26. März 2009

IWF genehmigt Nothilfe – Rumänien erhält 20 Milliarden Euro

Die Verhandlungen zwischen Vertretern des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der rumänischen Regierung sind zu Ergebnissen gekommen. Rumänien erhält ein Rettungspaket von 20 Milliarden Euro.
12,95 Mrd. Euro stellt der IWF durch einen zweijährigen Stand-by-Kredit bereit, die Europäische Kommission will bis zu fünf Milliarden Euro zum gesamten Hilfspaket von 19,95 Mrd. Euro beisteuern. Die EU knüpft die Hilfe für Rumänien allerdings an ein Reformprogramm mit strikter Haushaltsdisziplin. Rumänien ist nach Ungarn und Lettland das dritte EU-Mitgliedsland, das die Nothilfe beantragt. Aber auch Serbien gelang es, sich beim IWF einen Hilfskredit über drei Milliarden Dollar zu sichern.

„Wir brauchen das Geld, um weitere mögliche Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise besser abfedern zu können“, begründete der rumänische Präsident Traian Băsescu seinen Hilferuf. Zu Gesprächen mit den Experten des IWF sollen nur Premier Emil Boc (PDL) und der Gouverneur der Nationalbank Mugur Isărescu eingeladen worden sein. Das führte zu Irritationen beim sozialdemokratischen Koalitionspartner. Vizepremier Dan Nica (PSD) erklärte, dass Rumänien zwar versuchen könne, die Krise mit eigenen Kräften zu stemmen, ohne ein Hilfspaket bestünde jedoch ein „hohes Risiko“, dass die Landeswährung Leu einem weiteren spekulativen Angriff ausgesetzt werde.

Als Rumänien Ende der 90er Jahre kurz vor dem Finanzkollaps stand, hatte der IWF strenge Auflagen durchgesetzt. Viele Rumänen fürchten nun eine Rückkehr zu diesen „alten Abhängigkeiten“ und vor allem Einschnitte, die die Kreditauflagen des IWF mit sich bringen könnten: höhere Steuern, stagnierende Löhne und Wegfall der steuerlichen Vergünstigungen, die ein Wirtschaftswachstum von 7,1 Prozent im Vorjahr ermöglicht haben. Rumänien rechnet für 2009 mit einem Wachstum von plus 1,2 Prozent, die EU prognostiziert ein Nullwachstum für das Karpatenland.

RS

Schlagwörter: Politik, Finanzen, Finanzkrise

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