10. Oktober 2013

Namhafter Geochemiker und Geologe: Haino Uwe Kasper wurde 70

Der international anerkannte siebenbürgische Geochemiker und Geologe Prof. e.h. Dr. Haino Uwe Kasper hat sich als Hochschullehrer und Wissenschaftler ab 1967 an der Universität „Al. I. Cuza“ in Jassy (Iași) und ab 1978 am Institut für Geologie der „Albertus Magnus“ Universität zu Köln auf dem Gebiet der Geowissenschaften große Verdienste erworben. Besondere Beachtung fand 2001 sein von der Weltbank geförderter Vortragszyklus über neue Analysenverfahren. Für seine langjährige Förderung der Geowissenschaften und der Geochemie in Rumänien wurde ihm im November 2002 von der Universität Jassy die Ehrenprofessur verliehen.
Haino Uwe Kasper wurde am 4. September 1943 in Petroschen als jüngstes von fünf Geschwistern geboren. Sein Vater Alfred Kasper stammt aus Sächsisch-Regen, die Mutter Margarete Kasper, geborene Schindler, aus Dresden. Sein Vater war als leitender Ingenieur im Kohlenbergbau im Schiltal und nach der Deportation nach Russland in Doicești und Baraolt tätig.

Nach dem 1961 am Honterus-Gymnasium in Kronstadt abgelegten Abitur studierte Haino Uwe Kasper von 1961-1966 an der „Al. I. Cuza“ Universität in Jassy Geochemie und Geologie und legte abschließend hier das Staatsexamen ab. Danach war er hier zunächst bis 1967 Präparator, anschließend bis 1973 Assistent und schließlich bis 1977 Dozent am Lehrstuhl für Mineralogie und Geochemie. 1973 promovierte er zum Dr. rer. nat. an der Universität Jassy mit einer Dissertation über die Geochemie und Mineralogie granatführender Gesteine aus dem Kristallin der Ost- und Südkarpaten Rumäniens.
Prof. e.h. Dr. Haino Uwe Kasper in seinem ...
Prof. e.h. Dr. Haino Uwe Kasper in seinem Arbeitszimmer.
1971 heiratete Kasper die Diplomchemikerin Anca, geborene Andrei, Assistentin am Polytechnischen Institut in Jassy. Nach der 1977 erfolgten Aussiedlung in die Bundesrepublik Deutschland gelang es ihm 1978, dank seiner hervorragenden Fachkenntnisse und organisatorischen Fähigkeiten, im deutschen Universitätsbereich Fuß zu fassen und als Wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Lehrauftrag am Geologischen Institut der Universität Köln erfolgreich seine Tätigkeit zu beginnen. Neben der Durchführung von Forschungsprojekten hat Kasper vor allem durch die Gründung eines modernen Labors für instrumentelle analytische Geochemie wesentlich zur Erweiterung der wissenschaftlichen Forschungsmöglichkeiten seines Instituts auf diesem Gebiet beigetragen. Zu den Schwerpunkten seiner Forschungstätigkeit, die er nun in seinem Labor durchführen konnte, gehören die Entwicklung eines patentierten Aufschlussgefäßes sowie neue Aufschlussmethoden von geologischen und umweltrelevanten Proben, die Bestimmung mit der Atomabsorptions-Spektrometrie und später der Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma von Elementen im Ultraspurenbereich (Gold und Elemente der Platingruppe, Seltene Erden) oder seine Beiträge zur Geochemie und Mineralogie magmatischer und metamorpher Gesteine aus den Karpaten und den Alpen. Durch die Entwicklung eigener analytischer Methoden, von denen einige auch patentiert sind, wurde er weltweit bekannt und immer öfter zu internationalen Projekten herangezogen, vor allem zur Ausarbeitung zertifizierter internationaler Referenz-Standards. Kasper ist Gründungs- und Vorstandsmitglied der „International Association of Geoanalysts, Mitglied in der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft (Sektion Geochemie) und Mitglied in den Rumänischen Mineralogischen und Geologischen Gesellschaften.

Geschätzt war er auch als Redaktionsmitglied von The Geoanalyst und der Analele Univ. „Al. I Cuza“ Seria Geologie. Kasper hat an über 40 nationalen und internationalen wissenschaftlichen Tagungen und Kongressen aktiv teilgenommen (u. a. in Toronto, Denver, Kobe, Peking, Vancouver) und 149 wissenschaftliche Arbeiten und Beiträge in Zeitschriften, Tagungsbänden und Büchern veröffentlicht. Auch im Lexikon der Siebenbürger Sachsen (1993) hat er als Mitarbeiter eine Reihe von Beiträgen veröffentlicht. Als langjähriges Mitglied des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL) wurde er 1995 in den Vorstand gewählt und war als solches bis 2001 auch Leiter der Sektion Naturwissenschaften.

Obwohl Kasper im September 2008 in den Ruhestand versetzt wurde, hat er seither, aufgrund der in jedem Jahr erneut erhaltenen Lehraufträge, seine Lehrtätigkeit bis heute sowohl in seinem Institut in Köln als auch an der Universität in Jassy fortgesetzt. Auch für die kommenden Jahre wünschen wir ihm viel Erfolg in seiner Lehr- und Forschungstätigkeit und vor allem weiterhin gute Gesundheit!

Dr. Heinz Heltmann

Schlagwörter: Wissenschaft, Naturwissenschaften, Geologie

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