22. Mai 2005

Via Lied, Tanz und Bild nach Siebenbürgen gereist

Lieder, Volkstänze, Trachten, Einblicke in das ländliche Schaffen sowie in die Sitten und Bräuche der Siebenbürger Sachsen von einst standen im Mittelpunkt des kulturellen Nachmittags am 30. April im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Stuttgart-Zuffenhausen.
Der Vorsitzende der Kreisgruppe Stuttgart, Wilhelm Reip, begrüßte die zahlreichen Gäste, die zunächst mit Kaffee und Baumstriezel bewirtet wurden. Anschließend sang der Chor der Kreisgruppe unter der bewährten Leitung von Prof. Gernot Wagner zwei sächsische Volkslieder („Zeisken huet e klinzich Näst“, „Treißig Krezer) und drei banatschwäbische Volkslieder („Wenn mei Diandel am Abend“, „Sonntags, wenn durchs Dorf ich geh“, „Tanz rüber, Tanz nüber“ ) sowie eine Chorbearbeitung des „Ungarischen Tanzes Nr. 6 von Johannes Brahms. Prof. Wagner wies darauf hin, dass diese Gesangsdarbietung des Chors für diesen Tag einstudiert worden sei. Der Höhepunkt war der „Ungarischer Tanz Nr. 6“, gewiss eine besondere Herausforderung für die zum Großteil „nicht mehr jungen“ Sängerinnen und Sänger. Der Chormeister führte seine Leute, die schon rein äußerlich durch die schöne Volkstracht „vereint“ waren, in fester Hand mit seinem freudig-dynamischen Dirigieren zum gewünschten Erfolg ihrer Darbietung.

Nach dem statischen Chorbild waren die tanzenden zehn jungen Menschen, ebenfalls in Volkstracht, eine angenehme Abwechslung. Unter Leitung von Sunny Mai bot die aus 30 Mitgliedern bestehende Tanzgruppe der Kreisgruppe Stuttgart gekonnt folgende Tänze: Nagelschmied, Neppendorfer, Ländler, Reklich Med und Schwedentanz. Mit dem Sketch „Der Besserwisser“ gelang es Michael Schuster und Walter Drechsler, als Vertreter der Theatergruppe der Kreisgruppe, dank ihrer schauspielerischen Begabung die Zuhörer aus dem oft trüben Alltag in die wohltuende Welt der Entspannung und Heiterkeit zu entführen.

Die Kulturreferentin der Kreisgruppe Stuttgart, Gerhild Reip, hielt einen sehr interessanten, mit geschichtlichen Daten und vielfältigen Kenntnissen aus dem Brauchtum untermauerten Vortrag über „Sitten und Bräuche auf dem Lande in Siebenbürgen.“ Anschließend zeigte Frau Reip den Videofilm „Zendersch in dem Traubenland“ – Singspielaufzeichung (2002, Regie: Waltraud und Alfred Gross, Musikalische Leitung: Reinhard Konyen, VHS: 83 min). Dieser Film ist allen, die sich mit Siebenbürgen verbunden fühlen, wärmstens zu empfehlen. Die vielen Menschen in Tracht, Erwachsene und Kinder, aber auch die schönen Hochzeitsbräuche, die darauf hinweisen, dass Sitte und Brauch im Glauben verankert sind, müssen mit besonderem Dank an die Darsteller hervorgehoben werden. Die Referentin gab bekannt: „Unser Chormitglied Regina Bell und ihre Schwester Katharina Weber haben auch zum Gelingen des Zenderscher Programms und somit auch zum Gelingen des Videofilms beigetragen. Sie haben sich darum gekümmert, dass die Trachten der Zenderscher Tradition entsprechen und haben auch beim Spiel und der Auswahl der Lieder mitgewirkt. Herzlichen Glückwunsch.“ Zum Abschluss trug Frau Reip ein Gedicht vor: Siebenbürgenlied von Maly Theil (1893-1973).

Helmut von Hochmeister


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