26. Juni 2003

Siebenbürgisches Familiendrama in München

Mit einem Samuraischwert hat ein 21-jähriger Siebenbürger Sachse an Fronleichnam, dem 19. Juni, in München seine Mutter getötet. Axel T. gab bei der Vernehmung durch die Polizei an, seit Monaten nicht mehr mit Vater und Mutter gesprochen zu haben. Seit Anfang des Jahres hätten ihn die Eltern gedrängt, aus der gemeinsamen Wohnung in München-Ramersdorf auszuziehen und sich eine Arbeit zu suchen. Er habe nichts mehr zu essen bekommen und sei isoliert gewesen.
Als die Eltern ihm am 19. Juni ein Ultimatum stellten, sah der junge Mann nach eigenen Angaben keinen anderen Ausweg. Mit dem Schwert in der Hand trat Axel T. von hinten an die Mutter heran, die am Küchentisch Zeitung las. Der Sohn versetzte Erika T. einen Hieb in den Hals, an dem die 50-Jährige schließlich verblutete.

Danach habe er auch seinen Vater Harald T. töten wollen, der im Schlafzimmer fernsah, gab der 21-Jährige weiter zu Protokoll. Er sei bereits vor der verschlossenen Schlafzimmertür gestanden, habe dann aber Angst bekommen und die Polizei gerufen. Zunächst beschuldigte Axel T. seinen 66-jährigen Vater als Täter, ehe er die Tat schließlich zugab.

Berichten Münchner Medien zufolge war das fleißige Paar enttäuscht vom Lebenswandel des einzigen Sohnes, der in München geboren wurde. Axel T. hatte seine Lehre abgebrochen, trieb sich in schlechter Gesellschaft herum und war mehrfach wegen Drogen und Diebstahl durch die Polizei vernommen worden. Das Hermannstädter Paar drängte Axel T. auszuziehen und ein eigenständiges Leben zu führen. Erika T. war als Verkäuferin in der Trachtenabteilung des „Adler“-Modemarktes allgemein geschätzt.

sb



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