18. Dezember 2018

Hoch soll er leben – Andreas Späck wurde 90

Geboren wurde Andreas Späck am 13. Dezember 1928 in Großscheuern bei Hermannstadt als zweitältestes von fünf Geschwistern. Nach dem Besuch der Volksschule in seiner Heimatgemeinde bzw. in der nahe gelegenen Stadt begann er eine Tischlerlehre in Heltau bei der Firma Schaser. Diese schloss er nach vier Jahren erfolgreich ab und erhielt den Gesellenbrief.
Im Oktober 1949 wurde er zum Militär einberufen und diente drei Jahre lang bei der Marine in Konstanza am Schwarzen Meer. Kurz nach seiner Entlassung aus dem Wehrdienst heiratete er Margarete Bonfert und gründete mit ihr eine Familie. Nachdem er ein Jahr auswärts gearbeitet hatte, begann er 1954 seine Tätigkeit als Tischler bei der Cooperativă Muncă Tâmplarilor. Dort schaffte er als Vorarbeiter bis zu seiner Ausreise.

Die Sehnsucht nach der Ferne, nach einem besseren Leben in Freiheit trug Andreas Späck stets im Herzen. Öfter fuhr er zu seiner Cousine Hilda, die nahe der jugoslawischen Grenze wohnte, und überlegte, wie er in den Westen fliehen könnte. Die Gelegenheit bot sich ihm im August 1973, als er ein Reisevisum zu seiner Tante nach Kempten bekam. Von dieser Reise kehrte er nicht mehr nach Rumänien zurück. Seine Frau Margarete folgte ihm später. Bis zu seiner Frühverrentung arbeitete er als Tischler bei der Firma Welthe in Weidach.
Andreas Späck wurde 90. ...
Andreas Späck wurde 90.
Von Anfang an trat Andreas Späck der Kreisgruppe Kempten/Allgäu im Verband der Siebenbürger Sachsen bei. Er unterstützte die Vorsitzenden Georg Kautz bzw. Konrad Messe und Dankwart Gross und übernahm verschiedene Aufgaben im Kreisverband. Während seiner über 35-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit als Aussiedlerbetreuer besuchte er nicht nur seine Siebenbürger Sachsen in den Wohnheimen überall im Allgäu, sondern ­begleitete sie zu den staatlichen Behörden und half beim Ausfüllen der Formulare. Durch den Bund der Vertriebenen übernahm er auch die Betreuung anderer Spätaussiedler, unterstützte viele Schlesier, Banater Schwaben und Russlanddeutsche und half bei ihrer Eingliederung in der Bundesrepublik Deutschland. Dafür sind ihm viele Menschen auch heute noch sehr dankbar.

Ob beim Holzfleischessen, bei den Weihnachtsfeiern, Faschingsbällen oder bei der Organisation und Durchführung zahlreicher Reisen – Margarete und Andreas Späck waren stets dabei und unterstützten den Vorstand beispielhaft. Trotz hartem Schicksalsschlag – seine überaus geliebte Ehefrau verstarb mit 56 Jahren – setzte Andreas Späck seine ehrenamtliche Tätigkeit zum Wohle der Aussiedler erfolgreich fort. Auch heute noch nimmt er an den Veranstaltungen unseres Kreisverbandes regelmäßig teil und erfreut sich guter Gesundheit.

Für seinen vorbildlichen Einsatz bei der Förderung und Pflege unserer siebenbürgischen Gemeinschaft in Kempten bedankten sich Mitglieder des Kreisverbandes Kempten/Allgäu bei dem Jubilar. An seinem 90. Geburtstag besuchten sie ihn, sangen ihm ein Ständchen, überreichten ihm einen Korb mit siebenbürgischen Spezialitäten und gratulierten mit folgenden Worten: „90 Jahre wurden dir geschenkt, von Gott gegeben und gelenkt. Noch viele Jahre hier auf Erden sollen dir beschieden werden. Für all die Treue in den Jahren möchten wir dir ,Danke‘ sagen. Wir wünschen dir für die kommende Zeit Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Hoch sollst du leben, hoch sollst du leben, dreimal hoch!“

Senta Wotsch

Schlagwörter: Verbandsleben, Kempten, Großscheuern

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