31. Dezember 2016

Gedanken zur Zukunft der Meschner Kirchenburg

Bei einem Besuch in Meschen im Oktober 2016 spürte Hans Reinerth seine Wurzeln und ausgeprägte Verbundenheit mit seinem Heimatort. Im Folgenden macht er sich Gedanken über die Zukunft der Meschner Kirchenburg.
In den letzten Jahren hatte ich einerseits mehrere zerschlagene Kirchenfenster in Siebenbürgen und andererseits an vielen Kirchen europaweit neidisch schöne, sichere Fenster betrachtet. Nun löste der Anblick der neuen Fenster in der Meschner Kirche eine tiefe Freude und Dankbarkeit in mir aus. Gleichzeitig offenbarte sich die besondere Leistung von Hugo Schneider sen., die ich mit diesen Zeilen mit tiefem Respekt würdigen möchte. Er hat nämlich das „Pech“, dass sein Sohn unser Vorstandsvorsitzender ist und ganz bescheiden auf die richtige und wichtige Würdigung der Verdienste seines Vaters verzichtet. In der Kirche in Meschen erinnerte ich mich an die Gespräche, die wir im Sommer 2014, an gleicher Stelle führten, Gespräche, die die tiefe Überzeugung von Hugo Schneider sen. zur weiteren Erhaltung unserer Kirche aufzeigten.

Beim Besuch der Kirche und der Kirchenburg wurden wir von Manni Rempler und Schuldirektor Sotropa begleitet und es war gleich zu erkennen, dass beide eine ganz besondere Nähe zu diesem Ort haben und hier sehr viel Herzblut und Engagement investieren. Unvorbereitet stand ich zwischen der wunderbar hergerichteten Kirche und den unbegrenzt sprudelnden Ideen zu zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten der restlichen Kirchenburg. Dieses Gespräch erweiterte meinen Blick für viele anstehende Aufgaben, hinterließ aber auch eine Flut an Fragen.

Warum identifizieren sich Manni und Direktor Sotropa so mit dieser Kirchenburg? Wie kann ich – als Einzelperson – einen Beitrag in diesem verspürten Geiste leisten? Was können wir – als sächsische Meschner Gemeinschaft in Deutschland – hier tun? Sind wir nachfolgenden Generationen nicht verpflichtet, die Basis unserer siebenbürgisch-sächsischen Identität so lange wie möglich zu erhalten? Wieso sind uns unsere Toten so viel wichtiger, denn „mir wässen, wot mir schäldich sen, den Diuden uch den Kengden“ und blenden oft die letzten beiden Wörter aus?

Inzwischen sind ein paar Tage vergangen und ich habe meine ganz persönlichen Antworten auf einen Teil der Fragen gefunden. Ich bin überzeugt, dass wir, als Gemeinschaft der sächsischen Meschner, gemeinsam mit Hugo Schneider sen., Manni und Direktor Sotropa noch einiges im Umfeld der Meschner Kirchenburg bewegen können und möchte mich zukünftig im Vorstand der Siebenbürger Nachbarschaft Meschen (SNM e.V.) in diese Richtung verstärkt einsetzen. Die Erfahrung zeigt, dass ich als Einzelkämpfer sehr schnell ins Leere laufen konnte. Das Beispiel Hugo Schneider sen. zeigt mir aber genauso klar, dass tiefe Überzeugungen auch zum Erfolg führen können.

Nach mehr als 25 Jahren im Amt des Schuldirektors darf Herr Sotropa ab Sommer seinen wohlverdienten Ruhestand antreten und hat (hoffentlich) viel Zeit, seine langjährigen, freiwilligen Aktivitäten rund um unsere Kirchenburg auszubauen. Neben der tatkräftigen Unterstützung seiner Familie könnte ein Engagement unseres Vereins und auch einzelner Personen, ob finanziell oder in anderer Form, hier sehr viel bewegen. Ich glaube fest daran, dass wir, nach der Orgelsanierung, dem Fahnenkauf und der Fenstererneuerung mit der „Zukunftsorientierten Entwicklung der Meschner Kirchenburgumgebung“ ein weiteres Projekt starten können, das unserer Meschner Seele guttut.

Als ersten konkreten Schritt möchte ich, gerade im Hinblick auf den erwarteten Ansturm ausgereister Siebenbürger Sachsen in Siebenbürgen im Sommer 2017, das touristische Infomaterial aktualisieren, um Meschen in der Erinnerung der Besucher zu verankern. Dieser und die nächsten Schritte können als ein Weitermachen der von Hugo Schneider sen. eingeleiteten Aktivitäten angesehen werden.

Weihnachten ist die Zeit der Geschenke und wir tun uns von Jahr zu Jahr immer schwerer, das passende Geschenk zu finden. Gibt es auch Geschenke für die Seele, vielleicht für unsere Meschner Seele?

Hans Reinerth

Schlagwörter: Meschen

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