28. Oktober 2008
Helmut Volkmer: Initiator und Leiter des Skilagers am Hochkönig
Das von Helmut Volkmer zu Ostern 1949 initiierte und 50 Jahre lang geleitete Skilager am Hochkönig im Salzburger Land ist längst zur Legende und Institution geworden. Die Einrichtung hat in vielfältiger Weise Gemeinschaft gestiftet und eine beachtliche Breitenwirkung erreicht. Tausende junge Siebenbürger Sachsen fanden sich im Laufe der Jahre jeweils zu Ostern auf der Sommeralm der Familie Kreuzberger (später: Gschwandter) bei Mühlbach am Hochkönig ein. Sie haben Zusammenhalt gelernt und gelebt und in Erinnerung an die heimatlichen Karpaten geübt, mit der Natur umzugehen und sich an ihr zu erfreuen.
Hans Werner Loew, der den 80-jährigen Jubilar im Folgenden würdigt, gehört zu jenen Skilagerteilnehmern, die in den Anfangsjahren bei den abendlichen Unterhaltungen einander aus Gregor von Rezzoris „Maghrebinischen Geschichten“ vorlasen und sich in Anlehnung an die dort geisternden Gestalten selbstironisch und nicht ohne Stolz „Bulgaren“ nannten.
Am 29. Oktober 1928 in Kronstadt geboren, begleitete Helmut Volkmer im Alter von nur 16 Jahren einen kranken Bruder nach Deutschland. Trotz seiner Jugend wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und erlebte das Kriegsende in Murau in der Steiermark (Österreich). Aus dem Flüchtlingslager Feffernitz in Kärnten kam er über Klagenfurt nach Graz, wo er sich an der Technischen Hochschule einschrieb und als Vorsitzender der Studenten in der christlichen Jugendorganisation YMCA wirkte.
In Graz fand sich eine Gruppe siebenbürgisch-sächsischer Studenten zusammen, die zu Ostern 1949 ihr erstes Skilager am Hochkönig organisierten. Hier sind Freundschaften fürs Leben geschlossen und Ehen gestiftet worden und hier lernte Helmut Volkmer 1958 Inge Ongjerth kennen, die er ein Jahr später heiratete. Die Ehe wurde mit zwei Mädchen gesegnet: Kerstin (geboren 1961) und Birgit (1964). Beruflich wirkte Volkmer von 1957 bis 1969 bei der Schleifmittelfirma Becco und anschließend, bis zu seiner Pensionierung 1989, als Außendienstmitarbeiter bei der Firma Tyrolit, einer Tochtergesellschaft von Swarowksi.
Sein siebenbürgisch-sächsisches Lebenswerk ist das Skilager der Jugend, das in der Osterwoche 2009 zum 60. Mal auf der Mitterbergalm in Mühlbach am Hochkönig unter der grandiosen Kulisse der Mandlwände in den Salzburger Alpen stattfinden wird. Helmut Volkmer war 1949 Mitbegründer dieses Jugendtreffens und steht somit am Anfang einer eindrucksvollen Tradition, die er entscheidend prägte. Bis 1999 war er 50 Jahre Organisator und Leiter, der „Boss“ der Gemeinschaft, bis er zur Jahrtausendwende die Lagerleitung an seine Tochter Kerstin weitergab. Er war die Seele einer kleinen Welt mit großer Breitenwirkung, er war der Gärtner für diesen kleinen Garten der Freundschaft, der sich jeweils zu Ostern für zehn Tage auftut. Kerstin Simon setzt diese Tradition fort und will in jungen Siebenbürgern die Erinnerung an ihre Heimat wach halten und ein Bewusstsein für ihre Herkunft schaffen.
Die Geschichte des Skilagers begann damit, dass eine Gruppe von sächsischen Studenten, die in Barackenlagern des zerstörten Graz nach dem Krieg Unterkunft gefunden hatten, sich selbst eine Skiwoche mit amerikanischen Care-Paketen und abenteuerlichen Sportgeräten in den geliebten Bergen organisierten. Seither haben beinahe 3 000 Jugendliche in den fünf Jahrzehnten, in denen Helmut Volkmer der Lagerchef war, an den Skifreizeiten teilgenommen. Einige hundert Teilnehmer sind in den letzten neun Jahren hinzugekommen, in denen Tochter Kerstin die Lagerregie führte. Das Skilager war übrigens die Keimzelle der Sektion Karpaten des Deutschen Alpenvereins, die 1986 als Siebenbürgischer Alpenverein in Salzburg gegründet und in München registriert wurde.
So werden auch jetzt bei der Feier zu seinem 80. Geburtstag – natürlich auf der Mitterbergalm – wieder viele Gratulanten aller Altersklassen ihm beste Wünsche überbringen und dabei ausdrücken: „Helmut, wir danken dir!“ Sie danken ihm, dass er über die vielen Jahre der Initiator und prägende Mittelpunkt einer großen Gemeinschaft war und ist und für seine Gabe, Freundschaften zu stiften, zu pflegen und bewahren zu helfen.
Am 29. Oktober 1928 in Kronstadt geboren, begleitete Helmut Volkmer im Alter von nur 16 Jahren einen kranken Bruder nach Deutschland. Trotz seiner Jugend wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und erlebte das Kriegsende in Murau in der Steiermark (Österreich). Aus dem Flüchtlingslager Feffernitz in Kärnten kam er über Klagenfurt nach Graz, wo er sich an der Technischen Hochschule einschrieb und als Vorsitzender der Studenten in der christlichen Jugendorganisation YMCA wirkte.
In Graz fand sich eine Gruppe siebenbürgisch-sächsischer Studenten zusammen, die zu Ostern 1949 ihr erstes Skilager am Hochkönig organisierten. Hier sind Freundschaften fürs Leben geschlossen und Ehen gestiftet worden und hier lernte Helmut Volkmer 1958 Inge Ongjerth kennen, die er ein Jahr später heiratete. Die Ehe wurde mit zwei Mädchen gesegnet: Kerstin (geboren 1961) und Birgit (1964). Beruflich wirkte Volkmer von 1957 bis 1969 bei der Schleifmittelfirma Becco und anschließend, bis zu seiner Pensionierung 1989, als Außendienstmitarbeiter bei der Firma Tyrolit, einer Tochtergesellschaft von Swarowksi.
Garten der Freundschaft
Der ostpreußische Dichter Simon Dach hat um 1650 ein Gedicht auf die Freundschaft geschrieben, gehalten im etwas pathetischen Ton der Zeit, doch aufrichtig und gehaltvoll. Die erste Strophe beginnt: „Der Mensch hat nichts so eigen/ so wohl steht ihm nichts an,/ als dass er Treu erzeigen/ und Freundschaft halten kann.“ Als der Professor für Poesie an der Universität Königsberg diese Zeilen schrieb, muss er Zeitgenossen vor Augen gehabt haben, denen Fähigkeiten eigen waren, die auch Helmut Volkmer auszeichnen. Er ist Teil und vielfach Schnittpunkt eines Netzes von Freundschaften, das heute auch in andere Kontinente reicht, wohin das Schicksal Kameraden und Gefährten der Jugend-, Kriegs- und Nachkriegszeit aus der alten Heimat verstreut hat. Sein wahrhaft erstaunliches Gedächtnis für Namen und Ereignisse bildet dafür die gute Grundlage, zeigt aber auch die Aufmerksamkeit und Aufgeschlossenheit, mit der er zeitlebens Begegnungen wahrgenommen und bewahrt hat.Sein siebenbürgisch-sächsisches Lebenswerk ist das Skilager der Jugend, das in der Osterwoche 2009 zum 60. Mal auf der Mitterbergalm in Mühlbach am Hochkönig unter der grandiosen Kulisse der Mandlwände in den Salzburger Alpen stattfinden wird. Helmut Volkmer war 1949 Mitbegründer dieses Jugendtreffens und steht somit am Anfang einer eindrucksvollen Tradition, die er entscheidend prägte. Bis 1999 war er 50 Jahre Organisator und Leiter, der „Boss“ der Gemeinschaft, bis er zur Jahrtausendwende die Lagerleitung an seine Tochter Kerstin weitergab. Er war die Seele einer kleinen Welt mit großer Breitenwirkung, er war der Gärtner für diesen kleinen Garten der Freundschaft, der sich jeweils zu Ostern für zehn Tage auftut. Kerstin Simon setzt diese Tradition fort und will in jungen Siebenbürgern die Erinnerung an ihre Heimat wach halten und ein Bewusstsein für ihre Herkunft schaffen.
Mehr als dreitausend Jugendliche
Seine außerordentliche Leistung kann wohl nur derjenige in vollem Umfang ermessen, der selbst ein Skilager mit Selbstverpflegung für bis zu 70 Teilnehmer vorbereitet, geleitet und verantwortet hat. Neben dem eigenen Einsatz war dies aber auch nur dadurch möglich, dass er es schaffte, einen Kreis von Freunden und Helfern für diese Aufgabe zu gewinnen, denen es wie ihm ein Anliegen war, diese Tradition für die siebenbürgische Jugend weiterzuführen.Die Geschichte des Skilagers begann damit, dass eine Gruppe von sächsischen Studenten, die in Barackenlagern des zerstörten Graz nach dem Krieg Unterkunft gefunden hatten, sich selbst eine Skiwoche mit amerikanischen Care-Paketen und abenteuerlichen Sportgeräten in den geliebten Bergen organisierten. Seither haben beinahe 3 000 Jugendliche in den fünf Jahrzehnten, in denen Helmut Volkmer der Lagerchef war, an den Skifreizeiten teilgenommen. Einige hundert Teilnehmer sind in den letzten neun Jahren hinzugekommen, in denen Tochter Kerstin die Lagerregie führte. Das Skilager war übrigens die Keimzelle der Sektion Karpaten des Deutschen Alpenvereins, die 1986 als Siebenbürgischer Alpenverein in Salzburg gegründet und in München registriert wurde.
Ehrungen
Die landsmannschaftlichen Verbände in Österreich und Deutschland haben die Verdienste Helmut Volkmers um die Zusammenführung und den Zusammenhalt der sächsischen Jugend mit Auszeichnungen gewürdigt, so der frühere Bundesvorsitzende Volker Dürr, selbst ein Skilagerteilnehmer, der ihm anlässlich des 50. Skilagers das goldene Ehrenwappen der Landsmannschaft verlieh. Schon zu Pfingsten 1994 wurde Volkmer mit dem Siebenbürgisch-Sächsischen Jugendpreis geehrt.So werden auch jetzt bei der Feier zu seinem 80. Geburtstag – natürlich auf der Mitterbergalm – wieder viele Gratulanten aller Altersklassen ihm beste Wünsche überbringen und dabei ausdrücken: „Helmut, wir danken dir!“ Sie danken ihm, dass er über die vielen Jahre der Initiator und prägende Mittelpunkt einer großen Gemeinschaft war und ist und für seine Gabe, Freundschaften zu stiften, zu pflegen und bewahren zu helfen.
Hans Werner Loew
Schlagwörter: Verbandsleben, Jugendarbeit
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