26. Juli 2006

In München: Peter Motzan führt in "Literaturlandschaft Bukowina" ein

Das Institut für Deutsche Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München bietet im kommenden Wintersemester ein Proseminar zur "Literaturlandschaft Bukowina" an. Unter der Leitung des Literaturhistorikers Hon.-Prof. Dr. Peter Motzan sollen anhand von Interpretationen ausgewählter Texte die entwicklungsgeschichtlichen Besonderheiten der bukowinischen deutsch(sprachig)en Literatur erörtert werden.
Das Seminar findet ab 25. Oktober jeweils montags, 11 - 13 Uhr, in der Schellingstraße 3, Rückgebäude, Raum 210, statt. Nähere Informationen per E-Mail an Peter Motzan.

Elf Nationalitäten, die sich zu neun verschiedenen religiösen Konfessionen bekannten, lebten im Jahre 1910 in der Bukowina, dem östlichsten Kronland der Donaumonarchie, das seit 1919 zu Rumänien gehörte und heute Teilgebiet der Ukraine ist. Durch Kriegs- und Nachkriegsereignisse wurde - in einer makabren Aufeinanderfolge von Faschismus und Stalinismus - diese Region auseinander gerissen und bis zur Unkenntlichkeit umgeformt und verstümmelt. Doch ist die versunkene Kulturlandschaft Bukowina in den Werken ihrer Autoren aufbewahrt: in Sehnsuchts- und Schreckensbildern, in satirischen Verfremdungen und nostalgischen Evokationen, in Abschiedsklagen sowie in Protokollen der Ausgrenzung und Flucht, der Verfolgung und Vernichtung. Ziel des Seminars ist es, die entwicklungsgeschichtlichen Besonderheiten der bukowinischen deutsch(sprachig)en Literatur zu erörtern sowie deren "Ensemblecharakter" (Motivinventar, dominante Problemkomplexe, Modalitäten literarischer Gestaltung) herauszuarbeiten. Zur Diskussion stehen Texte von Karl Emil Franzos, Alfred-Margul-Sperber, Rose Ausländer, Moses Rosenkranz, Alfred Kittner, Gregor von Rezzori, Paul Celan, Immanuel Weissglas und Alfred Gong, die den TeilnehmerInnen zu Semesterbeginn in einem Ordner zur Verfügung gestellt werden.

Schlagwörter: Bukowina

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