12. April 2020

Deutschland braucht rumänische Erntehelfer

Wegen Einreiseproblemen der ausländischen Erntehelfer wandten sich deutsche Agrarverbände in einem Schreiben an Innenminister Horst Seehofer und Außenminister Heiko Maas. Sie wurden dringend gebeten, die Anreise der ausländischen Saisonarbeitskräfte sicherzustellen. Die deutsche Spargel- und Erdbeerernte sei in Gefahr. Allein in Westdeutschland, wo Spargel auf 23.000 Hektar und Erdbeeren auf 11.000 Hektar abgebaut werden, benötige man zur Ernte rund 148.000 Saisonarbeiter aus dem Ausland.
Rund 80 Prozent dieser Erntehelfer kämen aus Rumänien, erklärt Simon Schumacher vom Verband Südwestdeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer. Doch wegen der Corona-Krise und den damit verbundenen Reisebeschränkungen blieben die Rumänen bisher weg. Die Aussicht, nach der Rückkehr 14 Tage in Quarantäne verbringen zu müssen, hielt vor allem rumänische Busfahrer von der Durchführung von Fahrten ab.

Die neue Militärverordnung Nr. 7 vom 4. April verbietet nun auch den Personentransportverkehr auf der Straße und verlängert das Aussetzen der Linienflüge von und nach Deutschland ab 8. April um weitere 14 Tage. Sie erlaubt jedoch ausdrücklich Saisonarbeitern das Verlassen des Landes mit Charterflügen auf Basis einer Erlaubnis der Behörden des Ziellandes. Davon ausgenommen sind Arbeitskräfte aus dem Gesundheits- und Sozialsystem.

Auch Bundesinnenminister Seehofer hat das Einreiseverbot für Erntehelfer gelockert. Im April und Mai sollen 40.000 Saisonarbeiter auch aus Nicht-Schengen-Ländern eingeflogen werden. Sie müssen 14 Tage isoliert werden, dürfen aber arbeiten.

NM

Schlagwörter: Wirtschaft, Arbeitsmarkt

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