29. November 2024
Ein Siebenbürger Sachse erklärt uns die deutsche Bierzeltkultur
Der gebürtige Kleinschelkener Simon Traub hat seine Erlebnisse und Erfahrungen als reisender Bierzeltkellner unter seinem Synonym „Wadl Symen“ bereits 2016 zu Papier gebracht. Im Frühling 2024 ist nun im NOEL-Verlag die Neuauflage seines Buches „Die Krüge hoch!“ mit Sonderteil „Corona“ erschienen.
Traub will sein Sachbuch als Ratgeber verstanden wissen, es liefert vor allem Tipps für angehende Kellner, die sich in dieser besonderen Welt zurechtfinden wollen. Er stellt seinen Erfahrungsschatz auf 238 Seiten in 30 Kapiteln zu verschiedenen Themen zur Verfügung. Und – das merkt der geneigte Leser bereits auf den ersten Seiten – sein Erfahrungsschatz ist sehr groß. In seinen über zwanzig Jahren als hauptberuflicher Bierzeltkellner hat er viel erlebt. Er berichtet mit viel Sachverstand und Witz vom Alltag eines Berufskellners in und außerhalb von Bierzelten und gibt Einblicke in den Umgang mit Gästen, Festwirten und Kollegen. Dabei fließen auch seine Beobachtungen zu Bierzeltmode, Thementagen und Blasmusik mit ein. Ein eigenes Kapitel widmet er den verschiedenen Volksfesten, auf denen er bedient hat, und bezeichnet das Oktoberfest als den Kellner-Olymp. Wer hier bedient, hat es geschafft. Traub scheut sich aber auch nicht, heikle Themen wie Gehalt und Trinkgeld oder steigende Bierpreise anzuschneiden, schreibt offen über den Konkurrenzkampf unter Kollegen und die Vorurteile gegenüber Kellnern und Bedienungen. Damit ist „Die Krüge hoch!“ nicht nur ein Buch voller Anekdoten aus dem Kellneralltag, sondern ein echter Ratgeber mit wertvollen Tipps und Anregungen für Kellner und solche, die es werden wollen.
Die in der Neuauflage enthaltenen zusätzlichen Kapitel zu Corona sind eine Aufarbeitung dieser schwierigen Zeit, von der die Gastronomie-Branche ganz besonders betroffen war. Traub erläutert, warum es ihm wichtig ist, die chaotischen Zustände und undurchsichtigen Regelungen dieser Zeit festzuhalten. Es liegt ihm viel daran, die Pandemie und ihre Auswirkungen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Zahlreiche Branchen haben unter den Regelungen und Verordnungen der Jahre 2020 bis 2022 gelitten. Für die Gastronomie bedeutete sie jedoch eine besondere Bürde, und viele Betriebe haben sich davon nicht erholt. Traub selbst hat seinen Traumberuf in dieser Zeit an den Nagel gehängt und bedient nur noch ab und zu, wenn es sein jetziger Beruf zulässt. Simon Traub ist ein kurzweiliges Buch gelungen, das die Bierzeltgastronomie von innen her beleuchtet. Die Daten und Fakten zum Kellnerberuf sind selbstverständlich vor allem für angehende Kellner und Bedienungen interessant. Jedoch kann man von den zahlreichen Insider-Tipps auch profitieren, wenn man sich lediglich als Gast auf Volksfesten und in Bierzelten bewegt. „Wadl Symen“ zeigt schonungslos auch das Fehlverhalten von Gästen auf und weist augenzwinkernd darauf hin, wie das Zusammenspiel zwischen Gast und Kellner besser gelingen kann. Dieser Aspekt ist besonders auch für die Siebenbürger Sachsen, Traubs Landsleute, interessant. Zahlreiche Kreisgruppen und Blaskapellen präsentieren sich und die siebenbürgisch-sächsischen Trachten und Traditionen auf lokalen Festumzügen, Kirchweihen und Volksfesten. Da schadet es gewiss nicht, wenn den Teilnehmern der Umgang und die Etikette in Bierzelten bewusst ist.
Die in der Neuauflage enthaltenen zusätzlichen Kapitel zu Corona sind eine Aufarbeitung dieser schwierigen Zeit, von der die Gastronomie-Branche ganz besonders betroffen war. Traub erläutert, warum es ihm wichtig ist, die chaotischen Zustände und undurchsichtigen Regelungen dieser Zeit festzuhalten. Es liegt ihm viel daran, die Pandemie und ihre Auswirkungen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Zahlreiche Branchen haben unter den Regelungen und Verordnungen der Jahre 2020 bis 2022 gelitten. Für die Gastronomie bedeutete sie jedoch eine besondere Bürde, und viele Betriebe haben sich davon nicht erholt. Traub selbst hat seinen Traumberuf in dieser Zeit an den Nagel gehängt und bedient nur noch ab und zu, wenn es sein jetziger Beruf zulässt. Simon Traub ist ein kurzweiliges Buch gelungen, das die Bierzeltgastronomie von innen her beleuchtet. Die Daten und Fakten zum Kellnerberuf sind selbstverständlich vor allem für angehende Kellner und Bedienungen interessant. Jedoch kann man von den zahlreichen Insider-Tipps auch profitieren, wenn man sich lediglich als Gast auf Volksfesten und in Bierzelten bewegt. „Wadl Symen“ zeigt schonungslos auch das Fehlverhalten von Gästen auf und weist augenzwinkernd darauf hin, wie das Zusammenspiel zwischen Gast und Kellner besser gelingen kann. Dieser Aspekt ist besonders auch für die Siebenbürger Sachsen, Traubs Landsleute, interessant. Zahlreiche Kreisgruppen und Blaskapellen präsentieren sich und die siebenbürgisch-sächsischen Trachten und Traditionen auf lokalen Festumzügen, Kirchweihen und Volksfesten. Da schadet es gewiss nicht, wenn den Teilnehmern der Umgang und die Etikette in Bierzelten bewusst ist.
Kerstin Arz
Wadl Symen: „Die Krüge hoch!“ – Hinter den Kulissen der Bierzeltkultur. NOEL-Verlag, Oberhausen/Obb., 2024, 238 Seiten, 19,90 Euro, ISBN 978-3-96753-181-7.Schlagwörter: Buch, Bierfest, Gastronomie
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