2. November 2023
Zwei Siebenbürger Sachsen erfolgreich beim Berglauf über die Alpen
Transalpine-Run (TAR) heißt einer der anspruchsvollsten mehrtägigen Berglaufwettbewerbe, der in Europa organisiert wird. Ein Zweier-Team, bestehend aus Uwe Kauntz (47) und Reinhold Kraus (66), ist an sieben aufeinanderfolgenden Tagen 228 Kilometer, und dabei 12 250 Höhenmeter (Hm) hoch und 11.810 Hm hinunter, in insgesamt 49 Stunden gelaufen, aus Österreich durch die Schweiz nach Italien.

Als Uwe, mein Cousin, mich vor zehn Monaten zu diesem Lauf einlud, stellte ich mir die Frage: „Wie soll das gehen, mehrere Tag hintereinander, mit nur einigen Stunden Regenerationszeit solch große Leistungen zu bringen?“. Also fast jeden Tag einen Marathon und 1700 bis 2550 Höhenmeter täglich unter Zeitdruck? Das Zauberwort heißt Training. Dazu gehört: Ausdauertraining, ca. 10-15 Stunden die Woche, Tempoläufe, Krafttraining, Ganzkörpertraining (z.B. Pilates, Yoga, Fitnessstudio). Um die Dauerbelastung zu trainieren, haben wir an jeweils drei Tagen pro Woche hintereinander je 30-40 Laufkilometer täglich bewältigt. Währenddessen testeten wir das Tempo, die Ausrüstung und die Nahrung.
Am 8. September 2023 starteten wir in Lech am Arlberg in Österreich zusammen mit andern 556 Athleten aus aller Welt, in denen 34 Nationen vertreten waren. Der erste Tag mit 33 km, 1800 Hm hoch und 1930 Hm runter, war kein leichter. Zu der körperlichen Belastung gesellten sich die Emotionen, die Zweifel, ob man das geforderte Tempo einhalten kann. Die Sonne brannte, im hochalpinen Gelände waren wir ihr ganz ausgesetzt. Das blieb die ersten vier Tage so. An jedem Bachlauf kühlten wir unsere Muskeln und den Kopf. Ziemlich geschafft, erreichten wir das Ziel, das wir immer gemeinsam als Team überqueren mussten. Leichter Optimismus keimte in uns auf. Am zweiten Tag 31 km, 1450 hoch und 1400 Hm runter, lief es schon besser, wir erreichten unter sechs Stunden das Ziel. Am dritten Tag waren 42 km mit 2550 Hm hoch und 2320 Hm runter zu bewältigen, zum Teil im schwierigen hochalpinen Gelände. Nach ca. zwei Stunden trat ich beim Bergablaufen neben den Pfad und stauchte mir das linke Knie, konnte aber mit leichten Schmerzen das Ziel nach 10:35 Stunden erreichen. Es folgte eine sehr kurze schlaflose Nacht.

Ein Fazit: Es ist vieles möglich, wenn man es wirklich will und alles dafür tut. Erstaunlich, was der Körper sich alles merken kann und zu welchen Leistungen er fähig ist. Der Lohn ist Zufriedenheit mit sich selbst, die Anerkennung und der Stolz, die Alpen in einer Woche laufend überquert zu haben. Die Webseite des Wettbewerbs: transalpine-run.com. Wir, Uwe und Reini, das Team „Die Siebenbürger“ möchten uns bei allen Familienmitgliedern, Freunden, Adonis- und Mitglieder der Sektion Karpaten, bei allen Unterstützern, für das Mitfiebern, die Ermutigungen und Gratulationen bedanken.
Reinhold Kraus
Schlagwörter: Sport, Alpen, Wettbewerb
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