17. April 2022

Österliche Hoffnung für die vom Tod gezeichnete Welt

Es sind furchtbare Bilder, die wir täglich zu sehen bekommen, Bilder des Schreckens und Grauens; Bilder, die uns innerlich aufrühren, Bilder, die sich in unsere Seele brennen, Bilder, die wir nicht vergessen können, Bilder vom Krieg: zerstörte Häuser und Städte, in denen Menschen wohnten und lebten, wahllos getötete Menschen, Erwachsene und Kinder, Junge und Alte, ermordete und auf den Straßen liegen gelassene Menschen – sowie Menschen mit ihrem nackten Leben auf der Flucht …
Ein Bild für das zu Ostern anbruchsweise ...
Ein Bild für das zu Ostern anbruchsweise geschehene Neuwerden von Welt und Mensch durch die Auferstehung Jesu von den Toten: blühende Bäume und grünende Natur vor der renovierten Kirchenburg von Meschendorf im Licht der Frühlingssonne. Foto: Martin Eichler, München
Was wir niemals für möglich gehalten hätten, weil wir dachten, die Menschen hätten aus der Vergangenheit gelernt, den Frieden zu schätzen und zu schützen, das erweist sich nun als furchtbare Realität.

Es sind Bilder, die uns schmerzhaft in Erinnerung rufen: das Böse ist noch da. Mit voller Macht zeigt es unverblümt seine hässlichste Fratze: Tod und Verderben, Vergeltung und Vergiftung der menschlichen Beziehungen; es verbreitet Verzweiflung und Angst nimmt damit unsere Seelen gefangen. Und dabei ist Corona mit seinen bedrückenden Bildern und mit den täglichen zig Toten noch längst nicht vorbei …

Das alles sind Bilder, die uns die menschliche Passion vor Augen führen: Erleben von Feindschaft und Hass, Krankheit, Leiden und Sterben und – unsere Ohnmacht.

Die Passion eines Menschen mit Verrat, Verhaftung und Prozessfarce, mit Folter und qualvollem, grausamen Sterben – das ist der dunkle Hintergrund des Ostergeschehens, das sich davon umso heller abhebt: die Überwindung von Bosheit, Leiden und Sterben durch die Auferstehung Jesu zu neuem Leben.

Seine Auferstehung ist der Anbruch der neuen Schöpfung, der neuen Welt – so wie sie Gott von Anfang an gewollt hat. Nicht Hass und Feindschaft, nicht Machtgier und Unterjochung, nicht Krankheit und Leiden, nicht Zerstören, Töten und Sterben sollen das letzte Wort behalten; nicht das Böse soll triumphieren, sondern Versöhnung und Frieden, Liebe und Leben. In Jesus ist das zeichenhaft Wirklichkeit geworden, dafür steht Ostern.

Die in voller Blüte stehenden Bäume auf dem Bild versinnbildlichen dieses Neuwerden in Jesus Christus. Im Winter sahen sie wie tot aus, und nun künden sie vom kraftvollen neuen Leben vor dem Hintergrund der Kirchenburg. Einst war sie notwendig, um vor Bedrohungen, Tod und Verderben zu schützen. Jetzt steht auch sie, wie neu gemacht, im Licht des Ostermorgens. Das alles ist ein Leben bejahendes, Hoffnung weckendes Gegen-Bild gegen die schrecklichen Bilder des Krieges, der Zerstörung und des Todes.

Das schmale Eingangstürchen zur Kirchenburg steht offen. Es führt in ihr Inneres und zu ihrer Mitte, der Kirche, wo im Gottesdienst die Auferstehung gefeiert wird, der Ort des Dankes und der Anbetung.

Machtvoll ragt der wie neu gemachte Kirchturm zum Himmel empor. Er weist nach oben und erinnert an den, der Jesus zu neuem Leben erweckt und die Macht des Bösen und des Todes überwunden hat und der alles neu machen will. Von ihm erhoffen wir die Erfüllung seiner Verheißungen: Erlösung, Frieden und neues Leben.

Berthold W. Köber

Schlagwörter: Ostern, Ostergruß, Kirche, Christentum, Hoffnung

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