18. Dezember 2025
„Prüft alles und behaltet das Gute“: 37. Siebenbürgischer Kirchentag in Rüsselsheim
Vom 7. bis 9. November fand in Rüsselsheim der 37. Siebenbürgische Kirchentag statt. Als Mitausrichter konnte der Kreisverband Rüsselsheim mit ihrem Vorsitzenden Wilhelm Beer und seinem Team gewonnen werden. Bei der Eröffnung des Kirchentags im zentral gelegenen Adlerpalast stellte Hans-Gerhard Gross, der Vorsitzende der „Gemeinschaft Evangelischer Sachsen und Banater Schwaben im Diakonischen Werk der EKD – Hilfskomitee“, den Verein mit seiner Geschichte und seiner Tätigkeit kurz vor, ehe er die Ehrengäste begrüßte und sie um ihre Grußworte bat.

Dr. Daniel Zikeli, Bischofsvikar der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Rumänien (EKR) dankte für die verschiedenen Hilfsleistungen des Hilfskomitees für Einrichtungen der EKR. Aus dem Bereich des Verbands der Siebenbürger Sachsen überbrachten der Bundesvorsitzende Rainer Lehni, die Landesvorsitzende Ingwelde Juchum und der Kreisvorsitzende Wilhelm Beer ihre Grüße und Wünsche zum besten Gelingen des Kirchentags. Nicht zuletzt sprach Martin von Hochmeister für den Vorstand des Verbands der siebenbürgischen Heimatortsgemeinschaften und betonte seinerseits die gute Zusammenarbeit mit dem Hilfskomitee.
Umrahmt wurden die Grußworte vom Rüsselsheimer Streichquartett „Concertino“ mit Musik von W.A. Mozart, J.S. Bach und J. Brahms. Die Stückauswahl schuf einen feierlichen Rahmen und lud die Besucherinnen und Besucher ein, innerlich zur Ruhe zu kommen.

In den Samstag wurde mit einer Morgenandacht gestartet, die von Pfarrer i.R. Imre Istvan gehalten wurde, ehe dann der Vormittag dem Hauptreferenten des Kirchentags, Dr. Daniel Zikeli, vorbehalten war. In seinem Vortrag, der sich an der Jahreslosung 2025 „Prüft alles und behaltet das Gute“ orientierte, ging er zunächst auf die umwälzenden Veränderungen ein, die die EKR in den 1990ger und 2000er Jahren zu bewältigen hatte und wie notwendig es war, in allen Veränderungsprozessen nicht nur zu reagieren, sondern nach und nach Veränderungen auch aktiv zu gestalten. Insbesondere galt das im Blick auf die Kirchengemeinden und die Frage, welche Strukturen zukunftsfähig sein würden. Mittlerweile sei die EKR zwar eine kleine Minderheitskirche, die aber, gemessen daran, eine erhebliche Ausstrahlung in die Öffentlichkeit habe. In der Folge ging Zikeli auf die Herausforderungen ein, vor denen die EKR gegenwärtig steht und beantwortete anschließend gerne Fragen aus dem Auditorium.

Am späten Nachmittag setzte die Siebenbürgische Kantorei mit ihrem Konzert im Veranstaltungsraum „Adlerpalast“ einen Glanzpunkt. Mit Liedsätzen siebenbürgischer Komponisten – darunter Helmut Sadler, Rudolf Lassel, Ernst Irtl, Michael Zikeli, Hans Peter Türk – begeisterten sie einmal mehr ihr Publikum. Und auch dieses hörte nicht nur zu, sondern wurde über Lieder aus der Sammlung „A Liedchen hälft ängden“, herausgegeben von Angelika Meltzer und Rosemarie Chestels, aktiv in das Konzert eingebunden.
Für den Abend hatte die Kreisgruppe Rüsselsheim zu ihrem traditionellen Herbstball eingeladen und so konnten alle Teilnehmenden nicht nur die Tänze der Tanzgruppe bewundern, sondern selbst zur Musik einer Live Band das Tanzbein schwingen. Bei guter Stimmung und angeregten Gesprächen klang der zweite Kirchentagstag fröhlich aus.

Hans-Gerhard Gross
Schlagwörter: Kirche und Heimat, Kirchentag, Rüsselsheim
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