27. April 2018

Einladung zum Kirchenburgen-Symposium in Berlin

Das erste internationale Symposium „Kulturerbe Siebenbürgische Kirchenburgenlandschaft“ findet vom 4. bis 6. Mai 2018 im Hotel Müggelsee in Berlin statt. Veranstalter ist der Verband der Restauratoren (VDR) in fachlicher Kooperation mit der Stiftung Kirchenburgen der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien und dem Kulturerbe Kirchenburgen e.V. in Deutschland.
Die Symposienreihe „Kulturerbe Siebenbürgische Kirchenburgenlandschaft“ zielt darauf ab, einen fachlichen Dialog zum Erhalt der siebenbürgischen Kulturlandschaft zwischen den verschiedenen Vertretern staatlicher und nichtstaatlicher Institutionen, Stiftungen, Verbänden, Einzelakteuren und einem interessierten Fachpublikum aus dem In- und Ausland zu initiieren. Im Fokus der Veranstaltungsreihe steht ein langfristiger, länderübergreifender und interdisziplinärer Fachaustausch, der später in eine praktische Zusammenarbeit münden soll.
Die Kirchenburg Baaßen inmitten der für ...
Die Kirchenburg Baaßen inmitten der für Siebenbürgen typischen Dorfidylle. Fotos: Alexander Kloos
Es gilt, vorhandene Erfahrungen und übertragbare Strategien zu gemeinsamen Lösungswegen für den Erhalt der Kulturlandschaft mit seinen gebauten Kulturgütern in Siebenbürgen zu entwickeln. Bisher gemachte Erfahrungen, bautechnische, biologische, materialtechnische und restauratorische Grundlagen, wie sie u.a. in den Projekten der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) an den Kirchenburgen von Frauendorf (Axente Sever) und Birthälm (Biertan) sowie anderen Projekten in den vergangenen Jahren erarbeitet wurden, sollen mit einfließen und einem größeren Fachpublikum als Multiplikator nutzbar gemacht werden.

Das erste Symposium in Berlin geht über eine fachspezifische Tagung mit sachlich-informativem Charakter hinaus. Die zweitägige Veranstaltung gliedert sich in eine Vortragsreihe und eine Podiumsdiskussion. Neben einführenden Beiträgen zur Siedlungs- und Verteidigungsgeschichte Siebenbürgens soll auch über den aktuellen Stand des Denkmalschutzes in Rumänien informiert werden. Mit Beispielen aus der Praxis möchte das Symposium Arbeiten und Projekte rund um den Erhalt der siebenbürgischen Kulturlandschaft vorstellen. Hierbei gilt es nicht, ausschließlich die Erfolge durchgeführter Projekte zu schildern, sondern auch die Hürden, die überwunden werden mussten, gegebenenfalls auch ihr Scheitern zu benennen.
Die Fresken in der Kirchenburg Eibesdorf wurden ...
Die Fresken in der Kirchenburg Eibesdorf wurden im Zuge eines EU Projektes 2013/14 fachmännisch restauriert.
So sollen u.a. erstmals die Ergebnisse der international und interdisziplinär durchgeführten Untersuchungen und der Restaurierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen an der Kirchenburg Birthälm in Siebenbürgen kritisch präsentiert werden. Weitere Vorträge mit Beispielen aus der Praxis thematisieren die Architektur und kunsthistorische Aspekte der Kirchenburgen sowie Konservierungs- und Restaurierungsprojekte in den Bereichen Wandmalerei, Holz und Naturstein.

Der Landschaftsschutz ist ein wichtiger Themenschwerpunkt, der die Notwendigkeit von Natur- und Denkmalschutz aufzeigt. Neben den Maßnahmen zur Bauwerkserhaltung und Nutzungskonzepten für Kirchenburgen und andere historische Monumente, gilt es, die Biodiversität zu schützen. Deshalb ist es erforderlich, für ökologische Zusammenhänge zu sensibilisieren und ein Bewusstsein dafür zu schaffen im Bereich der Bildung als auch im täglichen Lebensbereich. Darüber hinaus ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Dorfbevölkerung unentbehrlich zum Aufbau stabiler sozialer Gefüge, die das kulturhistorische Erbe der verschwindenden siebenbürgisch-sächsischen Kultur als prägende Identität der Region annehmen und pflegen.
Die Kirchenburg zu Radeln, 2016. Der Glockenturm ...
Die Kirchenburg zu Radeln, 2016. Der Glockenturm ist teilweise eingestürzt und wurde durch ein provisorisches Dach gesichert.
Der nachhaltige Schutz der siebenbürgischen Kulturlandschaft mit seiner einzigartigen Biodiversität, seinen Kirchen und Dorfstrukturen, Siedlungsformen, historisch gewachsenen Bezügen und kleinbürgerlichen Landnutzungsweisen ist nur denkbar, wenn Fachleute aus den Bereichen Denkmal- und Naturschutz sowie integrativer Regionalentwicklung intensiv zusammenarbeiten. Die Förderung von traditioneller Handwerksausbildung und ökologischer Landschaftspflege, mit anerkannten staatlich zertifizierten Abschlüssen, ist für die Pflege und Wartung essentiell. Die Möglichkeiten zur Gestaltung eines „sanften“ und „welterbeverträglichen“ Tourismus sind ebenso ein Baustein zum Erhalt der Kulturlandschaft wie die Planung nachhaltiger landwirtschaftlicher Nutzungsflächen.

Diese Themen werden Anstoß für weitere Diskussionen als auch inhaltliche Grundlage für die Podiumsdiskussion sein. Verschiedene Formen der Zusammenarbeit mit deutschen Restauratoren, aber auch mit international zusammengesetzten Teams gibt es bereits. Das Symposium soll schließlich eine Belebung gemeinsamer praktischer Arbeit in Restaurierungs- und Sanierungsprojekten bewirken.

Alexander Kloos

Externe Links: Das Programm des Kirchenburgen-Symposiums in Berlin (pdf-Datei)

Weitere Informationen über das Symposium auf der Webseite des Verbands der Restauratoren VDR

Hier können ab sofort Tagestickets gebucht werden.

Schlagwörter: Kirchenburgen, Kirchenrenovierung, Tagung, Berlin, EKR

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