9. Oktober 2022

Unermüdlicher Einsatz im HOG-Verband und Schlossverein: Dr. Horst Müller zum Siebzigsten

Horst Müller ist mein langjähriger Kindergarten- und Schulfreund; mit ihm habe ich in der Sandgrube gespielt, in der Grundschule und im Lyzeum die Schulbänke in Kronstadt gedrückt. Jahrzehnte später, 2014, in Deutschland, sprach ich ihn an, uns im Vorstand der Heimatgemeinschaft der Kronstädter zu unterstützen und habe damit sicher einen positiven Stein für die siebenbürgische Gemeinschaft in Deutschland ins Rollen gebracht.
Dr. Horst Helmut Müller ...
Dr. Horst Helmut Müller
Horst Helmut Müller wurde am 24. September 1952 in Kronstadt geboren und ist in der Oberen Vorstadt aufgewachsen. Seine Ausbildung begann im Kindergarten, wurde mit Grundschule und Lyzeum fortgesetzt und endete vorerst mit erfolgreich bestandener Matura 1971. Das Studium an der Hochschule in Kronstadt gab er wegen der Ausreise im Frühjahr 1972 auf. In Deutschland studierte er an der TH Aachen Maschinenbau, Fachrichtung Kunststofftechnik, und schloss im Mai 1978 mit der Diplomprüfung ab. Als Assistent an der Universitäts-Gesamtschule Paderborn hat er sich mit Grundlagenforschung zu Werkstoffeigenschaften von expandierbarem Polystyrol (Styropor) beschäftigt und 1984 darüber promoviert. Danach war er bis zum Renteneintritt 2018 in verschiedenen Firmen Deutschlands und Österreichs tätig. Seine Vielseitigkeit konnte er unter Beweis stellen. Von Entwicklungsaufgaben, Verfahrenstechnik, Grundlagenforschungen zur physikalischen Chemie bis zu Management und Verwaltung war alles dabei.

Horst ist seit 1978 verheiratet, hat einen Sohn und seit 2020 eine Enkelin. Das Wohl der Gemeinschaft liegt ihm am Herzen und schon früh setzte er einen Teil seiner Zeit und seiner Energie dafür ein. Als Schüler wirkte er in der Theater-AG mit, später war er als Abgeordneter im Studentenparlament aktiv, und danach hatte er als Sportschütze verschiedene Funktionen im Schützengau Maintal inne.

Seine Verbundenheit zur Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen hat sich erst auf die Mitgliedschaft in der HG der Kronstädter beschränkt. 2014 beantwortete er erst nach reiflicher Überlegung meine Anfrage auf Kandidatur positiv und wurde in den Vorstand der Heimatgemeinschaft der Kronstädter gewählt. Seither unterstützt er als zweiter Vorsitzender die Vorstandsarbeit mit Bedacht und findet zu jedem Problem eine praktikable Lösung. Während seiner jährlichen Aufenthalte in Kronstadt pflegt er die Kontakte mit Vertretern der beiden Kirchengemeinden und des Forums und sucht unermüdlich Wege und Ideen, um der HG zu helfen. Seine vielseitige Hilfestellung hat er auch in der HOG-Regionalgruppe Burzenland eingebracht, z. B. bei der Untersuchung zur Herkunft des Kirchenrocks.

2017 schlug Karl-Heinz Brenndörfer ihm die Kandidatur zur Vorstandswahl des Verbandes der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften e.V. vor. Auch dieses Angebot nahm er nicht sofort an. Erst nach einem Gespräch mit Ilse Welther, die selbst als Vorsitzende des HOG-Verbandes kandidierte, und nach reifer Überlegung stimmte er zu. Er wurde 2017 zum stellvertretenden Vorsitzenden des HOG-Verbands gewählt.

In diese Funktion hat er sich schnell eingefunden, sein Wissen und seine Fähigkeiten in allen Aktivitäten eingebracht. Er hat auch jetzt, in der zweiten Amtszeit, nichts von seinem Engagement und fachmännischer Beratung verloren. „Er ist unser ausgleichender Part: wenn die Wogen mal hochhergehen, diese Situationen immer mit einem passenden Witz rettend; auch sonst immer besonnen, ein guter Zuhörer, erstmal überlegend und dann gut fundierte Meinung abliefernd“ – so beschreibt ihn Ilse Welther, Vorsitzende des HOG-Verbands. Die Berichte oder Annoncen für den HOG-Verband haben einen neuen Esprit und einen besonders originellen Touch bekommen, seit Dr. Horst Müller berichtet. „Als HOG-Vorsitzende kann ich mich jederzeit auf seine Hilfsbereitschaft verlassen. Horst ist jederzeit bereit, spontan in die Bresche zu springen, sei es auch an einem besonderen Tag, wie an seinem Geburtstag.“ Ilse Welther hat weitere Gedanken im Namen des Vorstands für Horst: „Wir sind sehr stolz, dass er unser Kollege ist, und wünschen ihm zum Siebzigsten alles Gute, Gesundheit und viel Erfolg bei der Ausübung seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten“.

Das Leben hatte noch weitere Aufgaben für Horst bereit. 2021 schlug Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch vor, Horst zur Vorstandskandidatur im Schlossverein anzufragen, da er seine Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft und Klugheit schätzte. Ilse Welther wurde als HOG-Vorsitzende gefragt, ob sie zustimme, und sagte: „Das ist mein bester Mann, den ich da hergebe…“. Sie konnte es sich aber gut vorstellen, dass er, sowohl wegen der Nähe seines Wohnorts zu Schloss Horneck, aber vor allem wegen seines Interesses an Geschichte und Finanzen, gut im Schlossverein mitarbeiten könne. Als zweiter „HOG-Mann“ könne er so die Verbindung zum HOG-Verband gut aufrechterhalten. Horst nahm erst einige Male an Sitzungen und Lehrgängen des Schlossvereins teil, um zu sehen, ob dieses zusätzliche Amt wirklich etwas für ihn sei. Im Oktober 2021 wurde er in den Vorstand des Schlossvereins gewählt und zum Schatzmeister ernannt. Er selbst wollte im Finanz-, im Bau-, und Kulturteam, aber auch im Koordinationsteam mit dem Betreiber des Schlosshotels und in projektbezogenen Teams mitarbeiten.

Dr. Axel Froese war froh, „jemanden mit Durchblick, gutem Zahlen-, aber auch gutem juristischen Verständnis“ als Sparringpartner bekommen zu haben. Heidrun Negura, Leiterin des Kulturteams, schätzt ihn „für genaues Lektorat, Formulierungsideen von Festprogrammen und auch als jemanden, der Anträge auf Förderung stellen kann“. Dr. Horst Müller bringt sich überall ein, erstmal zuhörend, aber dann mit selbstständiger Übernahme von Aufgaben. Er übernimmt geschichtliche und bauliche Schlossführungen, führt weitere themenbezogene Schlossführungen ein, z. B. Industrie. Im Kulturteam hatte er die vage Idee eines Flohmarkts aufgegriffen, sortierte zusammen mit Mitstreitern aus Altbeständen des Heizungsraums Verkaufsware aus. Für ein KulturWochenende bereitete er zusammen mit Forstingenieur Edmund Haldenwang einen Vortrag über die Karpaten vor. Er hatte die Initiative, den „Tag des offenen Denkmals“ auf Schloss Horneck 2022 zu gestalten, und gab dem Schlossbetreiber Pietralla Tipps und Ideen dafür. Selbst erschien er zur Schlossführung in der Kleidung der Deutschordensritter. Sogar das Drehbuch zu einem Werbespot für den Schlossverein stammt von ihm. „Man kann Horst wann immer Probleme schildern, er versteht, sortiert und strukturiert sie, denkt über Lösungen nach und findet welche. Beeindruckend ist auch sein kreativer Beitrag im Kulturteam“, so Negura. Helge Krempels wünscht im Namen des Vorstands des Schlossvereins: „unserem Kollegen Dr. Horst Müller alles Gute, weiterhin so gute Schaffenskraft und gute Gesundheit. Ein herzliches Dankeschön für den unermüdlichen Einsatz im Schlossverein.“

Auf meine Wünsche zum Geburtstag erhielt ich von ihm folgende Antwort.: „Ob 20 in den Siebzigern oder 70 in den Zwanzigern ist fast egal. Man kann und soll etwas draus machen.“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Anselm Honigberger

Schlagwörter: Verbandsleben, HOG, HOG-Verband, Siebenbürgisches Kulturzentrum, Schloss Horneck, Kronstadt

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