3. Januar 2008

Sportliche Reise nach Siebenbürgen

Die Handball-Schulmannschaft des Friedrich-List-Gymnasiums Asperg nahm vom 26. Oktober bis 4. November an einem Sport- und Kulturaustausch in Siebenbürgen teil. Der Kerngedanke dieses Projekts war die Zusammenführung der Jugendlichen aus beiden Ländern sowie die Belebung des sportlichen Interesses. Elf Schüler sowie die Lehrer Hans-Martin Rether und Gerhard Kluttig traten am 26. Oktober die 1.600 Kilometer lange Fahrt bis nach Agnetheln in Siebenbürgen an.
In Agnetheln führte Hans Rether die Gruppe zunächst durch seinen Geburtsort. Am Abend lockerten die Sportler ihre müden Beine bei einem Fußballspiel und fielen nach dem Abendessen todmüde ins Bett. Am nächsten Tag ging es bei einem Handballturnier gegen die Senioren- und Juniorenmannschaft aus Agnetheln gleich sportlich los. Da sie beide Spiele gewannen, erhielten die Asperger Urkunden und einen Pokal.

Um sich nicht nur körperlich, sondern auch geistig fit zu halten, wurde in den zehn Tagen der Reise auch einiges an Kultur geboten. Am Montag wurde die „Europäische Kulturhauptstadt 2007“Hermannstadt besichtigt. Das Brukenthal-Gymnasium, die evangelische Kirche und das Mittagessen in einem traditionellen Weinkeller zählten zu den Höhepunkten.
Deutsch-rumänischer Sportbegegnung: In Grün die ...
Deutsch-rumänischer Sportbegegnung: In Grün die Handball-Schulmannschaft des Friedrich-List-Gymnasiums Asperg und in Weiß die Agnethler Handballmannschaft. In der Mitte reicht der Bürgermeister der Stadt Agnetheln, Curcean, dem Trainer Hans Rether die Hand zur Begrüßung. Foto: I. Barsan
Mit Schäßburg besuchte die Gruppe eine weitere deutsche Stadt in Siebenbürgen. Dort gruselte man sich im Haus, das fälschlicherweise Graf „Dracula“ zugeschrieben wird, besuchte das deutsche Joseph-Haltrich-Gymnasium und die evangelische Kirche mit ihren sechs Altären. Das Handballspiel gegen die rumänische Juniorenauswahl am Nachmittag war eine richtige Herausforderung. In einem hochklassigen Spiel beider Mannschaften führte der Gastgeber zur Halbzeit 21:20. Doch in der zweiten Hälfte mobilisierten die Asperger alle Kräfte in der Abwehr und es gelang ihnen die Sensation: ein Sieg mit 41:36 Toren. Ein Besuch der berühmten „Bulea“-Hütte in den Karpaten stand am nächsten Tag auf dem Programm. Oben angekommen, gab es eine winterliche Überraschung: überall lag Schnee. Auf dem Rückweg warteten an der Talstation fünf Quads auf die Jungs, mit denen sie die Gebirgsgegend erkundeten. Danach hatten sie immer noch genügend Energie, um in Agnetheln zwei Volleyballspiele zu absolvieren.

Auch der nächste Tag stand im Zeichen der Berge und des Sports: Vormittags besichtigte die Gruppe die Schulerau bei Kronstadt (Poiana Brașov), nachmittags traten die Asperger in Kronstadt gegen die Mannschaft eines Proficlubs an. Diese war allerdings spielerisch und physisch überlegen, und man musste sich mit einer deutlichen Niederlage geschlagen geben. Doch dies tat der guten Stimmung der Reisegruppe aus Deutschland keinen Abbruch.

Am letzten Tag des Aufenthaltes in Agnetheln besuchten alle das örtliche Gymnasium. Der Deutschlehrer führte durch die Schule und lud zum Besuch seines Unterrichts ein. Am Abend fand der letzte sportliche Wettkampf dieser Reise statt, ein Basketballspiel gegen rumänische Gymnasiasten. Anschließend wurde der Abschied von Agnetheln gebührend gefeiert. Die deutschen und rumänischen Sportler genossen das gemeinsame Abendessen bei „Mici“ und Bier, das vom Bürgermeisteramt in Agnetheln gespendet wurde. Nach der 18-stündigen Heimfahrt wurden die erschöpften Reisenden von ihren Familien herzlich empfangen.

Auf dieser Reise sind Freundschaften unter den Spielern geschlossen worden. Die örtlichen Medien zeigten an reges Interesse an der Mannschaft aus Asperg: Am 1. November erschien im Sportteil der Hermannstädter Zeitung „Tribuna“ ein Artikel über das Handball-Turnier in Agnetheln, in der Pause des Handballspiels in Kronstadt gaben Sportlehrer Hans Rether und Spieler Felix Schmidl ein Interview im städtischen Sportkanal. Unter www.agnita.ro ist ein Artikel über das Handball-Turnier in Agnetheln zu finden. Die Ausfahrt fand großen Anklang auch im Gemeindeblatt Asperg.

Zuletzt bleibt denen zu danken, die diese Reise ermöglicht haben: Den Sponsoren, den rumänischen Sportskollegen von Hans Rether, die den Austausch mitorganisiert und lange Anfahrtswege aus ganz Rumänien auf sich genommen haben, um die Gruppe zu unterstützen sowie alle, die sich tatkräftig für den Austausch eingesetzt haben.

Hans-Martin Rether

Schlagwörter: Handball, Sport, Jugendaustausch

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Neueste Kommentare

  • 05.02.2008, 20:26 Uhr von Elsi: Die Aktion finde ich einfach echt...spitze! Sport mit Kulturprogramm, Völkerverständigung und ... [weiter]
  • 04.02.2008, 14:59 Uhr von Sportler: Find ich gut... [weiter]

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