28. Mai 2003

Neue Kreisgruppe in Erding gegründet

Nach neun Jahren erfolgreicher Arbeit der Nachbarschaft Erding in der Kreisgruppe München musste Nachbarvater Heinrich Melzer aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Es war ein Glücksfall für die Nachbarschaft, dass sich mit Irmgard Lutsch die junge Generation bereit erklärte, Verantwortung zu übernehmen. Es gelang ihr in Vorgesprächen, eine komplette Mannschaft aus überwiegend jungen Menschen aufzustellen. Von Anfang an war Lutsch für die Gründung einer selbstständigen Kreisgruppe für Erding.
Gut vorbereitet konnte die Gründungsversammlung am 17. Mai im Evangelischen Gemeindehaus, Dr.-Henkel-Straße 10, in Erding zügig durchgeführt werden. Zu diesem Anlass waren einige prominente Mitglieder der siebenbürgischen Landsmannschaft angereist: der stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Bayern, Johann Schuller aus Dinkelsbühl, der Vorsitzende der Kreisgruppe München, Rolf-Dieter Happe, und der Vorsitzende der Kreisgruppe Waldkraiburg, Harry Lutsch.
Gründung des Kreisgruppe Erding, von links: Gerlinde Juchum, Regina Michelberger, Elwine Matthes, Martin Wagner, Brunhilde Römer, Irmgard Lutsch, Astrid Weber, Martin Grumess, Heinrich Melzer, Karin Dietrich, Heide Baier, Pfarrer Friedrich Falkenstein.
Gründung des Kreisgruppe Erding, von links: Gerlinde Juchum, Regina Michelberger, Elwine Matthes, Martin Wagner, Brunhilde Römer, Irmgard Lutsch, Astrid Weber, Martin Grumess, Heinrich Melzer, Karin Dietrich, Heide Baier, Pfarrer Friedrich Falkenstein.

Rolf-Dieter Happe eröffnete die Versammlung und bedauerte zwar das Ausscheiden der Erdinger Nachbarschaft aus der Kreisgruppe München, freute sich aber auch über den Mut der Erdinger. Aus den vielen Aktivitäten der Erdinger hob er die Ausstellung im Erdinger Frauenkircherl besonders hervor, die innerhalb einer Woche 1 700 Besucher zählte. Auch das Folklore-Festival im letzten Jahr in der Erdinger Stadthalle gehörte zu den herausragenden Veranstaltungen. Als treibende Kraft dieser Aktivitäten wurde Heinrich Melzer mit dem Silbernen Wappen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen ausgezeichnet.

Harry Lutsch, der schon an der Vorbereitung der Vereinsgründung wesentlich mitgewirkt hatte, versprach tatkräftige Unterstützung seitens der Kreisgruppe Waldkraiburg beim Aufbau der Kreisgruppe Erding.

Der stellvertretende Landesvorsitzende Johann Schuller hob die Leistung der Landsmannschaft in den vergangenen 50 Jahren hervor und würdigte die heutige Arbeit. Die Kultur der Siebenbürger, die sich 850 Jahre bewährt habe, beinhalte Ansätze, die auch heute ihre Bedeutung haben. Schuller nannte vor allem den sozialen Bereich.

Die Gründung der Kreisgruppe wurde dann einstimmig beschlossen. Die Wahl des Kreisvorstandes verlief problemlos. Alle wurden einstimmig gewählt: Irmgard Lutsch als Vorsitzende, Martin Grumess und Martin Wagner als Stellvertreter, Astrid Weber als Kassier, Pfarrer Friedrich Falkenstein als Schriftführer und Regina Michelberger als Jugendreferentin.

Irmgard Lutsch bedankte sich für das Vertrauen und konnte sogleich ihre Planung für das laufende Jahr vorstellen, verbunden mit der Hoffnung, dass noch mehr Siebenbürger den Weg in die Landsmannschaft finden werden.

Heinrich Melzer geehrt

Neun Jahre lang hat Heinrich Melzer die Nachbarschaft Erding geleitet. In dieser Zeit haben sich die Siebenbürger Sachsen in Erding einen guten Namen gemacht. Dem scheidenden Nachbarvater ging es in erster Linie darum, die reiche siebenbürgische Kultur zu fördern. Sie war für ihn nicht etwas Vergangenes, sondern Melzer fand vieles, was auch in der heutigen Zeit wichtig sein könnte, z.B. das lebendige Miteinander von Jung und Alt und damit die behutsame Annäherung der jungen Generation an die ältere. So nebenbei gelang es ihm, auch Nichtsiebenbürger an die Geschichte und Tradition der Volksgruppe heranzuführen. Selbst der bayerische Staatsminister Hans Zehetmair sah den Wert dieses Engagements.
Nachbarvater Heinrich Melzer aus Erding.
Nachbarvater Heinrich Melzer aus Erding.

Neben den üblichen Aktivitäten wie Fasching, Tanz in den Mai, Muttertag, Kathreintanz und Weihnachtsfeier brachte Melzer eine Ausstellung über die Kultur der Siebenbürger Sachsen in Erding zustande, die in einer Woche 1 700 Besucher verzeichnete und den Namen „Siebenbürger“ nicht nur bekannt machte, sondern ihm auch erhebliche Anerkennung brachte.

Das Folklore-Festival „Bayern-Ungarn“ war auch hauptsächlich seine Idee und die Durchführung lag weitgehend in den Händen der Nachbarschaft Erding. Melzer war auf diesen Gedanken gekommen, als er mit einer kirchlichen Gruppe in Südungarn weilte und nicht nur ihm vieles vertraut vorkam.

Sein Blick richtete sich immer in die Zukunft „Europa“, wo die Abstammung eine große Rolle spielen wird. Trotz angeschlagener Gesundheit hat der scheidende Nachbarvater sein Ziel unermüdlich verfolgt. Leider musste er sein Amt nun aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung stellen. Sichtlich gerührt nahm er den Dank der Landsmannschaft in Form des Siebenbürger Wappens entgegen. Melzer ist es gelungen, die junge Generation für seine Arbeit zu begeistern. Sein Rat wird auch weiterhin gefragt sein.

Friedrich Falkenstein


(gedruckte Ausgabe. Siebenbürgische Zeitung, Folge 9 vom 31. Mai 2003, Seite 16)

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