24. April 2005

Filtsch-Symposion in Venedig

Aus Anlass des 175. Geburtstages und des 160. Todestages von Carl Filtsch veranstaltet das Haus des Deutschen Ostens in Zusammenarbeit mit dem Münchener Musikseminar vom 9. bis 11. Mai 2005 ein wissenschaftliches Symposion in Venedig.
Da das musikalische Schaffen dieses siebenbürgisch-sächsischen Musikers einen wichtigen Beitrag zur europäischen Kultur darstellt, werden bei dem Symposion in Venedig Historiker und Musikwissenschaftler verschiedener Länder teilnehmen.

Carl Filtsch, Gipsrelief von Jean Jaques Pradier, 1843, Siebenbürgisches Museum Gundelsheim.
Carl Filtsch, Gipsrelief von Jean Jaques Pradier, 1843, Siebenbürgisches Museum Gundelsheim.
Aus der Reihe der Vorträge seien erwähnt: Dr. Ortfried Kotzian (Haus des Deutschen Ostens München): „Der Mythos Czernowitz und die Musikkultur der Bukowina“ (9. Mai); Prof. Ioan-Aurel Pop (Klausenburg): „Kulturelle Interferenzen in Siebenbürgen um die Mitte des 19. Jahrhunderts“ (9. Mai); Prof. Vasile Tomescu (Bukarest): „Carl Filtsch und die musikalischen Beziehungen zwischen dem italienischen und rumänischen Musikleben“ (9. Mai). Walter Krafft (München) und Boldizsár Csiky-Adleff (Klausenburg): „Gemeinsamkeiten und stilistische Neuerungen in den Werken von Carl Filtsch im Vergleich zu den Werken Frédéric Chopins“ (10. Mai).
Für die wissenschaftliche Tagung hat die „Rumänische Humanistische Akademie Venedig“ ihre Räume zur Verfügung gestellt. Für das festliche Abschlusskonzert am 11. Mai stellt die „Deutsch-Italienische Kulturgesellschaft“ den Festsaal im historischen „Palazzo Albrizzi“ zur Verfügung. Der siebenbürgische Pianist Boldizsár Csiky-Adleff wird Werke von Filtsch, Chopin, Liszt und Thalberg vortragen. Nähere Informationen beim Münchener Musikseminar, Müllerstraße 22, 80469 München, Telefon:
(0 89) 26 71 63.

CarI Filtsch war eines der größten musikalischen Genies das 19. Jahrhunderts. Er wurde am 28. Mai 1830 im siebenbürgischen Mühlbach geboren. Seine geniale Begabung wurde bald erkannt und nach glänzenden Erfolgen in Wien wurde er der Lieblingsschüler von Frédéric Chopin und Franz Liszt. Letzterer bezeichnete ihn als „das Wunderkind Siebenbürgens“. Die Wiederentdeckung von Carl Filtschs frühreifen Kompositionen von europäischem Rang waren der Anlass zur alljährlichen Abhaltung des „Carl-Filtsch-Klavier- und Kompostionswettbewerbs“ in Hermannstadt. Filtsch starb knapp 15-jährig in Venedig und ist auf Venedigs Friedhof San Michele begraben. Inzwischen haben seine genialen Werke einen Siegeszug durch die Welt angetreten.

Walter Krafft

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