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9. März 2023

Verbandspolitik

Für eine Stärkung des Verbandes der Siebenbürger Sachsen: Bundesvorstand tagte in München

Der Bundesvorstand des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland hielt seine Frühjahrssitzung am 4. März im Haus des Deutschen Ostens in München ab. Unter der Tagungsleitung des Bundesvorsitzenden Rainer Lehni wurden aktuelle Verbandsfragen erörtert sowie der Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl, weitere kulturelle Maßnahmen, der Verbandstag am 4.-5. November 2023 in Bad Kissingen u.a. geplant. mehr...

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Artikel wurde 2 mal kommentiert.

  • ingenius mobile

    1ingenius mobile schrieb am 11.03.2023, 21:25 Uhr:
    Zitat: „Grundsätzliche Diskussion über die Identität angeregt
    Dr. Bernd Fabritius … Der Bund sei gerade dabei, die Förderrichtlinien zu ändern. Vor diesem Hintergrund regte Fabritius an, eine „Identitätsoffensive“ zu starten. In eine grundsätzliche Diskussion zum Thema „Wie führen wir das Siebenbürgisch-Sächsische in die Zukunft“ sollte auch das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien einbezogen werden.“

    Dazu sei gesagt, dass die Diskussion zum Thema Identität bei den Siebenbürger Sachsen in neuer Umgebung (Deutschland), eine schon über 10 Jahre in die Vergangenheit gehende intensive Debatte ist.
    Diese Diskussion hat vielleicht nicht in jeder Kreisgruppe in dem Maße offen stattgefunden.
    In der Kreisgruppe München jedenfalls, wurde nach der Mitgliedervollerhebung im Oktober 2012 (Ergebnisse bei der Tagung der Kreisgruppenvorsitzenden in Lichtenfels am 11.11.2013 vorgetragen), u. A. ein Stammtisch mit dem Motto „Lederhose und Sächsisches Hemd“ in München am Marienplatz ins Leben gerufen.
    An den monatlichen Treffen, die über mehrere Jahre stattgefundenen haben, wurden Filme mit Bezug auf das Thema Siebenbürgen und Auswanderung vorgeführt und anschließend diskutiert, es gab Vorträge, Diskussionsabende, Treffen mit verschiedenen Gästen, die einen Bezug zu Rumänien und Siebenbürgen haben.

    Als Fazit kann ich sagen, dass es wünschenswert ist, das Thema „Identität als Siebenbürger Sachsen“, vor allem bei der heranwachsenden Generation, als „Regelthema“ einzuplanen.
    Es gibt sehr wertvolle Erkenntnisse, die beispielsweise das ZfTI (Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung) beim Thema Integration (in zweiter und dritter Generation) gewonnen hat.
    Das Thema „Identität“ spielt dabei sehr oft eine zentrale Rolle.
  • ingenius mobile

    2ingenius mobile schrieb am 13.05.2023, 11:41 Uhr (um 11:46 Uhr geändert):
    "Lederhose und Sächsisches Hemd" - dauerhafte Identitäts-kulturpflege, bei der jungen Generation, meiner Meinung nach heute dringender denn je geboten!

    Hierzu möchte ich einen Artikel vom 4. Mai 2013
    aus der Siebenbürgischen Zeitung zitieren.
    Zu dem Zeitpunkt war der in München stattfindende Stammtisch "Lederhose und Sächsisches Hemd" sehr gut besucht:

    "Einladung zum siebenbürgischen Stammtisch in München
    Einladung zum siebenbürgischen Stammtisch „Lederhose und sächsisches Hemd“ – diese E-Mail erreichte mich kürzlich. Jeden 2. Montag im Monat findet diese Veranstaltung in München statt auf Einladung des Kreisvorsitzenden Wilhelm Jakob Hermann. Siebenbürgischer Stammtisch in München? Lederhose? Was hat denn das bitte mit Siebenbürgen zu tun? Eine Reihe von Fragen, die zu beantworten ich mich im Folgenden als Nicht-Siebenbürger Sachse bemühen möchte.
    So befremdlich der Titel des Stammtisches auf den ersten Blick aussehen mag, so ergibt er doch Sinn. Zunächst erkennt er an, dass sich hier eine zutiefst deutsche Volksgruppe, die Siebenbürger Sachsen, in einer Diaspora-Situation befindet, zwei Welten zusammenfinden. Nachdem die Siebenbürger Sachsen wegen des Ceaușescu-Regimes in großer Mehrheit ihrer Heimat den Rücken kehrten, wo sie etwa 800 Jahre lebten und ihre Sprache, Kultur, Religion, Bräuche und Traditionen aufrecht erhielten, entschlossen sie sich, sich auch in Bayern niederzulassen. Sicher fiel die Wahl auf Bayern nicht rein zufällig, zeichnet sich doch Bayern auch durch starke Verbundenheit zu seinen Wurzeln und Traditionen aus. Eben diese Gemeinsamkeit, die Betonung der Wurzeln für das eigene Sein, die Erkenntnis, dass Tradition, Brauchtum, Kultur wichtige Teile dieser Wurzeln sind, versucht der provokante Titel als Bindeglied aufzunehmen.

    Dass diese wertkonservative Haltung parallele Interessen, Anstrengungen, Bemühungen erfordert, ist sicher als Chance für Besucher des Stammtisches anzusehen (Diaspora ja, fremd nein) und wirft auch für Nicht-Siebenbürger ein Licht der Erkenntnis auf die Schwierigkeiten, die regional verwurzelte Menschen mit unserer globalisierten, oberflächlichen Welt haben. Siebenbürger Sachsen wie andere. Der Blick über den Tellerrand, den sich die Stammtischbrüder und -schwestern aller Zugehörigkeiten wünschen und gegenseitig bieten, ist der Kitt, der diese Veranstaltung nun schon seit mehr als einem Jahr zusammenhält. Folgerichtig kreisen die Themen des Stammtisches nicht nur um Siebenbürgen, sondern vielfach um die größeren Zusammenhänge, Fragen der Kulturpolitik über die Arbeit von Interessenverbänden, deutsche Innen- und Außenpolitik, Integration bis hin zu europäischer Politik. Lebhaft werden hier unterschiedliche Sicht- weisen der Beteiligten diskutiert, die sich aus den unterschiedlichen Stammländern und Zugehörigkeiten ergeben. So gesehen bewegt sich der Stammtisch weniger um Themen, die man auf Siebenbürgen beschränken könnte, sondern vielmehr ist es ein Anliegen der Beteiligten, sich dem europäischen Nachbarn Rumänien in seiner ethnischen Vielfalt zu nähern, zu verstehen, wie verschieden die Uhren in Westeuropa und den neuen EU-Mitgliedern in Südosteuropa ticken, wie unterschiedlich sich etwa Entscheidungen der Brüsseler Technokraten jeweils auswirken, welche Forderungen dort an Deutschland gestellt werden, welche von Deutschland dort gestellt werden.

    Darüber hinaus ist eine Korrektur des häufig falschen Eindrucks, den sich der hiesige Zeitungsleser von Rumänien, speziell Siebenbürgen, macht, ein Wunsch, der die Mitglieder des Stammtisches treibt. Siebenbürgen ist eine Schönheit, ein Hort deutschen Kulturschaffens über Jahrhunderte, eine Oase langsamerer Zeit, eine Rettungskapsel für vieles hier längst Vergangenes. Touristisch fast unerschlossen ist Siebenbürgen eine Reise wert. Dies einem breiteren Publikum zu vermitteln, Kontakte dorthin zu schaffen, Reisetipps und Informationen zu geben, die Möglichkeiten, die sich dort finden, aufzuzeigen, ist ein Angebot an Interessierte, das leider nur selten angenommen wird. Wer sein Bild Rumäniens schärfen möchte, Urlaubstipps für den nächsten Urlaub möchte, wem es hier zu eng ist, wer sich einen Platz im Leben erkämpfen möchte in einer Landschaft, in der noch nicht alles verteilt ist, wer eine Weltgegend kennenlernen möchte, in der nicht alles perfekt organisiert ist, ohne Europa und die EU zu verlassen, wer Abenteuer sucht, wo so viel Westeuropa ist, dass man zurechtkommt, aber so viel Orient, dass es exotisch ist, der ist am Stammtisch willkommen, und seine Neugier wird uns Ansporn sein. Wir treffen uns in der Regel an jedem zweiten Montag des Monats im Restaurant „Ludwigs“ am Viktualienmarkt um 19.00 Uhr.
    Kontaktperson ist Wilhelm Jakob Hermann, Telefon: xxx.

    Alexander Eickhoff"

    https://siebenbuerger.de/go/13305A

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