14. Juli 2003

Leserecho: Bukarest verfügt dritte Enteignung

Leserbrief zum Artikel Restitution in Rumänien: Aussiedler eklatant diskrimiert, veröffentlicht in der Siebenbürgischen Zeitung vom 25. Juni 2003, Seite 10.
Viele Politiker von Berlin bis Bukarest haben vor der Schranne in Dinkelsbühl die „Öffnung“ und „Partnerschaft“ im Sinne der Osterweiterung der EU beschworen. So weit so gut. Nur ist in diesem vielstimmigen Konzert eine kleine Meldung, „Aussiedler eklatant diskriminiert“, veröffentlicht in der Siebenbürgischen Zeitung vom 25. Juni 2003, Seite 10, untergegangen. Die Meldung hat bei vielen Siebenbürger Sachsen Enttäuschung ausgelöst, weil sie vor ihrer Ausreise nicht nur ihre Häuser dem Staat verkaufen, sondern auch eine „Pauschalverzichtserklärung“ abgeben mussten. Damit wurden die Betroffenen ein zweites Mal nach 1945 enteignet, nur weil sie in Freiheit leben wollten (mit Kindern war dies nur legalmöglich).

Die erneute Benachteiligung bedeutet nicht nur eine dritte Enteignung, sondern wird auch als späte „Ceausescu-Strafe“ empfunden. Wenn die EU-Osterweiterung eine Einbahnstraße bleibt, dann gute Nacht Europa!

Johann Dorfi, Öhringen


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 11 vom 15. Juli 2003, Seite 6)

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