17. August 2008

Rosenauer in Siebenbürgen

Mitglieder des Vereins Rosenau (Oberösterreich) reisten im Juli nach Siebenbürgen. Lesen Sie dazu den nachfolgenden Reisebericht.
Unsere einwöchige Siebenbürgen-Reise begann am 7. Juli bereits um 5 Uhr morgens. Die Fahrt durch Österreich und Ungarn war nicht besonders aufregend, und so informierte uns Volker Petri unterwegs über die „Urzeiten“ der Siebenbürger Sachsen bis ins 17. Jahrhundert. Nach einer Rast in Kecskemét ging es durch die Ebene weiter, bis wir in Temeswar eintrafen. Ein Stadtrundgang mit Erklärungen von Volker rundete den ersten Reisetag ab. Weiter ging es am nächsten Tag über Mühlbach, wo wir die Kirche besichtigten, nach Großpold. In der Kirche erzählte uns Volker von der Geschichte der Landler. In Hermannstadt schließlich konnten wir die anlässlich des Kulturhauptstadtjahres 2007 renovierten Häuser der Altstadt bewundern.

Der nächste Tag führte uns über Michelsberg nach Heltau, wo wir die gut erhaltene Kirche besichtigten. Nachdem Volker in dieser Kirchengemeinde tätig war, hatte er uns viel zu erzählen. In Kronstadt nutzten wir die Gelegenheit, die Schwarze Kirche anzuschauen. Dort sieht man noch Einschusslöcher von den Auseinandersetzungen im Dezember 1989. Der Tag klang in unserem Hotel in der Schulerau aus.
Mitglieder des Vereins Rosenau reisten im Juli ...
Mitglieder des Vereins Rosenau reisten im Juli nach Siebenbürgen. Bundesobmann Volker Petri (hintere Reihe, 5. von links) erwies sich als äußerst sachkompetenter Reisebegleiter.

Der Donnerstag bescherte uns einen Reisehöhepunkt: die Kirchenburg in Tartlau. Dieses Welt­kulturerbe ist sehr gut erhalten. Weiter ging es nach Schäßburg, wo es fast Pflicht ist, die Bergkirche aufzusuchen und die Altstadt zu durchwandern. Schließlich kamen wir nach diesem eindrucksreichen Tag in Neumarkt an. Für Volker begann der Freitag mit einem Geburtstagsständchen (er feierte in Siebenbürgen seinen „30. Geburtstag“ (wenn ihr die Zeit, die er schon in Österreich wohnt, zu dieser Zahl dazuzählt, wisst ihr auch, wie alt er tatsächlich wurde). Über Sächsisch Regen kamen wir am späten Nachmittag nach Bistritz, wo wir alle vom abgebrannten Kirchturm beeindruckt waren. Am Samstag sollten wir erst das Ausmaß der Brandkatastrophe vom Bistritzer Stadtpfarrer Johann-Dieter Krauss geschildert bekommen. Er sagte uns auch, wie Gott sie vor einem Schaden noch viel größeren Ausmaßes bewahrt hatte. Das brennende Turmdach hätte auf das Kirchendach fallen können oder – was noch tragischer gewesen wäre – in Richtung Pfarrhaus, was wahrscheinlich den Brand der ganzen Stadt zur Folge gehabt hätte. Nachdem der Brand im Dachstuhl der Kirche unter Kontrolle war, gab es kein Löschwasser mehr!

Der Samstag stand zur freien Verfügung. Einige nutzten die Gelegenheit, um umliegende Hei­matdörfer zu besuchen. Am Nachmittag luden uns der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Bistritz, Thomas Hartig, und seine liebe Gattin zu einer hervorragenden siebenbürgischen Jause mit „Bouflesch“, Krautwickel, „Paradaus“, selbstgebackenem Brot, Wein aus dem eigenen Garten und „Pale“. Nochmals herzlichen Dank! Die beiden sind schon um 4 Uhr früh aufgestanden, um alles vorzubereiten.

Langsam mussten wir Abschied nehmen. Am Sonntag fuhren wir in den Norden Siebenbürgens, wo wir in Sighet das Kommunistische Museum besuchten. Die furchterregenden Eindrücke über Verhörmethoden der Securitate beschäftigten uns noch lange. Volker rundete die Informationen zur Reise mit persönlichen Erlebnissen während der Zeit des Kommunismus ab. Die letzte Nacht verbrachten wir in Sathmar. Relativ schnell ging es durch Ungarn und Österreich, sodass wir früher als geplant wieder wohlbehalten in Rosenau ankamen. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei allen bedanken, dass jede/r dazu beigetragen hat, dass wir so eine tolle Gemeinschaft hatten. Danke an Martin (Chauffeur), der uns gut herumführte. Danke an Volker, der uns mit vielfältigen Informationen versorgte. Danke an Gott, der uns auf der Fahrt behütet hat.

Franz Peter Seiler

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