14. Oktober 2003

Vortrag in München: DDR-Historiker Fritz Klein blickt zurück

In der Vortragsreihe "Wissenschaft" referiert Prof. Dr. Dr. h.c. Fritz Klein (Berlin), Sohn siebenbürgisch-sächsischer Eltern, am Donnerstag, dem 23. Oktober, 18.00 Uhr, im Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas in München. Sein Vortrag trägt den Titel: "Ein Siebenbürger in der DDR".
Der bekannte Historiker wird dabei aus seinen Erinnerungen berichten. Die Einführung hält Dr. Peter Motzan. Veranstaltungsort ist das Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas, Halskestraße 15, 81379 München, Telefon: (0 89) 7 80 60 90 (U-Bahn-Haltestelle „Aidenbachstraße“, U3, oder Buslinie 41 bis „Ratzingerplatz“).

„Unter den DDR-Historikern“, schrieb Volker Ullrich im März 2000 in der Hamburger Wochenschrift Die Zeit, „gab es nur wenige, die auch im Westen als Gesprächspartner geschätzt wurden. Zu ihnen zählte Fritz Klein. (...) Seine Forschungen haben bis heute Bestand. Vom provinziellen Mief einer in sterilen Dogmen befangenen Parteigeschichtsschreibung war bei ihm nichts zu spüren.“ Fritz Klein wurde 1924 in Berlin geboren. An der Humboldt-Universität Berlin studierte er Geschichte, promovierte 1952 zum Dr. phil., habilitierte sich 1968 an der Karl-Marx-Universität Leipzig und war über zwei Jahrzehnte lang an Historischen Instituten der Akademie der Wissenschaften der DDR tätig. 1999 verlieh ihm die Universität Lüneburg die Ehrendoktorwürde. Seine Forschungsschwerpunkte bilden die deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, besonders der Imperialismus und der Erste Weltkrieg, die internationalen Beziehungen und die Friedensthematik. Zu seinem erfolgreichsten Buch wurde die Autobiografie des 75-jährigen Emeritus, die im Jahre 2000 unter dem Titel Drinnen und Draußen im Frankfurter S. Fischer Verlag erschienen ist und 2001 in einer Taschenbuchausgabe neu aufgelegt wurde. In seinen streng chronologisch aufgebauten Erinnerungen verbünden sich die Genauigkeit des professionellen Historikers mit den Ausdrucksqualitäten eines Erzählers. Kenntnisreiche und berührende Passagen sind seiner Familiengeschichte, dem siebenbürgischen Herkunftsraum seiner Eltern, den Sommerferien in Hermannstadt, den Lebensformen und dem Selbstverständnis der Siebenbürger Sachsen gewidmet.

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