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15. Februar 2008

Kulturspiegel

Hagen Rether erhält Deutschen Kleinkunstpreis 2008

Der Essener Kabarettist Hagen Rether ist am 10. Februar im Mainzer „unterhaus“-Theater mit dem 36. Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet worden. In ihrer Urteilsbegrün­dung würdigte die Jury den Preisträger als Ka­barettisten, „der mit sanfter Stimme und voller Angriffslust das Weltgeschehen beiläufig plaudernd auseinandernimmt“. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 9 mal kommentiert.

  • gemeser

    1gemeser schrieb am 15.02.2008, 15:32 Uhr:
    Dieser Beitrag wirkt auf dieser Seite fast wie ein Schmuck mit fremden Federn.

    In einem Interview - in der Siebenbürger Zeitung online veröffentlicht - ist zu lesen:

    "SbZ: Was bedeutet Ihnen Ihre siebenbürgische Herkunft?

    Rether: Für mich nur ’ne Herkunft, fertig. Aus meiner siebenbürgischen Herkunft was abzuleiten? In diesen Kategorien kann ich 2005 nicht denken."

    Außerdem ist im gleichen Interview zu lesen, dass von einem "Aufgewachsen in Hermannstadt" aus der Sicht Rethers nicht die Rede sein kann ...

    Wer Ohren hat, der höre!


    [Beitrag am 15.02.2008, 15:33 von gemeser geändert]

    [Beitrag am 15.02.2008, 15:33 von gemeser geändert]
  • Christian Schoger

    2Christian Schoger schrieb am 15.02.2008, 19:11 Uhr:
    Zitat aus dem besagten SbZ-Interview von Konrad Klein mit Hagen Rether: "Meine Eltern machten damals gerade eine Ausbildung in Bukarest, aufgewachsen bin ich jedoch in Hermannstadt. Na ja, aufgewachsen ist vielleicht zu viel gesagt - ich habe da gerade mal gehen gelernt, denn 1973 sind wir bereits ausgewandert."
    Rether hat somit ausgesagt, in Hermannstadt aufgewachsen zu sein. Demnach ist die Aussage in der Meldung nicht falsch. Der Folgesatz relativiert, aber annuliert nicht die vorangehende Selbstaussage.
    Wieso haben Sie, gemeser, beim Lesen dieser Meldung auf SiebenbuergeR.de den Eindruck, man würde sich hier mit fremden Federn schmücken? Richtig ist, dass Rether seine siebenbürgische Herkunft nüchtern bestätigt, ohne Pathos und fern jeder Tümelei. Na und? Sollte die SbZ(-Online) bei Ihrer Berichterstattung - z. B. über (Klein)Künstler, Intellektuelle - zur Bedingung machen, dass die betreffende Person glaubhaft versichert, Siebenbürgen stets tief im Herzen zu tragen? Wagen wir doch etwas mehr Aufgeschlossenheit, Offenheit! Das bereichert ungemein.
  • pedimed

    3pedimed schrieb am 16.02.2008, 13:35 Uhr:
    Als vierjähriger Auswanderer hat er von Hertmanstadt ja noch kaum etwas in der Erinnerung.Er fühlt sich also dementsprechend als Hiesiger.Wenn dann auch in der familiären Umgebung kein siebenbürgischer Umgang stattfindet, so ist sein Bezug dazu dementsprechend gering.Nicht alle Sibis sind gleich.mfG nfU pedimed
  • rio

    4 • rio schrieb am 16.02.2008, 13:56 Uhr:
    Das ist wahr, dem Rether kann und soll man keinen Vorwurf machen, das ist eine ganz persönliche Entscheidung. Ich kenne Leute, die konnten schon nach 2,3,4 oder 5 Jahren D ihre jahrzehntelang "unten" gesprochene Sprache, teilweise oder gar nicht mehr sprechen und verführten wahre Zungenakrobatik um irgendwie den schwäbischen Akzent hinzukriegen.
    Eine rühmliche Ausnahme in dieser Hinsicht ist die in Sibirien geborene und ebenfalls im Alter von ca 4 Jahren nach D übersiedelte Künstlerin Helene Fischer, die kein Hehl aus ihrer Herkunft macht, noch ihre zweite Muttersprache, russisch, verleugnet und einen ganz natürlichen Umgang mit diesen Tatsachen pflegt. In ihrer am 14. März erscheinenden Live-DVD "Mut zum Gefühl" singt sie u. a. auch ein Lied in russischer Sprache und eines mit dem Titel: "Ich bin in Sibirien geboren".
    Ausserdem singt sie noch Coverversionen von Maffays "Ich wollte niee erwachsen sein", einen A Cappella - Song (Wein' nicht um mich Argentinien) - da ist dann ihre wundervolle, einzigartige Stimme unverfälscht zu hören und noch etliche andere wunderschöne Titel. Also nicht verpassen!
    Tut mir leid, ich weiß Helene Fischer gehört eigentlich nicht hierher, habe mir erlaubt aber diesen Anhang hier reinzubringen und ein wenig Werbung für diese Künstlerin der Extraklasse zu machen, hoffentlich störts niemanden, bitte um Entschuldigung.
    Wünsche noch ein schönes Restwochenende!
  • pedimed

    5pedimed schrieb am 16.02.2008, 15:36 Uhr:
    Flori-Sil wird sich über den Anhang freuen,aber er weiß es leider noch nicht.
  • roanda

    6 • roanda schrieb am 16.02.2008, 21:24 Uhr:
    An pedimed:bitte HERMANNSTADT !!!!!
  • rio

    7 • rio schrieb am 16.02.2008, 23:01 Uhr:
    @ pedimed:
    Sein Pech.
    Tschüs!

    Rether ist ein sehr politischer Kabarettist und ist, soviel ich ihn gesehen habe, auch parteiergreifend, also nicht wie andere Kabarettisten, welche die Politiker und VIPs ohne auf deren politische Couleur zu achten durch den Kakao zu ziehen. Er ist, soviel ich es bis jetzt beurteilen konnte, auf der Seite einer Weltreligion (ich will sie hier nicht nennen) und er satirisiert mittelbar eine andere. Es gab auch mal einen Thread in den alten Foren, da war dann von Israel die Rede, das Rether als "ganz normalen Aparheidstaat" bezeichnet hatte, eine Klassifikation die damals viel Wirbel ausgelöst hatte und über die sich auch der inzwischen verstorbene Professor Azzola sehr empört hatte und welche ja auch völlig falsch war.
    Wie dem auch sei, (politische) Kabarettisten und Karikaturisten leben immer mit einem Bein im Grab (siehe dänische Karikaturisten) aber auch die Herren vom SatireMagazin Titanic leben nicht sicher in einer Welt von religöser fanatismus und INtoleranz von Leuten, die ihrerseits nicht müde werden immer und überall Toleranz einzufordern.



    [Beitrag am 16.02.2008, 23:19 von rio geändert]
  • Christian Schoger

    8Christian Schoger schrieb am 19.02.2008, 11:20 Uhr:
    @pedimed: Eine Randbemerkung zu Ihrer Formulierung, "sich als Hiesiger fühlen": Disqualifiziert es einen in Siebenbürgen Geborenen quasi als Siebenbürger Sachsen, wenn er sich als "Hiesiger" fühlt, identifiziert? "Hiesiger" in Abhebung von einem "Dortigen"(?). Habe ich Sie da falsch verstanden? Es irritiert mich, wenn gelegentlich Landsleute von "den Bundesbürgern" sprechen, so als ob Sie sich ausschließen wollten. Selbstverständlich gehören sie, gehören wir dazu, insofern wir uns als gut integriert wahrnehmen. Ich persönlich bin mit meiner Familie im Alter von zweieinhalb Jahren nach Bayern gekommen und habe, hier aufgewachsen und geprägt, gleichwohl ein Bewusstsein meiner siebenbürgischen Wurzeln. Das meint nichts Ausschließliches, nichts was eine Distanz bzw. Trennnung suggerierende Begrifflichkeit (Siebenbürger Sachse - Hiesiger) bedingt. Das bereichert meine Identität: UND statt entweder - oder.
  • pedimed

    9pedimed schrieb am 19.02.2008, 13:52 Uhr:
    Ja lieber Christian, mein Komentar war ja auch nur eine Erklärung für die vorher angeführten Bemerkungen über sein Bekenntnis zur Herkunft.In einem anderen Kommentar habe ich ja auch auf Familien hingewiesen,die mit den Kindern oder Enkeln zwecks Unauffälligkeiten in der schulischen Umgebung nur noch deutsch reden.Da du ja eine ähnliche Einreiseerfahrung wie der Rether hast, so brauchst Du Dich von meinem Kommentar nicht angesprochen fühlen.Frag doch mal den Siegbert hinter der Tür von visavis.Stehe gern zur Antwort bereit und mache keinen Streit wie Elsi und Lori.Bis nächstens mfG nfU pedimed...

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