23. September 2023
Nordmauer der Kirche in Meeburg eingestürzt
„Alles hat seine Zeit“, „Der Mensch heiligt den Ort“, „als Zeichen … soll Gras wachsen vor der Tür“ u.a. Sprüche treffen zu auf die Lage der Kirchenburg Meeburg: Am 5. September ist die Nordmauer der Kirche teilweise eingestürzt, drinnen teilweise die Decke, die Nordempore mit der Jahreszahl 1771 und das ehemalige Burschengestühl über dem Haupteingang.
Die lokalen Behörden waren danach gleich vor Ort, die Polizei riegelte den Platz ab und fragte nach dem Schuldigen, vor allem weil die Schule nur ein paar Schritte von der Kirche entfernt ist. „Gut dass die Schüler noch in den Ferien sind“, weil da in der Kirchenburg anscheinend noch mehr einsturzgefährdet ist – nicht auszudenken, wenn auch der 48 m hohe Kirchturm, den man aus dem Zug auf der Route Paris-Istanbul sieht, betroffen wäre.
Am 15. Juni 1442 stellte der siebenbürgische Fürst Johannes von Hunyad (Iancu de Hunedoara) in der Kirchenburg Meeburg eine Urkunde aus: „Datum in possessione Bene vocata in festo beatorum Viti et Modesti martirum anno domini MCCCCXL mo secundo“. Damals hatte der siebenbürgische Fürst und Vater des ungarischen Königs Mathias Corvinus, die Kirchenburgen im Osten Südsiebenbürgens besichtigt, um sich ein Bild von der Verteidigungslage der Menschen vor Ort gegen die Osmanen zu machen (siehe Gernot Nussbächer: „Aus Urkunden und Chroniken“, Aldus Verlag, Kronstadt 2011). Meeburg liegt an der Grenze zum Szeklerland, die benachbarte Kirchenburg Dersch ist heute auf der UNESCO-Kulturerbeliste. Gegenüber liegt Draas an der Grenze des früheren Königsbodens Siebenbürgens „von Broos bis Draas“. Seit 1442 hat man an der Kirchenburg Meeburg immer wieder renoviert, zuletzt vor zwei Jahren durch eine engagierte Stiftung (was sogar auf arte.tv gezeigt wurde, der Film ist heute auf YouTube zu sehen), um die jetzige Situation zu vermeiden. Die Polizei wird jetzt schwer den Schuldigen finden, vor allem da seit Kurzem laut Gesetz nicht mehr der Kirchenbezirk, sondern das lokale Bürgermeisteramt für EU-Fördermittel zur Renovierung der Kirchenburg zuständig ist. Was bleibt von der großen Vergangenheit der Siebenbürger Sachsen vor Ort? Schwierige Frage! Vielleicht ist das Bild „Sonnenuntergang über dem Friedhof in Siebenbürgen“ eine Antwort.
Am 15. Juni 1442 stellte der siebenbürgische Fürst Johannes von Hunyad (Iancu de Hunedoara) in der Kirchenburg Meeburg eine Urkunde aus: „Datum in possessione Bene vocata in festo beatorum Viti et Modesti martirum anno domini MCCCCXL mo secundo“. Damals hatte der siebenbürgische Fürst und Vater des ungarischen Königs Mathias Corvinus, die Kirchenburgen im Osten Südsiebenbürgens besichtigt, um sich ein Bild von der Verteidigungslage der Menschen vor Ort gegen die Osmanen zu machen (siehe Gernot Nussbächer: „Aus Urkunden und Chroniken“, Aldus Verlag, Kronstadt 2011). Meeburg liegt an der Grenze zum Szeklerland, die benachbarte Kirchenburg Dersch ist heute auf der UNESCO-Kulturerbeliste. Gegenüber liegt Draas an der Grenze des früheren Königsbodens Siebenbürgens „von Broos bis Draas“. Seit 1442 hat man an der Kirchenburg Meeburg immer wieder renoviert, zuletzt vor zwei Jahren durch eine engagierte Stiftung (was sogar auf arte.tv gezeigt wurde, der Film ist heute auf YouTube zu sehen), um die jetzige Situation zu vermeiden. Die Polizei wird jetzt schwer den Schuldigen finden, vor allem da seit Kurzem laut Gesetz nicht mehr der Kirchenbezirk, sondern das lokale Bürgermeisteramt für EU-Fördermittel zur Renovierung der Kirchenburg zuständig ist. Was bleibt von der großen Vergangenheit der Siebenbürger Sachsen vor Ort? Schwierige Frage! Vielleicht ist das Bild „Sonnenuntergang über dem Friedhof in Siebenbürgen“ eine Antwort.
Michael Schuller
Schlagwörter: Kirchenburg, Meeburg, Kulturerbe, UNESCO
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- 01.10.2023, 08:51 Uhr von williderwill: Tränen aus Kirchenburgen fließen und als Steine, die Äcker gießen; Süße Heimat „Klares ... [weiter]
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