4. August 2003

Rumäniens Europaministerin unter Beschuss

Bukarest. - Die für den EU-Beitritt Rumäniens zuständige Ministerin Hildegard Puwak gerät durch Enthüllungen in rumänischen Medien unter Beschuss. Die Firmen ihres Mannes und ihres Sohnes sollen Zugang zu erheblichen Fördermitteln der Europäischen Union gehabt haben.
Die rumänische Tageszeitung Adevarul enthüllte am 29. Juli, dass Hildegard Puwak im Handelsregister als Geschäftsführerin einer Firma, die ihrem Mann gehört, figuriert, berichtet die Hermannstädter Zeitung. Zudem hätten die beiden Firmen ihres Mannes und die beiden Firmen ihres Sohnes über das "Leonardo da Vinci"-Programm Zugang zu EU-Geldern in Höhe von über 150 000 Euro gehabt. Die Demokratische und die Nationalliberale Partei forderten daraufhin die Entlassung der Ministerin. Sie selbst hat sich zu den Vorwürfen noch nicht geäußert. Die Enthüllungen von Adevarul sind politisch brisant vor dem Hintergrund der jüngsten rumänischen Gesetzgebung, wonach politische Ämter und die Mitwirkung in Aufsichtsräten von wirtschaftlichen Unternehmen unvereinbar sind.

Hildegard Puwak ist Vizevorsitzende der regierenden Sozialdemokratischen Partei (PSD). Sie stammt aus Reschitza, ist mit dem Sohn des Jagdschriftstellers Josef Puwak verheiratet und Mitglied des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien.

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