Der darauffolgende Samstag begann mit einem Frühschoppen, begleitet von der Siebenbürger Mooskapelle Ingolstadt unter der Leitung von Michael Grau, in der siebenbürgisch geschmück­ten Exerzierhalle im Klenzepark. Bei der Begrüßung sprach der Kreisgruppenvorsitzende Willy Schenker dem Oberbürgermeister Ingolstadts, Dr. Alfred Lehmann, einen besonderen Dank für die Übernahme der Schirmherrschaft für dieses Fest als auch für seinen Einsatz für die Siebenbürger Sachsen in Ingolstadt aus. Zu den geladenen Gästen zählten der Bundestagsabgeordnete Dr. Reinhard Brandl, der Bürgermeister Albert Wittmann, der Bezirksrat Rudolf Geiger, die Stadträte Dr. Johannes Hörner, Hans Süßbauer und Franz Wöhrl mit Gattin. Vom Verband der Siebenbürger Sachsen wurde Herta Daniel, die Vorsitzende des Landesverbandes Bayern, herzlich empfangen. Die rumänischen Ehrengäste, der Botschafter Lazăr Comănescu und der Innenminister Rumäniens Vasile Blaga, mussten ihren Besuch kurzfristig absagen aufgrund von Überschwemmungen in Moldawien. Rosina Schießer vom Bund der Vertriebenen (BdV), Stefan Mlynarzek von der Union der Vertriebenen (UdV), Hans Achhamer, Vorsitzender der Russlanddeutschen, sowie einige Vertreter der Heimatortsgemeinschaften und anderer Landsmannschaften aus der Umgebung waren eben- falls zum Fest eingeladen. Zum Schluss bedankte sich Willy Schenker bei allen Sponsoren, Vorstandsmitgliedern und den Helfern des Vereins für die Unterstützung.

Herta Daniel begrüßte die Anwesenden und insbesondere die Ehrengäste und überbrachte Grüße des Bundesvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius, der aus terminlichen Gründen leider nicht teilnehmen konnte. Im besonderen Maße hob Frau Daniel die Gründung des „Siebenbürger Wirtschaftsforums Ingolstadt” hervor. Der Wirtschaftskreis, der von 60 siebenbürgischen Firmen aus dem Raum Ingolstadt 20 als Mitglieder zählt, wurde auf Initiative von Willy Schenker 2007 gegründet. Ziel sei es, Leistungsträger aus der Wirtschaft in Deutschland weit zu vernetzen und Beziehungen zum „Deutschen Wirtschaftsklub“ in Siebenbürgen aufzubauen, dessen Vorsitzender der deutsche Generalkonsul in Hermannstadt, Thomas Gerlach, ist. Dr. Fabritius wäre sehr gerne bei diesem Bierfest dabei gewesen, weil es ein Wirtschaftsfaktor sei und der in Planung befindliche „Siebenbürgische Wirtschaftsclub Deutschland” in Ingolstadt seinen Ursprung habe. Der Verband bietet die Plattform für die Vernetzung der siebenbürgisch-säch­si- schen Leistungsträger der Wirtschaft in Deutschland. Somit ist der Verband nicht nur im kulturellen Bereich tätig, sondern bringt sich auch zunehmend auf wirtschaftlichem Gebiet ein.

Durch das Festprogramm führte die stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Kulturreferentin Gerda Knall. Sie erwähnte die elf aktiven Gruppen (Blaskapellen, Chor, Bigband, Theatergruppe, Tanz- und Frauengruppen), die wöchentlich proben und in ausgestellten Fotocollagen Einblicke in die Vielfalt ihrer Aktivitäten gewährten. Ein besonderer Dank gilt der Frauengruppe II mit ihrer Leiterin Irmtraut Gierelth, die siebenbürgisches Traditionsgebäck für die Gäste gebacken hatte. Gerda Knall bat um Unterstützung aller Gruppen, denn nur durch ihren Weiterbestand könnten Tradition und Brauchtum an unsere Kinder weitergegeben werden. Unterstrichen wurde unser kulturelles Erbe durch eine umfangreiche Ausstellung siebenbürgisch-sächsischer Trachtenpuppen, Stickereien, alter Bilder und Keramik. Besonders beeindruckend waren die Holzintarsien von Hermann Gräf aus Buxheim. In mühevoller Handarbeit fertigt er Nachbildungen von sächsischen Kirchenburgen, Wappen etc. an. Der Nachmittag wurde in bunten Trachten mit vielen Tänzen der vier Ingolstädter Tanzgruppen und der zwei Gastgruppen, der Jugendtanzgruppe aus Landshut und der Tanzgruppe Böblingen, gestaltet. Das kulturelle Festprogramm kam beim Publikum sehr gut an und wurde mit den Gemeinschaftstänzen „Kikapuu” und der „Reklich Med” unter großem Beifall abgeschlossen. Am Abend hatten alle Tanzbegeisterten Gelegenheit, mit der Partyband „Duo Strings” bei bester Stimmung bis in die frühen Morgenstunden zu feiern.

Es war ein sehr gelungenes Fest für Jung und Alt, das an diesem Wochenende etwa tausend Gäste besuchten. Unsere Anerkennung gilt den Organisatoren, den Programmgestaltern und den vielen Helfern vor und nach dem Fest.

Marianne Theil und Dagmar Kanz