18. November 2013

Freie Plätze: Tagung für siebenbürgische Wirtschaftsgeschichte in Bad Kissingen

Die Akademie Mitteleuropa e.V. lädt für den 22. bis 24. November 2013 zu einem Seminar zur Wirtschaftsgeschichte Siebenbürgens in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ in Bad Kissingen ein. Das Thema der Tagung lautet: „Deutsche Unternehmens- und Wirtschaftsgeschichte am Beispiel Kronstadts und des Burzenlandes“.
Die Bedeutung der Siebenbürger Sachsen, die im historischen Siebenbürgen eine der drei „staatstragenden“ ständischen Nationen war, und deren Zahl nie mehr als zehn Prozent der Bevölkerung auf rund 20 Prozent der Landesfläche betrug, ermisst sich an der wirtschaftlichen Leistungskraft und dem Steueraufkommen, welches diese Gruppe erbrachte. Der Zweite Weltkrieg war eine entscheidende Zäsur für die deutsche Bevölkerung, die vorwiegend als Bauern, Handwerker, Kaufleute und Unternehmer aufgrund ethnischer Kriterien als Kollaborateure des nationalsozialistischen Deutschen Reiches deportiert und enteignet wurden. Teilweise wurden diese Enteignungen Mitte der 1950er Jahre rückgängig gemacht, so dass die Deutschen ihre Höfe und Häuser zurückbekamen, nicht mehr aber über Produktionsmittel verfügten. Fast alle Landwirte wurden anschließend in die Genossenschaften gezwungen. Es kam zu einer Landflucht, und in den Städten Siebenbürgens bildete sich eine Industriearbeiterschaft. Kronstadt und das Burzenland waren unter den siebenbürgisch-sächsischen Regionen auch im Industriezeitalter die führende, wozu die sächsischen Unternehmer und das Bildungswesen einiges beitrugen, aber auch die geographische Lage und der frühzeitige Anschluss an das europäische Bahnnetz an der Hauptstrecke Budapest-Bukarest.

Als Referenten konnten gewonnen werden: Dr. Volker Wollmann, Museumsdirektor i.R., Obrigheim: Gründerideen und Persönlichkeiten der Kronstädter Großindustrie; Dr. Dr. Gerald Volkmer, Stellvertretender Direktor des BKGE, Oldenburg: Die Industrialisierung des Burzenlandes im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert; Bischof em. Prof. Dr. D. Christoph Klein, Hermannstadt (angefragt): Die Kronstädter allgemeine Sparkasse; Karl-Heinz Brenndörfer, Stuttgart: Die Elektrifizierung des Burzenlandes 1900 bis 1920; Stephanie Danneberg, München: Hermannstädter und Kronstädter Gewerbe; Hellmar Wester, Euskirchen: Pioniere der Globalisierung. Zwei deutsche Weltunternehmen in Kronstadt in den 1930er Jahren. Von der Gründung bis zum Untergang, sowie Otto Dück, Gröbenzell, Eine Landwirtschaftsgeschichte des Burzenlandes.

Die Tagungsteilnahme kostet 60 Euro (ermäßigt für Studenten, Auszubildende, Teilnehmer aus Siebenbürgen etc. 20 Euro), inklusiv Unterkunft und Verpflegung, zuzüglich Kurtaxe (3,40 Euro), gegebenenfalls Einzelzimmerzuschlag (20 Euro) für den gesamten Zeitraum. Weitere Informationen mit detailliertem Tagungsprogramm erhalten Sie von Gustav Binder.

Es sind noch Plätze frei. Richten Sie Ihre kurzfristige Anmeldung bitte an: Der Heiligenhof, Kennwort: „Kronstädter Wirtschaftsgeschichte“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefon: (09 71) 714714, Fax: (09 71) 714747, E-Mail: studienleiter [ät] heiligenhof.de. Die Tagung ist für Interessierte frei zugänglich und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen über das Haus des Deutschen Ostens in München gefördert.

Schlagwörter: Wirtschaftsgeschichte, Burzenland, Bad Kissingen

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