12. Oktober 2021
Eine Chance für die Kinder von Meschendorf: Hermine Hellbeck aus Wuppertal gründet Kinderprojekt in Siebenbürgen
Der Verein „Meschendorfs Kinder e.V., mit Sitz in Wuppertal, Webseite: https://meschendorfs-kinder.de/, setzt sich für die Chancengleichheit von Kindern in Meschendorf sowie für die Förderung der Bildung und deutschen Sprache in Siebenbürgen ein.
Sie hatte nie vor, einen Verein zu gründen. Und den Bezug zu Siebenbürgen hatte sie nahezu verloren, nachdem sie vor über 40 Jahren ihre Heimat mit ihrer Familie verlassen musste. Wenn Hermine Hellbeck von ihrem Kinderprojekt erzählt, spürt man die Empathie, mit der sie sich für die Kinder in ihrem Heimatdorf einsetzt. Ihre umfangreichen Informationen über die Situation der Kinder in den Dörfern in Siebenbürgen hat sie hauptsächlich in den sozialen Netzwerken gesammelt. Und so begann ihre Hilfsinitiative mitten in der Coronakrise. Nachdem die Schulen in Rumänien nahezu ein Jahr geschlossen blieben, sagte sie sich irgendwann: „So kann das nicht weitergehen“. Zwar wurde ein Online-Unterricht angeboten, jedoch nützte dieser den meisten Kindern nichts, da sie nicht über die notwendigen technischen Geräte verfügten – ein Zustand, der den Kindern den Zugang zu Bildung nahezu ganz versperrte. So entschied sie sich, hier schnell und unbürokratisch zu helfen, und lieferte 30 gebrauchte und neue Notebooks und Tablets an die Schüler. So fing im September letzten Jahres alles an.
Inzwischen hat Hermine Hellbeck einen gemeinnützigen Verein gegründet und das ehemalige Haus ihrer Großeltern in Meschendorf in mühevoller Arbeit für die Kinder hergerichtet, nachdem alle Bemühungen um die Nutzung eines der Gebäude innerhalb der evangelischen Kirchenburg scheiterten. In dem Kinderhaus findet nun seit Anfang Juni ein After-School-Programm statt, wo die Kinder nicht nur Hilfe bei den Hausaufgaben erhalten, sondern auch ein gesundes Mittagessen. Bereits in diesem Sommer hat ein deutschsprachiges Ferienprogramm stattgefunden, das Hermine Hellbeck selbst betreut hat, gemeinsam mit einer Lehrerin aus Deutschland, ihrem Mann, den Lehrerinnen aus Meschendorf und ihrer Mutter (ehemalige Lehrerin an der deutschen Schule in Meschendorf). Nach den Ferien wird nun wöchentlich ein Deutsch-Onlinekurs von einer Lehrerin aus Wuppertal angeboten, damit die Kinder gute Deutschkenntnisse erlangen, die ihre späteren Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Zudem werden die Kinder regelmäßig mit Schulmaterialien und Bekleidung ausgestattet.
Ideen für Meschendorf hat Hermine Hellbeck noch viele und arbeitet bereits daran. Dabei geht es ihr nicht nur um die Förderung der Bildung, sondern auch um spezielle Dorfprojekte zur Belebung Meschendorfs. In diesem Jahr hat sie ihren gesamten Jahresurlaub in Meschendorf verbracht und sich im Dorf ein gutes Netzwerk aufgebaut. Und auf die Frage, warum sie sich gerade in Meschendorf engagiert, sagt sie: „In einem abgelegenen Dorf wie Meschendorf, am Rande von Europa, sind die Bedingungen für Kinder besonders erschwert. Hier kommt kaum Hilfe an, die Kinder haben keine Anlaufstelle, keine Perspektive. Viele von ihnen wachsen unter der Armutsgrenze auf oder werden aus ethnischen Gründen ausgegrenzt, so z.B. die Roma-Kinder. Längst nicht alle Kinder gehen zur Schule oder nur unregelmäßig und oft nur einige Jahre. Zudem wachsen viele ohne Eltern auf, die in westlichen EU-Ländern arbeiten; die instabilen Familienverhältnisse führen oft zu Schulabbrüchen.“ Sie ist überzeugt davon, dass Bildung der einzige Weg aus der Armut ist und wesentlich zur positiven Dorfentwicklung Meschendorfs beitragen wird.
Unerwartet viel Kritik und Gegenwind musste sie erfahren. Ob das geschmerzt hat? „Nein“, lächelt sie. „Die intelligenten Menschen verstehen, dass es wichtig ist, was ich tue. Es zeigt sich auch hier wieder einmal, dass eben alles eine Frage der Bildung ist. Auch wenn ich kräftemäßig oft an meine Grenzen stoße und mein Mann und ich sehr viel Geld in das Projekt investieren, werde ich weitermachen mit meiner One-Woman-Show. Die Kinder von Meschendorf sind mir ans Herz gewachsen, sie sind wundervoll, alles was sie brauchen ist eine Chance ...“
Inzwischen hat Hermine Hellbeck einen gemeinnützigen Verein gegründet und das ehemalige Haus ihrer Großeltern in Meschendorf in mühevoller Arbeit für die Kinder hergerichtet, nachdem alle Bemühungen um die Nutzung eines der Gebäude innerhalb der evangelischen Kirchenburg scheiterten. In dem Kinderhaus findet nun seit Anfang Juni ein After-School-Programm statt, wo die Kinder nicht nur Hilfe bei den Hausaufgaben erhalten, sondern auch ein gesundes Mittagessen. Bereits in diesem Sommer hat ein deutschsprachiges Ferienprogramm stattgefunden, das Hermine Hellbeck selbst betreut hat, gemeinsam mit einer Lehrerin aus Deutschland, ihrem Mann, den Lehrerinnen aus Meschendorf und ihrer Mutter (ehemalige Lehrerin an der deutschen Schule in Meschendorf). Nach den Ferien wird nun wöchentlich ein Deutsch-Onlinekurs von einer Lehrerin aus Wuppertal angeboten, damit die Kinder gute Deutschkenntnisse erlangen, die ihre späteren Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Zudem werden die Kinder regelmäßig mit Schulmaterialien und Bekleidung ausgestattet.
Ideen für Meschendorf hat Hermine Hellbeck noch viele und arbeitet bereits daran. Dabei geht es ihr nicht nur um die Förderung der Bildung, sondern auch um spezielle Dorfprojekte zur Belebung Meschendorfs. In diesem Jahr hat sie ihren gesamten Jahresurlaub in Meschendorf verbracht und sich im Dorf ein gutes Netzwerk aufgebaut. Und auf die Frage, warum sie sich gerade in Meschendorf engagiert, sagt sie: „In einem abgelegenen Dorf wie Meschendorf, am Rande von Europa, sind die Bedingungen für Kinder besonders erschwert. Hier kommt kaum Hilfe an, die Kinder haben keine Anlaufstelle, keine Perspektive. Viele von ihnen wachsen unter der Armutsgrenze auf oder werden aus ethnischen Gründen ausgegrenzt, so z.B. die Roma-Kinder. Längst nicht alle Kinder gehen zur Schule oder nur unregelmäßig und oft nur einige Jahre. Zudem wachsen viele ohne Eltern auf, die in westlichen EU-Ländern arbeiten; die instabilen Familienverhältnisse führen oft zu Schulabbrüchen.“ Sie ist überzeugt davon, dass Bildung der einzige Weg aus der Armut ist und wesentlich zur positiven Dorfentwicklung Meschendorfs beitragen wird.
Unerwartet viel Kritik und Gegenwind musste sie erfahren. Ob das geschmerzt hat? „Nein“, lächelt sie. „Die intelligenten Menschen verstehen, dass es wichtig ist, was ich tue. Es zeigt sich auch hier wieder einmal, dass eben alles eine Frage der Bildung ist. Auch wenn ich kräftemäßig oft an meine Grenzen stoße und mein Mann und ich sehr viel Geld in das Projekt investieren, werde ich weitermachen mit meiner One-Woman-Show. Die Kinder von Meschendorf sind mir ans Herz gewachsen, sie sind wundervoll, alles was sie brauchen ist eine Chance ...“
Alexandra Eisenberg
Schlagwörter: Meschendorf, Soziales, Engagement, Kinder, Einrichtung, Bildung, Projekt, Helbeck, Wuppertal, Roma
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- 13.10.2021, 00:58 Uhr von Doris Hutter: Solche Menschen wie Hermine Hellbeck braucht ein Land. Alle Achtung! Ich wünsche viele frohe ... [weiter]
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