31. Juli 2005

Friedrich Schiller beim Fürther Treff

Vor 200 Jahren starb Friedrich Schiller, einer der größten deutschen Dichter, mit nur 46 Jahren in Weimar. Das Jahr 2005 wurde deshalb zum „Schillerjahr“ erklärt. Johann Wolfgang von Goethe, den mit Schiller eine überaus fruchtbringende Freundschaft verband, hat seinerzeit schon die Welt aufgefordert: „So feiert ihn! Denn was dem Mann das Leben nur halb erteilt, soll ganz die Nachwelt geben!“
In der Fürther Nachbarschaft wurde am 14. Juli der große Klassiker Friedrich Schiller im geräumigen Saal des Dr.-Martin-Luther-Hauses unter der Leitung von Rosel Potoradi gebührend gefeiert. Ein schönes Schillerplakat sowie Schautafeln zu Schillers Leben und Werk, auch bunter Blumenschmuck, versetzten die rund achtzig Besucher in Festtagsstimmung. Ergriffen lauschten alle, während der 50-köpfige Chor unter der Leitung von Reinhold Schneider Schillers „An die Freude“, den Schlusschor aus Beethovens 9. Symphonie, inzwischen zur Europahymne geworden, vortrug. Die aus Zeiden stammende und in Fürth lebende Germanistin Katharina Unberath hielt einen gut dokumentierten Vortrag über Schillers Leben und Werk. Rhetorisch meisterhaft führte sie die Zuhörer durch Schillers kurzes, ereignisreiches, voller Schaffenskraft geprägtes Dichterleben. In der Lateinschule hatte Schiller noch sein ursprüngliches Theologie-Berufsziel verfolgt. Als Zögling der „Hohen Carlsschule“ wurden ihm die strengen Zucht-Verhältnisse zur Folter, und er flüchtete in die Freiheit. Danach der steile, oft steinige Weg nach oben zum Freiheitsdichter und Schöpfer meisterhafter Dramen, ergreifender Balladen, wunderschöner Gedichte sowie historischer und philosophischer Schriften.

Von den Ausführungen begeistert, dankten die zahlreichen Anwesenden der Referentin durch anhaltenden Applaus. Rosel Potoradi schenkte Katharina Unberath ein Buch mit Schiller-Zitaten und einen Blumenstrauß. Den aufmerksamen Zuhörern fiel es anschließend nicht schwer, einige Rätsel zu Schillers Werken aufzulösen, wie z.B. „Welches Liebespaar Schillers stirbt wie Romeo und Julia durch Gift?“, „Wo befinden sich die bedeutendsten Schiller Gedenkstätten?“, „In welchem Drama Schillers spielt ein Apfel eine nicht unbeachtliche Rolle?“, und andere mehr.... Der Chor intonierte das Lied aus Wilhelm Tell „Mit dem Pfeil, dem Bogen …“, und viele Besucher erinnerten sich an ihre Schulzeit in Siebenbürgen, denn von Schiller hatte man eine Menge gelernt. Katharina Schuller trug einiges aus der „Glocke“ vor und erntete großen Beifall. Schillers Hirtenlied „Ihr Matten, lebt wohl, ihr sonnigen Weiden“ und der Chor „Zur Feier“ von Christoph Willibald Gluck erklangen noch zum Schluss der Schillerfeier, und man ging ergriffen zum gemütlichen Teil über, denn es wurde auch ein kleines Abschiedsfest des erfolgreichen Chorjahres und der beliebten Vortragsreihe der Fürther Nachbarschaft gefeiert. Sehr eifrig bei der Bewirtung der Gäste waren Maria Kepp, Katharina Frim, Gertrud Roth und Erna Kloos, denen auf diesem Wege herzlich gedankt wird.

Rosel Potoradi


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