28. August 2022

Neuer Gedichtband von Susanne Weber

„Gedichte können Balsam für die Seele sein. Erlebte Bilder aus der Natur in Wechselwirkung mit persönlichen Stimmungskontexten sind dafür eine unendliche Heilquelle.“ Dieses Zitat des Lebensberaters und Trauerredners Miklos Szalachy ist im neuen Gedichtband der Autorin Susanne Weber enthalten und drückt also auch ihre Meinung und Einstellung zu Gedichten aus. Der Titel des Buches lautet „Querwege – Spaziergang durchs Leben“ und sie blickt in ihren etwas mehr als 20 Gedichten und Prosatexten auf Erlebnisse und Gefühle in ihrem Leben zurück.
Susanne Weber blickt querfeldein zurück – so wie das Leben selbst nicht gradlinig und ordentlich verläuft, ist auch ihr Rückblick, sie fängt ganz unterschiedliche Stimmungen und Erinnerungen ein und verarbeitet sie lyrisch mit großem Zartgefühl. Das Vorwort wurde von Hans Moyrer geschrieben, der ausgezeichnet passende Bilder zu jedem Gedicht ausgesucht und den Gedichtband damit geschmückt hat.

So wie im Leben selbst wird in den Gedichten Schönes und weniger Schönes beschrieben, Freude und Trauer, erfüllte und zerstörte Träume, Sehnsucht und kleine Freuden, das große Glück mit dem richtigen Ehepartner, Heimweh und Sehnsucht nach der Heimat, dem Elternhaus und der Mutter Grab. Die Liebe zur Natur wird durch wunderschönes Erleben des Sommers ausgedrückt, ein bunter Blätterstrauß erinnert an den Herbst. Und wie im echten Leben gibt es in der Natur nicht nur heitere Stunden, sondern auch Gewitter, dunkle Nächte, Anfang und Ende, Werden und Vergehen.

Wichtige Ereignisse aus dem Leben der Dichterin fanden auch ihren Platz im Gedichtband. Sie beschreibt darin einen Hochzeitstag, den Geburtstag eines Freundes, den Verlust und das Wiederfinden eines anderen Freundes. Einen wichtigen Platz nimmt der Abschied vom Arbeitsleben ein, nach langjähriger Arbeit als Lehrerin durch den Eintritt ins Rentnerleben. Durch den Anblick und die Beschreibung einer Brücke gibt sie zu verstehen, dass eine Brücke nicht nur zwei Flussufer, sondern auch Menschen miteinander verbindet. Gefühle und Gedanken kann man in jeder Sprache ausdrücken – Susanne Weber hat fünf Mundartgedichte im Band aufgenommen, in unserer sächsischen Muttersprache erinnert sie sich an die fleißige Mutter, eine von der Mutter gehäkelte Tischdecke, ein altes Weinkrüglein und drückt wieder ihre große Liebe zur Natur und allen Geschöpfen aus.

Als Prosatexte werden der Abschied vom aktiven Arbeitsleben behandelt, der schwere Abschied vom Vater, der nach der Verschleppung nach Russland verstarb, und wie sie ihren Jugendfreund Gerhard verloren und nach vielen Jahren wiedergefunden hat. Auch zeitaktuelle Themen werden behandelt, zum Beispiel die Ausländerfeindlichkeit in der Schule.

Immer wieder wird der Gedanke gestreift, dass die Zeit nicht angehalten werden kann und dass einmal das Ende aller Dinge und das Ende des Lebens erreicht sein wird. Am Ende des Gedichtbandes steht das schönste ihrer Gedichte: „O lass mich träumen, träumen …“. Man fühlt sich als Leser darin selbst in einem Traum gefangen, es ist ein zartes Fühlen darin, viel Sehnsucht und Glaube an die innige Bindung zwischen zwei Menschen. Dieses Gedicht wurde ausgewählt, um in einem Lyriksammelband zusammen mit den Gedichten anderer Autoren veröffentlicht zu werden.

Die zu den Gedichten passenden Bilder sind sehr gut ausgewählt, sie fangen auch die Stimmung ein, die von der Dichterin vermittelt werden will. So ist ein sehr schönes kleines Kunstwerk entstanden, das große Anerkennung verdient.

Christa Sowinksi-Gierelt

Für 15 Euro kann das Buch mit Versand bestellt werden bei Susanne Weber, Birkenweg 9, 84359 Simbach am Inn, Telefon: (08571) 8731.

Schlagwörter: Gedichtband

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