Kommentare zum Artikel

21. Oktober 2008

Rumänien und Siebenbürgen

Die Störche kehren immer wieder zurück

Ich muss es mir schon ehrlich eingestehen: Zu Beginn des Reisevorhabens verband ich mit Sie­benbürgen nur Hermannstadt, die europäische Kulturhauptstadt 2007, die Kirchenburg in Tartlau und die Figur des Dracula. Ein wenig voreingenommen also. Die Straßen waren vollgestopft, hoffnungslos überlastet und die rumänischen Pkw, auch die Trucks, überholten uns an uneinsehbaren Stellen waghalsig. Oft war nur Schritttempo möglich. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 24 mal kommentiert.

  • gloria

    1gloria schrieb am 21.10.2008, 21:02 Uhr:
    Typisch für die "Siebenbürgische Zeitung".Zusammenfassend hätte es heißen sollen:Ihr siebenbürger Sachsen kehrt zurück und baut eure Dörfer und Städte wieder auf.Dann kommen wir als Touristen und wenn ihr ganz lieb und gastfreundlich seid,uns kostenlos beherbergt und gut bewirtet(mit selbstgebackenem Brot,Wurst und Speck) dann kriegt ihr auch eine Schokolade und vielleicht ein Pfund Kaffee(möglicherweise Amoroy vom Aldi).In jeder Ausgabe der "Siebenbürgischen Zeitung" ist wenigstens ein Artikel dieser Sorte.Wie lange noch?Geht es nach dem Motto"Stetter Tropfen höhlt den Stein????"Für wen ist die Siebenbürgische Zeitung also gedacht??
    Ist es möglich die Anschrift von Frau Berner zu erhalten??

    [Beitrag am 21.10.2008, 21:04 von gloria geändert]

    [Beitrag am 21.10.2008, 21:05 von gloria geändert]
  • bankban

    2bankban schrieb am 22.10.2008, 07:13 Uhr:
    Ich finde auch, dass der Artikel die typisch gutmenschelnde, weltfremde, westdeutsche Einstellung widerspiegelt. Ich frage mich bloss, warum nicht der Artikel anstatt des kitschigen Storchenbildes mit dem Entschluss der Autorin endet, ihre Siebensachen zusammenzupacken und doch selbst ihr Glück in Siebenbürgen zu versuchen. Dass sich die Mehrzahl der von dort Ausgewanderten mittlerweile eher hier heimisch fühlt (oder wenn nicht heimisch, aber doch sicherer und bequemer), scheint ihr gar nicht in den Sinn zu kommen. Nein, stattdessen wird unausgesprochen an ein kollektives Schuldbewusstsein appelliert. Meiner Meinung nach. Bankban
  • der Ijel

    3der Ijel schrieb am 20.01.2009, 11:59 Uhr:
    Wer hindert nun die Störche,
    dass sie kämen
    durch Dunkelheit des Forstes,
    und im Schatten ihres Horstes
    einen Platz
    in Anspruch nämen?

  • schully

    4schully schrieb am 20.01.2009, 12:24 Uhr:
    ich finde den vergleich mit den störchen unverständlich.
    ja, sie kehren zurück, fliegen aber immer wieder fort, in ein land, wo sie leichter überwintern. es verlangt keiner von ihnen, dort zu bleiben.
    es gibt eine große anzahl siebenbürger landsleute, die es den störchen nach machen: als rentner kann man es sich leisten, im mai-iunie "runter" zu fahren, und im september wieder "rauf" zu kommen.
    servus
  • Karl

    5Karl schrieb am 20.01.2009, 13:34 Uhr:
    In der Aussage von gloria und bankban zB zeigt sich die reduzierte, scheuklappenbewehrte Denkweise des sächsischen Provinzpantoffelhelden, der unfähig ist, auch etwas anderes zu sehen als seine eigene kleinkarierte Welt voller Beschränktheit und psychischer Instabilität: nur bei bankban hat der Artikel Schuldgefühle erweckt...und das ist ihm unangenehm--

    Leider zeigt sich wieder, daß es zu viele Sb. Sachsen dieser beschränkten Art gibt.

    Dieser Artikel stellt eben eine andere Sichtweisen auf uns sb. Sachsen und unsere Heimat gibt - eben die von distanzierten Deutschen oder anderen internationalen Menschen.

    Die Sb. Zeitung tut gut daran, solche Artikel von Nicht-Siebenbürgern wirklich in jeder Zeitung zu bringen, um denjenigen unter uns, die nur ihre eigene bornierte Sicht der Welt akzeptieren zu zeigen, daß es auch was anderes gibt.
  • Karl

    6Karl schrieb am 20.01.2009, 13:37 Uhr:
    Bankban´s Bemerkung, "Dass sich die Mehrzahl der von dort Ausgewanderten mittlerweile eher hier heimisch fühlt (oder wenn nicht heimisch, aber doch sicherer und bequemer)" finde ich lächerlich-- oder hat Bankban eine repräsentative Befragung unter den Sb. Sachsen durchgeführt? Sicherlich nicht.

    Er zeigt damit nur, daß er aus seinem persönlichen Umfeld auf die Gesamtheit der Sb. Sachsen schließt... völliger Quatsch.


    [Beitrag am 20.01.2009, 13:39 von Karl geändert]
  • Erhard Graeff

    7Erhard Graeff schrieb am 20.01.2009, 16:25 Uhr:
    Hallo Karl,
    Sie sollten sich auch hier ein wenig im Zaum halten. Sie brauchen niemandem eine bornierte Sicht zuzuweisen.

    Und Sie schreiben zu Bankban:
    Er zeigt damit nur, daß er aus seinem persönlichen Umfeld auf die Gesamtheit der Sb. Sachsen schließt... völliger Quatsch.
    Und was tun Sie? Basiert Ihre Meinung auf einer repräsentativen Befragung?


  • der Ijel

    8der Ijel schrieb am 20.01.2009, 23:44 Uhr:
    1 • gloria schrieb am 21.10.2008, 21:02 Uhr:
    Typisch für die "Siebenbürgische Zeitung".

    Finde ich gar nicht typisch für die "Siebenbürgische Zeitung"
    Zitat:
    Er weinte zum Abschied und ich war sehr betroffen, als er zum Schluss die Bitte äußerte: „Vergesst uns Deutsche hier nicht!“
    Diese Szenen,und diese ergreifenden,heimwehschnulzigen Äusserungen waren über Jahrzehnte gar nicht üblich, sondern eher verpönt.
    -Vergesst uns Deutsche hier nicht!“wurde anders interpretiert,u.zw.in dem Sinne: raus mit Euch von dort.
    Wollt ihr nich, seid ihr selber Schuld.
    Unsere Sympatie und unsere Solidarität sollte nach wie vor auch denen gelten die aus ihrem eigenen Gefühl heraus
    den Gedanken nicht verkraften konnten die Heimat zu verlassen.
    Eine Befragung haben wir in diesem Falle nicht nötig.
    auch Bankban hat Recht-----oder wenn nicht heimisch, aber doch sicherer und bequemer)
    Karl hat leider erst recht, Recht, den meisten unserer Sachsen fehlt der Mut über die Wunden zu reden welche unserer Volksseele durch den Exodus "gerissen" worden sind.
    Deswegen kommen auch mir die geringen Bemühungen von Seiten der öffentlichen Stellen,lächerlich gering vor.
    Bemühungen,um mindestens die Wald und Weinberghalden welche Kircheneigentum waren oder inzwischen wieder sind, würdig in empfangzu nehmen und zu bewirtschaften.
    Es geht hier um BEMÜHUNGEN einfach zuzugeben dass ein Zurück, wenn auch in geringem Masse doch auch in Frage kommt. "Adel verpflichtet" oder?

  • bankban

    9bankban schrieb am 21.01.2009, 08:55 Uhr:
    Lieber Karls,
    ich finde es interessant, wenn auch etwas künstlich, dass sie sich über einen Beitrag von mir aufregen - drei Monate später...:-) Nein, eine Umfrage über das Angekommensein der Sachsen habe ich nicht gemacht - alleine der Umstand, dass die meisten trotz aller negativen Erfahrungen in Deutschland hier geblieben sind, zeigt für mich, dass sie das Leben hier sehr wohl als "sicher und bequem" ansehen und einschätzen. Mehr habe ich nicht behauptet.
    Warum sie "Argumente" gegen meine Person benutzen (nämlich, dass ich "borniert" und kleinkariert" sei) verstehe ich nicht. Sie kennen mich gar nicht. Haben sie auch Argumente gegen meine Behauptungen aufzubieten oder nur persönliche Angriffe, Diffamierungen und Beleidigungen? Hochachtungsvoll, Bankban
  • Bäffelkeah

    10 • Bäffelkeah schrieb am 21.01.2009, 09:53 Uhr:
    Hallo bankban,
    in persönlicher Unkenntnis von Karl, nur aufgrund seiner stereotyp tadelnden, abqualifizierenden oder herabwürdigenden Bemerkungen habe ich den Eindruck gewonnen, dass er zu einer Spezies gehören könnte (Kritikaster, Zyniker, Misanthropen ...), die tagtäglich ein Quantum Erregungspotential braucht, um in ihrem Element zu sein. Karl gibt einem zu verstehen, dass man unfähig ist, ein Ahnungsloser etc. und dass er aber im Vollbesitz der Weisheit und Tugend ist. Da fühlt man sich bestimmt kolossal erhaben. Deshalb, bankban, nimm es einfach nicht persönlich. Du erfüllst evt. nur eine Blitzableiterfunktion für eine innere Befindlichkeit.
    @Karl: Das war mal wieder die „renitente“ Bäffelkeah!
  • Karl

    11Karl schrieb am 21.01.2009, 10:32 Uhr:
    Herr Graef,

    ich nenne das eine bornierte Sichtweise, wenn jemand nur seine eigene Sicht sieht, bzw. aufgrund seiner nicht überwundenen psychischen Probleme bzgl. der Ausreise die Sichtweise von Andersdenkenden pauschal ablehnt.

    Leider oder zum Glück sind die Andersdenkenden hier in Deutschland und auch anderswo inzwischen in der Mehrheit.

    Diese bornierte Haltung zeugt mE von einem geringen Grad an Integrationsfähigkeit,den ich bei Gloria und bankban hier bemerkt habe.

    Bankban:
    ich wollte nicht persönlich beleidigen, sorry.
    Nur bleibt mir unverständlich,warum Sie nicht imstande sind, auch die Position von Andersdenkenden einzunehmen bzw. kein Verständnis zeigen können für Andersdenkende, sondern sofort "zumachen" und Argumente vorbringen, die mE nicht ausreichend sind.

    Warum soll das Leben hier in Deutschland sicherer und bequemer sein als in Siebenbürgen?

    In Siebenbürgen kann ein Mensch, der "Sicherheit und Bewuemlichkeit" sucht, sein Leben einfacher, billiger vor der Glotze, irgendwo wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, verschlafen, als hier in Deutschland...

    Aus monetärer Sicht kann das Leben in Siebenbürgen viel billiger sein als in Deutschland: auf dem Dorf, mit eigenem kleinen Garten und Subsistenzwirtschaft.

    Aber wenn ich Sie richtige verstehe, zählt bei Ihnen die Bequemlichkeit (als Rentner?) nichts tun zu müssen außer Essen, Schlafen (Hobbys findet man leider selten bei vielen Sb. Sachsen in Rente) und Glotzen- als Hauptgrund, warum Sie in Deutschland sich sicher fühlen bzw. hier leben wollen....
    Das zeugt für mich von einem sehr niedrigen Niveau an Ansprüchen, Lebensenergie, und auch von einem hohen potentiellen Niveau an Einsamkeit, Lebensträgheit...

    Wenn Nicht-Sb. Sachsen von unserer Heimat Siebenbürgen nun plötzlich begeister sind (Siebenbürgen gibt es ja schon seit langer Zeit) sollte man das honorieren, sich darüber freuen, und keine Komplexe deswegen haben....

  • gloria

    12gloria schrieb am 21.01.2009, 20:59 Uhr:
    @karl
    Es ist immer besser solche Menschen wie Sie einer sind oder sein wollen einfach zu ignorieren.Aber einen Satz ist mir die Sache noch wert:Ziehen Sie doch einfach nach Siebenbürgen um-es wäre für viele ein Segen-für Sie selbstverständlich auch!!
  • gloria

    13gloria schrieb am 21.01.2009, 21:06 Uhr:
    @Ijel
    "Adel verpflichtet"-das ist das Problem vieler Siebenbürger Sachsen.Sie wurden jahrzehntelang gedrillt immer etwas zu schulden:-im Nazionalsozialismus Hitler und seinen Kumpanen,im Kommunismus Ceausescu und seinen Kunmpannen!!Es war genug:wir sind mündige Bürger und keinem schulden wir etwas ausser Respekt,sowohl den Vorfahren als auch den Nachkommen.Es wäre an der Zeit diese ewigen "Verpflichtungen" jedem selber zu überlassen.
  • Karl

    14Karl schrieb am 21.01.2009, 21:06 Uhr:
    Leider kann gloria mich nicht ignorieren.... obwohl ich ihr das wünsche, damit sie sich hier in Deutschland bequemer fühlen kann.

    Sicher werde ich ihren Ratschlag mal runterspülen, vielleicht sogar beherzigen...warum denn nicht?

    Wenn unsere Heimat Siebenbürgen für viele, die Siebenbürgen erst nach 1990 kennengelernt haben, eine neue Heimat wurde... wer weiß?

    Übrigens gehen dann diese Fremden aufgrund von klaren Fakten nach Siebenbürgen, und nicht, weil gloria das so will...
  • bankban

    15bankban schrieb am 22.01.2009, 08:51 Uhr:
    @ Karl: Sie schrieben: "ich wollte nicht persönlich beleidigen, sorry. Nur bleibt mir unverständlich,warum Sie nicht imstande sind, auch die Position von Andersdenkenden einzunehmen bzw. kein Verständnis zeigen können für Andersdenkende, sondern sofort "zumachen" und Argumente vorbringen, die mE nicht ausreichend sind."
    Es freut mich, dass Sie niemanden beleidigen wollen. Meine Meinungsäußerung im Oktober letzten Jahres wurde ausgelöst durch eine Reihe von Erfahrungen, nach Begegnungen mit (zumeist alternativ-links eingestellten) Westdeutschen, die auf Siebenbürgen sehr blauäugig geguckt haben. Sie entdecken dort DIE Chance ihres Lebens, um einen Biobauernhof etc. zu gründen/aufzubauen und wundern sich, dass manche mit jahrzehntelanger Erfahrung in Rumänien hinter sich keine Lust darauf haben. Der obige Artikel, v.a. der Schluss, suggerierte mir eine ähnlich naive Einstellung. Daher meine damals geäußerte Meinung. Natürlich akzeptiere ich die Meinung der Verfasserin, nur habe auch ich die meinige. Und ich habe mit der Möglichkeit des Kommentars gelebt und diese geäußert.
    Sie fragen mich, was ich mit "sicher" und "bequem" meine? Nun, in einer gestrigen Zeitung, die in Rumänien erscheint, habe ich gelesen, dass in einem Klausenburger Krankenhaus zwei Patienten, die mit einem Transport von einem Krankenhaus ins andere verlegt werden mussten, sage und schreibe 6 Stunden darauf warten mussten - angezogen und im Wartesaal. DAS ist es was ich meine und worauf ich gerne verzichten kann - in der Gewissheit, dass in Dtl. so etwas doch unwahrscheinlich ist.
    Eine gewisse Ordnung und Disziplin, die man sehr gerne mag und hat, wenn und weil man sie jahrzehntelang nicht kannte. Ich bin weder Rentner noch ein dumpfer Prolet, der abends im Fernsehsessel versinkt, sondern gehe meiner Büroarbeit nach, die ich präzise und genau zu erledigen trachte. Abends wiederum schreibe ich entweder Artikel etc. oder lese wissenschaftliche Literatur (jaja, bin promovierter Wissenschaftler) oder spiele Fussball. Dennoch und gerade deshalb habe ich eine gewisse Verlässlichkeit gerne und könnte mir vorstellen, dass dies auch auf die meisten meiner Landsleute zutrifft(und auf jene etwa 1,5 Millionen im Ausland arbeitende Menschen, die wohl kaum mehr nach Rumänien zurückkehren dürften). Sekundärtugenden also, die man vermisst hat. Das meine ich mit "sicher und bequem".

    Ich finde auch, dass Sie ein recht negatives Sachsen-Bild
    haben, wenn Sie schreiben: "wenn ich Sie richtige verstehe, zählt bei Ihnen die Bequemlichkeit (als Rentner?) nichts tun zu müssen außer Essen, Schlafen (Hobbys findet man leider selten bei vielen Sb. Sachsen in Rente) und Glotzen- als Hauptgrund, warum Sie in Deutschland sich sicher fühlen bzw. hier leben wollen....
    Das zeugt für mich von einem sehr niedrigen Niveau an Ansprüchen, Lebensenergie, und auch von einem hohen potentiellen Niveau an Einsamkeit, Lebensträgheit..."
    Ich weiss zwar nicht, in was für Kreisen Sie verkehren, ich persönlich kenne sehr viele intelligente, gewitzte, kluge und gebildete Sachsen, die sehr wohl ihr Leben
    intellektuell und produktiv, sinnvoll und sinnerfüllt leben. Vielleicht sollten Sie mal die Kreise kritisch betrachten, in welchen Sie verkehren...
    Wer weiss, vielleicht trifft man sich dann ja sogar hier oder da... Bankban


    [Beitrag am 22.01.2009, 08:53 von bankban geändert]

    [Beitrag am 22.01.2009, 08:55 von bankban geändert]
  • Karl

    16Karl schrieb am 22.01.2009, 09:22 Uhr:
    Bankban,
    ich kann Ihre Position nun sehr gut nachvollziehen.
    Leider habe ich in Deutschland wirklich meist nur die nichtstudierten Sachsen kennengelernt (die statistisch gesehen vielleicht ca. 80% der Gesamtheit ausmachen?), die entweder als Rentner eben mehr schlecht als recht leben, keine Ziele haben, oder die Arbeiter und Minderqualifizierten, die nach getaner Arbeit eben auch kein Buch lesen, kein Interesse an der eigenen Kultur haben, sich nicht weiterentwickeln wollen, für die nur Konsum zählt).
    Junge gutqualifizierte oder studierte Sb. Sachsen integrieren sich oft sehr schnell, und lassen diese Niederungen hinter sich, d.h. leben in einem deutschen Freundeskreis.

    Anderseits kenne ich auch ein paar Sb. Sachsen in Deutschland, welche sehr wohl sehr viel tun, ... aber das sind die Ausnahmen.

    Natürlich haben viele Erstbesucher Siebenbürgens eine große Portion Blauäugigkeit... diese Naivität war m.E. aber bei den meisten Sb. Sachsen bei der Einreise nach Deutschland noch viel ausgeprägter.

    Ich kann Ihnen leider nicht folgen, wenn Sie die Lage in einem Land nur anhand eines Zeitungsartikels beurteilen...siehe Ihr Beispiel
    "Krankenhaus"...

    M.E. kann man heutzutage fast überall in Europa sicher und gut leben... das hängt aber in erster Linie von den eigenen Fähigkeiten, Interessen und der eigenen Denkweise ab, und weniger vom Land, in dem man leben will.

    Die ausgewanderten Sb. Sachsen sollten aber damit aufhören, ihre eigene Heimat schlechter zu sehen, als sie ist.
    Im Sinne der persönlichen Zufriedenheitbzw. der Verarbeitung der durch die Ausreise geschlagenen Wunden kann die bewusste Beschäftigung mit dem Thema "Verlassen der Heimat Siebenbürgen" nur positiv sein.


    [Beitrag am 22.01.2009, 09:30 von Karl geändert]
  • Schreiber

    17Schreiber schrieb am 22.01.2009, 10:10 Uhr:
    Hallo Karl,

    Zitat: "Die ausgewanderten Sb. Sachsen sollten aber damit aufhören, ihre eigene Heimat schlechter zu sehen, als sie ist." - dazu eine Frage:

    wie kommst Du drauf, dass pauschal "die ausgewanderten Sb.Sachsen" ihre Heimat schlechter sehen als sie ist?

    ich glaube, dass die meisten ein ziemlich realistisches Bild haben, weil sie sich von romantischen Rückbesinnungen möglichst frei machen, nicht davon ausgehen, dass die meisten Sb-Sachsen Rentner oder Privatiers sind, die ihr Leben "auf Sommerfrische in Michelsberg" verbringen können, sondern die einem Broterwerb nachgehen und eine Familie sicher ernähren und beherbergen müssen und daher realistisch bleiben.

    Aber Du hast Recht: es gibt auch ein paar wenige Träumer, die den Urlaubssonntag mit dem Alltag verwechseln, es gibt auch - Einzelfälle im Bereich der Promillegrenzen - den einen oder anderen "Glückspilz" oder "afaceristen", der gerade in Rumänien als Exot gut gelandet ist, genau so wie es einige wenige Pessimisten gibt, die alles schlecht machen und nur nörgeln (egal ob in Deutschland oder in Rumänien).

    Die Mehrheit allerdings, die Mütter und Väter, die einen Job brauchen, und die Kinder, die in deutsche Schulen gehen wollen, glaube ich, sind ziemlich realistisch.

    Genau so reaslistisch sind die (leider) wenigen Landsleute, die noch in Siebenbürgen geblieben sind und weiter dort bleiben: die haben sich dort mit der Situation nach der Wende gut zurechtgefunden, sie haben ihre Häuser und Jobs und einen Status Quo, der ein gutes Leben ermöglicht.

    Grüße


    [Beitrag am 22.01.2009, 10:23 von Schreiber geändert]
  • bankban

    18bankban schrieb am 22.01.2009, 11:35 Uhr:
    Lieber Karl,
    Sie können mir schon glauben, dass ich die Lage in Rumänien nicht nach einem Artikel, sondern aufgrund der regelmäßigen Lektüre der einheimischen Presse beurteile.
    Sie schreiben: "M.E. kann man heutzutage fast überall in Europa sicher und gut leben... das hängt aber in erster Linie von den eigenen Fähigkeiten, Interessen und der eigenen Denkweise ab, und weniger vom Land, in dem man leben will." Komisch nur, dass niemand nach Kosovo, Bulgarien, nur einige wenige Blauäugige nach Rumänien und Russland auswandern wollen... Oder kennen Sie andere demographische und Migrationszahlen? Bankban

    [Beitrag am 22.01.2009, 11:36 von bankban geändert]
  • Karl

    19Karl schrieb am 22.01.2009, 13:18 Uhr:
    Hallo Schreiber und Bankban,

    Statistiken sind für mich nicht aussagekräftig genug und ich kenne keine passende zur Auswanderung oder Rückwanderung der Sb. Sachsen, obwohl es doch so viele Historiker gibt, die sich mit der glorreichen Vergangenheit sb. sächsischen Nation im Mittelalter und danach auseinandersetzen.

    Aus dem Bereich, den ich mehr oder weniger kenne, scheint es mir, daß viele über 50-jährige und Rentner ihre Herkunft wenn nicht verleugnen, dann oft aber zumindest schlecht über ihre einstige Heimat und die Rumänen pauschal sprechen.
    Es scheint da viele nicht verdaute Ressentiments zu geben...
    Aber diese Leute sprechen nur, und tun nichts, um darüber hinwegzukommen.

    Die jüngeren Menschen, die ja hier noch ihr Brot und Haus verdienen müssen, haben diese Probleme nicht in diesem Ausmaß, sehen auch ihre Heimat nicht so negativ.





    [Beitrag am 22.01.2009, 13:25 von Karl geändert]
  • getkiss

    20 • getkiss schrieb am 22.01.2009, 14:28 Uhr:
    Hallo Karl, Bankban und Schreiber,
    seid Ihr Rentner, wie ich, in Urlaub, in anderer Arbeitsschicht tätig, oder auf Kosten des Arbeitgebers online?
  • bankban

    21bankban schrieb am 22.01.2009, 15:06 Uhr:
    Hi getkiss,
    ich werde dafür bezahlt, online zu sein ... :-))))
    Hab nunmal eine gute Stelle.... Aber bis zur Rente sinds nur noch etwa 3 Jahrzehnte... Neidisch? Bankban
  • getkiss

    22 • getkiss schrieb am 22.01.2009, 16:56 Uhr:
    Hi, Bankban,
    neidisch, wofür?
    Ich bin doch nicht mehr im Hamsterrad, lach...
  • gloria

    23gloria schrieb am 24.01.2009, 22:58 Uhr:
    @Karl
    Sie nehmen sich sehr wichtig,Vorsicht: Hochmut kommt vor den Fall!
    Ignorieren kann und werde ich nach meinem Willen und nicht auf Befehl-wir leben nicht mehr im "Befehl- und Gehorchstaat" -ich jedenfalls fühle mich frei,glücklich und dankbar für jeden Tag hier in meiner Heimat Deutschland.
  • Karl

    24Karl schrieb am 31.01.2009, 14:35 Uhr:
    Ich hab gedacht, du denkst immer noch in den alten Strukturen, gloria.

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