erhalt von Traditionen, Brauchtum und Kultur sowie zur Pflege der Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen.“
Mit diesen Worten und einem Lob für die Art und Weise, wie das Jubiläumstreffen der Jaader HOG in Schwäbisch Gmünd am 13. September vonstatten ging, ehrte Thomas Schneider, Stellvertretender HOG-Verbandsvorsitzender, Matthias Penteker.
Eigentlich waren die Erwartungen nicht unbedingt hoch, jedoch gibt es im Leben immer wieder auch Situationen, in denen Erwartungen glücklicherweise deutlich übertroffen werden. Wir hatten zum 20. Jaader Treffen eingeladen und gehofft, es würden doch etliche liebe Landsleute, Freunde und Bekannte nach Schwäbisch Gmünd kommen. Es kamen nicht nur mehr als erwartet, wir waren deutlich über 100 Feiernde, es kamen viele Trachtenträger, Kinder, junge Menschen, Eltern, Großeltern, und diejenigen, die da waren, hatten große Freude an- und miteinander.
Trachtenträger beim 20. Jaader Treffen. Foto: Norbert Rothbauer (Penteker)
Aber der Reihe nach: Zuerst der Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche im Ortsteil Rehnendorf. Die Trachtenträger dominierten, Pfarrer Dr. Friedrich Wallbrecht hatte sich auf uns eingestellt und deutliche Worte zum Thema Frieden (Johannes 14,27: Jesus sagt: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch.“ Jesus verspricht, seinen eigenen, besonderen Frieden zu geben, der sich von dem weltlichen Frieden unterscheidet und den Zustand der inneren Ruhe und Sicherheit beschreibt) und Bürgerrecht im Himmel (Philipperbrief 3, 20a „Unsere Heimat ist im Himmel“). Horst Göbbel, der Vorsitzende der HOG Jaad, dankte Pfarrer Wallbrecht, ging in seiner Ansprache auf beide Predigtworte ein und betonte u. a. die übergroße Notwendigkeit von Frieden in unserer heutigen durch Putin, Netanjahu oder Trump so sehr gefährdeten Welt. Zugleich betonte er die Notwendigkeit unseres weiteren Zusammenhalts auch als Jaader Landsleute, denn Heimatortstreffen sind seit Jahrzehnten eine der überzeugendsten Möglichkeiten der freudvollen Begegnung zwischen Menschen, die durch den gemeinsamen Heimatort eine natürliche Bindung untereinander haben. Außerdem habe der Heimatort Jaad nach wie vor eine große Anziehungskraft speziell für diejenigen, die dort aufgewachsen sind: landschaftlich, kulturell, emotional. „Sich treffen, sich zu begegnen ist tief in uns präsent.“ Dass wir uns freuen, wenn derzeit mehr als 100 Teilnehmer dabei seien, während z.B. bei unserem ersten großen Treffen 1981 in Nürnberg 459 Jaaderinnen und Jaader mit Freunden der Jaader dabei waren, habe auch mit dem natürlichen Vorgang unseres Ablebens zu tun. Wenn wir nämlich bei unseren Treffen bei jeder Totenehrung im Schnitt sieben bis zehn Verstorbene pro Jahr vorlesen, sind das in 44 Jahren rund 400 Verstorbene, die in Jaad aufgewachsen sind und dort gelebt haben. Ihre hier geborenen Nachkommen gehören somit nicht mehr zur unmittelbaren Erlebnisgeneration, sondern zur natürlich kleineren Bekennt- nisgeneration, was automatisch die Zahl der Teilnehmer an unseren Treffen deutlich verringert.
Im Gottesdienst beim Jaader Treffen 2025: Pfarrer Dr. Friedrich Wallbrecht, Matthias Penteker, Horst Göbbel (von links). Foto: Gerda Molner
Am Nachmittag und am Abend gab es die Möglichkeit, im DISAM-Tanz- und Sportzentrum in Mutlangen ein freudiges Miteinander zu erleben. Mit einer sehr gelungenen Tanzeinlage nicht nur aller Trachtenträger, bestens in Szene gesetzt von Albert Terschanski, ging es auf der Tanzfläche richtig los, anschließend wurde Matthias Penteker mit der Goldenen Ehrennadel des HOG-Verbandes geehrt, ebenso die sehr umfassende und bestens ausgestattete Ausstellung verschiedenster Textilien aus unseren siebenbürgisch-sächsischen Haushalten von Gerda Molner von uns bewundert, gegessen, getanzt („Duo Stern 2“ mit Bernhardt Staffendt und Werner Schneider haben uns bestens dazu angeregt), gesungen und am Abend auch noch eine Bildershow von Horst Göbbel mit aktuellen Fotos und Themen der heutigen kleinen Jaader evangelischen Kirchengemeinde (Fortführung der Grundrenovierung des Kirchenturms, Befestigung der Mauern im Deckenbereich mit einer Stahlseilkonstruktion und Renovierung des alten Schulhauses nach Verkauf) angesehen. Am Einlass und an der Kasse gab es zum feinen Begrüßungskrampel auch wohlschmeckendes Jaader Klotsch, von emsigen Jaader Hausfrauen nach Jaader Rezept zubereitet. Lieben Dank auch dafür. Besondere Ehre genossen beim Treffen unsere ältesten Teilnehmer: Maria Tartler (95) und Michael Brandschert (88). Unser Fazit: Das Fest ist 2025 bestens gelungen, Fortsetzung folgt. Geplant ist das nächste Jaader Treffen für das zweite Wochenende im September 2027 wieder in Schwäbisch Gmünd! Nochmals großen Dank Matthias, Gerda, Albert und Team!
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