19. Mai 2019

Hilfsverein Adele Zay wird GmbH

Der Hilfsverein Adele Zay, der seit über 50 Jahren Träger des Alten- und Pflegeheims Haus Siebenbürgen-Drabenderhöhe ist, wird zukünftig nur noch als Förderverein fungieren. Die neu gegründete Haus Siebenbürgen GmbH wird dem Förderverein Miete zahlen. Bei einer Feierstunde im Gemeindehaus in Drabenderhöhe wurde der langjährige Leiter des Altenheims, Friedrich Barth, in den Ruhestand verabschiedet.
„Wir haben intensiv an der Umwandlung in eine GmbH gearbeitet“, sagte Ulrike Horwath, Vorsitzende des Hilfsvereins Adele Zay, der seit über 50 Jahren Träger des Alten- und Pflegeheims Haus Siebenbürgen-Drabenderhöhe ist und zukünftig nur noch als Förderverein fungieren wird. Das Ergebnis monatelanger Arbeit wurde den Mitgliedern in der Jahreshauptversammlung präsentiert.

Um die hohe wirtschaftliche Verantwortung zu reduzieren, die bisher auf ehrenamtlichen Schultern lag, werde durch die Umwandlung in eine GmbH die Haftung des Vorstandes reduziert. Gebäude, Grund und Boden bleiben im Besitz des Hilfsvereins, der in einen Förderverein umgewandelt wurde. Die neu gegründete Haus Siebenbürgen GmbH zahlt dem Förderverein Miete. Einstimmig beschloss die Versammlung den Ausgliederungs- und Übernahmevertrag anzunehmen, den die Notarin Elke Weisgerber vorgelesen und erklärt hatte. Sie wird auch die Eintragung ins Handelsregister vornehmen lassen.
Friedrich Barth (links) geht in den Ruhestand. ...
Friedrich Barth (links) geht in den Ruhestand. Der Geschäftsführer der neuen GmbH, Marcus van Breen (rechts), neben Ulrike Horwath, Vorsitzende des Fördervereins, und Katja Scheibe-Brors, stellvertretende Vorsitzende. Foto: Ursula Schenker
Neuer Geschäftsführer ist der Drabenderhöher Marcus van Breen (46), ihm zur Seite steht ein Aufsichtsrat, der sich aus Vorstand und Mitgliedern zusammensetzt. Van Breen ist mit Anja Poschner verheiratet, hat drei Söhne. Er arbeitete zuletzt als Pflegedienstleiter in einer Klinik und da „mein Herz immer für die Pflege geschlagen hat“, will er bei seiner Arbeit diesen Schwerpunkt auch weiter im Blick behalten. Van Breen bezeichnete diese Aufgabe als eine große Herausforderung, denn der bisherige Heimleiter Friedrich Barth habe die „Messlatte sehr hoch gelegt“ und er hoffe, es mit „Gottes Hilfe zu schaffen“.
Friedrich Barth, der elf Jahre die „Geschicke des Hauses hervorragend geführt hat“, so Horwath, geht in den Ruhestand. Barth dankte den Vorstandsmitgliedern des Hilfsvereins, Ulrike Horwath, Katja Scheibe-Brors und Hans Klein (stellvertretende Vorsitzende), sowie Enni Janesch als Vertreterin der Kreisgruppe, die auch 2018 mit Engagement, Sachlichkeit, Empathie und Weitblick zum Gelingen der Arbeit beigetragen haben. Man habe in guter, offener und ehrlicher Art und Weise zusammengearbeitet. Sein Dank ging auch an die Heimbewohner, „die uns ihr Vertrauen schenken und dadurch unsere Arbeit erst ermöglichen“. Das Spannungsfeld, in dem die Dienste gestaltet werden, schließe unabdingbar eine ausgewogene Wirtschaftlichkeit und eine bewusst gelebte christlich-diakonische Verantwortung mit ein.
Dr. Stephan Rahmen, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, der seit Jahren die Finanzen des Altenheims überprüft, betonte gleich zu Beginn seines Berichts: „Besser geht’s nicht“, er habe keine Beanstandungen und verteilte die „Note eins“. Das Haus mit seinen 128 Betten (106 Einzel- und 22 Doppelzimmer) zeige mit einer Quote von 100,5 Prozent eine sehr gute Auslastung. Von den 90,4 Vollzeitkräften arbeiten 50,2 in der Pflege. Barth führte noch aus, dass 2017/2018 die Heimkosten nicht erhöht worden seien. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, habe man sich dabei an Häusern in der Umgebung orientiert.

Abschied von Friedrich Barth

Friedrich Barth sei ein guter Kapitän gewesen, der das Haus mit sicherer Hand gesteuert und selbst in schweren Zeiten positive Ergebnisse erzielt habe, sagte Ulrike Horwath, Vorsitzende des Adele-Zay-Vereins, der vom Trägerverein des Alten- und Pflegeheims Haus Siebenbürgen-Drabenderhöhe in einen Förderverein umgewandelt wurde.
Barth habe vor elf Jahren ein gut geführtes Haus von Hans Klein übernommen und nun verlasse er „ein kleines Schmuckstück“. Er habe in hohem Maße dazu beigetragen, dass das Haus „sehr gut dastehe“. Seine Vorstellungen habe er mit Hartnäckigkeit umgesetzt, dazu gehörten unter anderem die Neugestaltung des Haupteingangs und des Parks mit Springbrunnen und lauschigen Sitzplätzen sowie das jüngste Großprojekt, die Eröffnung von Cafe7bürgen, das zum Treffpunkt für Generationen geworden sei.
Vertreter des Adele-Zay-Fördervereins, Mitarbeiter, Pflegedienstleitung sowie Reiner Lehni, Landesvorsitzender NRW des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, bedankten sich während einer Feierstunde im Gemeindehaus bei Barth für die erfolgreiche und gute Bilanz seiner Arbeit, bei der er das Wohlergehen der ihm anvertrauten Menschen nie aus den Augen verloren habe. Als Abschiedsgeschenk erhielt er von Förderverein, Heimatwerk und Kreisgruppe eine Gartenbank, auf der er zur Ruhe kommen möge und von der aus der Hobbyimker seine Bienen und Blumen sehen könne. Katja Scheibe-Brors, stellvertretende Vorsitzende, moderierte den Nachmittag und betonte, dass für Barth neben den wirtschaftlichen Aspekten der Mensch immer das Wichtigste gewesen sei.
Fritz Barth freut sich mit Ulrike Horwath, ...
Fritz Barth freut sich mit Ulrike Horwath, Vorsitzende des Fördervereins Adele Zay, über die Gartenbank für den Ruhestand. Foto: Schenker
„Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Leistungen und wir würdigen hier deine Arbeit und Leistung“, sagte Enni Janesch, Ehrenvorsitzende der Kreisgruppe Drabenderhöhe, und bedankte sich für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit. Cafe7bürgen sei sehr schön, „doch die vielen grauen Steine könnten farbenfrohe Tupfer vertragen“, so Janesch, wobei sie auf die Gestaltung des Vorgartens im Eingangsbereich anspielte. Der Honterus-Chor unter Leitung von Regine Melzer und das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe verabschiedeten sich mit musikalischen Grüßen von Fritz Barth.
Dass die Verabschiedung ausgerechnet vor dem Sonntag des guten Hirten stattfinde, fand Pfarrer Gernot Ratajek-Greier, der zuvor in der Kapelle des Altenheims einen Gottesdienst gestaltet hatte, bemerkenswert. Er betonte, dass Barth ein guter Hirte gewesen sei und sich um die Schafe gekümmert habe, die ihm anvertraut waren!

Ursula Schenker

Schlagwörter: Altenheim, Drabenderhöhe, Hilfsverein, Adele Zay

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