7. März 2025
Faszination Schneeschuhwandern
Schneeschuhwandern ist die älteste Wintersportart der Welt (weitaus älter als Ötzi). Selbst wenn es keine olympische Disziplin ist, kann man mit diesem Allround-Sportgerät sehr weit kommen und obendrein macht es auch noch Spaß. Warum sollte man in der Winterzeit die Wanderschuhe an den Nagel hängen und sie gegen Skischuhe eintauschen müssen?

Traut euch! Es braucht nicht viel. Erstmal ein wenig Überwindung, und dann kommt der Spaß von selbst. Die Ausrüstung liegt ohnehin fast komplett im Keller. Nur das Sportgerät Schneeschuhe muss her. Die Vorteile, die das Schneeschuhgehen so interessant machen, liegen auf der Hand. Wir gehen auch in der Übergangszeit, beim ersten Schnee oder noch im Frühling, wenn es nochmal richtig schneit, zum Wandern. Der Rucksack ist gepackt, warme Jacke, Mütze, Handschuhe und ein warmer Tee sind dabei. Auf einmal ist ab einer gewissen Höhe der Weg, schon oder noch, mit Schnee bedeckt, der uns das Weitergehen erschwert oder sogar unmöglich macht. Zum Glück sind wir vorbereitet und haben auch die Schneeschuhe dabei, die zum einen das Einsinken in den Schnee und zum anderen das Rutschen verhindern. Der verschneite Weg ist aber nicht durchgängig mit Schnee bedeckt. Für kurze Strecken kann der Schneeschuh auch über die Wiese laufen. Außerdem darf der Weg auch mal rauf und runter gehen, ohne dass man das Sportgerät abnehmen muss.
Stille, Entschleunigung, die eigenen Spuren in den frischen Schnee treten: Das und vieles mehr schätzen Schneeschuhwanderer an ihrem Sport.

Aber halt: da war noch was. Wir können uns im Winter nicht auf vorgefertigte Wege und Markierungen verlassen, denn alles liegt unter einer Schneedecke. Hier ist unser Orientierungssinn gefragt. GPS hilft auch nicht immer weiter. Zudem stellt die Schneedecke im Gebirge noch eine zusätzliche Gefahr dar: Sie kann ins Rutschen kommen. Diese Gefahren müssen wir kennen und versuchen, dem Risiko aus dem Weg zu gehen.
Deshalb gehört neben der Winter-Wander-Ausrüstung und den Schneeschuhen auch ein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) dazu. Diese Ausrüstung ist bei Schneeschuhtouren, genau wie auch bei Skitouren, Pflicht. Natürlich nicht nur das Mitführen, sondern auch Handhabung und Umgang mit den Geräten muss erlernt und geübt werden.
Warum Schneeschuhgehen? Christian Schneeweiß, der einige Schneeschuhführer verfasst hat, sagt: „Obwohl sie anstrengender als Wandertouren und langweiliger als Skitouren sind, eignen sich Schneeschuhtouren für einen großen Personenkreis und für verschiedenste Einsatzbereiche. Einsamkeit findet man heutzutage auch im Winter – zumindest am Wochenende und in den Alpen – selten, da Skitourengehen, Winterwandern und Langlaufen immer beliebter geworden sind. Mit Schneeschuhen dagegen lassen sich völlig neue Routen abseits der übrigen Wintersportgebiete bahnen – wobei ein dichtes Netz aus meist ungeräumten Forst- und Wanderwegen die Routenwahl erleichtert.“
Ich hoffe, die Faszination Schneeschuhwandern ist rübergekommen und ihr seid nächstes Mal mit dabei!
Detlev Antosch
Schlagwörter: Sektion Karpaten des DAV, Schnee, Wandern
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