7. August 2002

Halbherzige Preissenkung

Gleich sieben Mal wurden in den ersten sieben Monaten dieses Jahres die Preise für Kraftstoff in Rumänien erhöht. Und das, weil sich die ausländischen Bezugswährungen - mal der Dollar und dann der Euro - fast durchwegs in einem Aufwärtstrend befanden.
Die beiden westlichen Zahlungsmittel hatten, wie berichtet, die 33 000-Lei-Grenze weit überschritten, fielen aber Ende Juli auf gut unter 32 500 Lei. Der Verlust von mehr als 1 000 Lei-Einheiten veranlasste den rumänischen Industrie- und Wirtschaftsminister, Dan Mircea Popescu, dem Aufsichtsrat des staatlichen Benzinlieferanten "Petrom" eine Preissenkung des Kraftstoffes nahe zu legen. An andere Dienstleistungsanbieter, die wegen besagter Teuerungen gleichfalls ihre "hauseigene" Preisspirale angeheizt hatten, dachte Popescu allerdings nicht. "Petrom" senkte den Preis pro Liter Benzin ab 1. August um stolze 100 Lei, das sind umgerechnet 0,3 Cent. Die Regierungspartei versucht damit ihr angekratztes Image durch eine erste "Peissenkung" seit Amtsantritt aufzupolieren. Die zurzeit wertlosen 100 Lei fallen jedoch selbst beim verarmten Bürger kaum in die Waagschale. Denn rumänische PKW-Fahrer müssen seit Jahresbeginn rund 5 000 Lei mehr für ein Liter Kraftstoff bezahlen. Das ist eine Teuerung von 25 Prozent, während die Inflation in der gleichen Zeitspanne offiziellen Angaben zufolge bei 10 Prozent liegt.

mo

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