27. September 2002

"Dracula-Park" in Rosenau?

Der Dracula-Park wird offensichtlich nicht mehr neben Schäßburg gebaut. Die rumänische Sendung von BBC berichtete, dass hierfür nicht nur das Plazet der UNESCO, sondern auch die Bewilligungen vieler zuständiger Ministerien in Bukarest vorerst auf sich warten lassen.
Der Befürworter des Vorhabens, Tourismusminister Dan Matei Agathon, geriet kürzlich bei einer Anhörung im rumänischen Senat ins Kreuzfeuer der Kritik. Der Minister habe bei der Planung und Vorbereitung des Freizeitparks gesetzliche Bestimmungen missachtet, hieß es im Bukarester Oberhaus. Selbst der Bürgermeister von Schäßburg ist neuerdings zurückhaltender in seinen Stellungnahmen und bezieht dazu keinen offiziellen Standpunkt mehr. Dafür bringen nun die Liberalen (PNL) im rumänischen Parlament ihr Projekt erneut ins Gespräch. Schon immer hatten sie, darunter auch PNL-Senator Hermann Fabini, wie berichtet, als Standort für den Themenpark Rosenau und die Törzburg bei Kronstadt befürwortet. Jetzt wollen sie eine Machbarkeitsstudie bei einer im Ausland renommierten Firma in Auftrag geben. Bloß ein Problem ist derzeit nicht geklärt: Einfache Landesbürger, aber auch politische Prominenz wie Premier Adrian Nastase haben über den Aktienkauf seinerzeit in Agathons Projekt investiert. Das Geld wird mittlerweile vom Aufsichtsrat des hierfür neu gegründeten Gremiums, dem ein Generalmanager und zwei Stellvertreter vorstehen, bereits gewaltig durch Lohnkosten in Millionenhöhe verzehrt, ein Crash nach dem Muster von "Caritas" oder "FNI", den bislang bekanntesten rumänischen Glücksspielen nach dem „Schneeballsystem“, ist somit schon vorprogrammiert.

mo


(Gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 15 vom 30. September 2002, Seite 11)

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