2. Dezember 2002

Musik der Zipser Sachsen

Auf der neu erschienenen CD „Orgel- und Claviermusik aus der Zips“ hat Raimund Schächer interessante Werke für Tasteninstrumente aus der Zips eingespielt. Mit der Veröffentlichung wird erstmalig in konzentrierter Form musikalisches Kulturgut der Zipser Sachsen aus dem 17. und 18. Jahrhundert der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zu hören sind zwei Orgelwerke von Samuel Marckfelner (1621-1674), der 25 Jahre an der Leutschauer St. Jakobskirche als Organist wirkte. In den jungen Jahren war Marckfelner als Organist in Siebenbürgen, und zwar in Schäßburg und an der Schwarzen Kirche in Kronstadt tätig.

Auf der CD erklingen insgesamt 38 Stücke (Tanzsätze, Chorea und evangelische Kirchenlieder) aus dem Leutschauer Tabulaturbuch, das um 1650 an der historischen Barockorgel von St. Michael in der Wachau entstanden ist. Das Instrument gilt als eines der ältesten spielbaren Orgeln Österreichs. Es besitzt eine sogenannte "mitteltönige Stimmung".

Raimund Schächer entdeckte im Sommer 2000 interessante Noten für Tasteninstrumente aus der altehrwürdigen Lyzealbibliothek zu Kegmark. Diese Funde werden nun von ihm in Ersteinspielung vorgelegt: die Sonate G-Dur von Samuel Loysch (1790), aufgenommen an der historischen Crapp-Orgel von 1722 der ehemaligen Klosterkirche Pappenheim, sowie Tanzsätze (Menuette, Polonaisen, Arien u.a.) aus verschiedenen Klavierbüchern von Johann Schnur (l756), Johannes Mareus (l788) und Anna Susanna Balzerin (l795). Die genannten Stücke erklingen auf einem Claviorganum (einer Kombination von Orgelpositiv und Cembalo) aus der Werkstatt M. Harder-Völkmann / Ch. Fuchs (München/Bielefeld). Ein ausführliches und reich bebildertes CD-Heft informiert über die Geschichte der Zipser Sachsen, über die eingespielte Musik und die verwendeten Instrumente.

Die CD ist zum Preis von 13 Euro (ab 2003: 14 Euro) bei der Karpatendeutschen Landsmannschaft, Schlossstraße 92/II, 70176 Stuttgart, Telefon: (07 11) 62 62 62, erhältlich.

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