22. November 2002

Cowboyhüte, Square Dance und Wilder Westen

Zu ihrem Country-Seminar hatte die Landesjugendleitung Rheinland-Pfalz/Saarland der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) alle tanzfreudigen und unternehmungslustigen Jugendlichen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie die Mitglieder der Tanzgruppe Pfungstadt für den 2. und 3. November nach Sargenroth im Hunsrück eingeladen.
Das Country-Seminar konnte in diesem Jahr eine dritte Auflage erleben, nachdem es vor einigen Jahren zum ersten Mal veranstaltet wurde. Stefanie Hummel, die ehemalige langjährige Tanzleiterin der Jugendtanzgruppe Heilbronn, brachte den insgesamt 23 Teilnehmern des Seminars mit viel Geduld und Engagement die Tanztradition der amerikanischen Südstaaten nahe.

Gestartet wurde mit einem Kreistanz "I like it - I love it", die Männer innen, außen die Mädels. Er sollte den Jugendlichen als Aufwärmübung dienen. Es folgten die Line-Tänze "Spirit of the hawk" und "Coyote Joe", die super ankamen und mit Begeisterung einstudiert und getanzt wurden. Der Nachmittag war vom Erlernen der anspruchsvollen Square Dance-Tänze "Just because" und "Alabama Jubilee" vollkommen ausgefüllt. Noch heute klingen die strikten Anweisungen des "Callers" vom Band dem einen oder anderen Tänzer in den Ohren. Ob Paarwechsel oder Mädchenwechsel, ob Jungenkreis oder Paarmühle, unermüdlich dröhnte das "Go, go, go!!" des Callers aus dem Lautsprecher, der den Paaren keine Verschnaufpause gönnte. Blanke Panik machte sich von Zeit zu Zeit in den Gesichtern der einzelnen Tänzer breit, wenn sie trotz eindringlicher Ermahnungen der Tanzleiterin, auf die Worte des Callers zu achten, wieder einmal die Abfolge der einzelnen Figuren vergessen oder den Einsatz verpasst hatten. Dennoch haben sich alle wacker bis zum Schluss geschlagen und wenn nicht mit der eigenen Tanzpartnerin im Kreis promeniert und geswingt werden konnte, dann wurde dies halt mit dem "Corner-Girl" oder dem "Corner-Boy", also dem jeweiligen "Eckpartner" des Nachbarpaares, nachgeholt. Der Wilde Westen lässt grüßen.

Am Sonntagvormittag wurden die am Vortag einstudierten Tänze nochmals wiederholt, bevor noch zwei weitere Line-Tänze "God bless Texas" und "Chattanochee" in Angriff genommen wurden. Ob One-Wall-Dance, Two-Wall-Dance oder Four-Wall-Dance, Schritte wie Brush, Shuffle, Vine, Jukebox, Pivot Turn oder Rock Stepp, langsam oder schnell, an diesem Wochenende war für jeden etwas dabei, gleichgültig ob Anfänger oder Fortgeschrittener. Wer nicht zuvor schon ein begeisterter Line-Dancer war, der kann es nun mit Sicherheit seit letztem Wochenende von sich behaupten.

Das Country-Seminar hat bei den Teilnehmern großen Anklang gefunden, sie waren alle restlos begeistert von den Tänzen und der hervorragenden Moderation der Tanzleiterin, was sich in lautem Jubel und viel Beifall für Stefanie äußerte. Schade, dass die Tänzer keine Cowboyhüte aufhatten. Diese wären dabei bestimmt in die Luft geflogen. Ihr sei an dieser Stelle auch im Namen der Landesjugendleitung Rheinland-Pfalz/Saarland nochmals herzlich gedankt. Eine Fortsetzung des Country-Seminars (Teil IV) wird mit Sicherheit im nächsten Jahr folgen.

Inge Erika Knoll


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 19 vom 30. November 2002, Seite 11)

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