Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen feierte die Kreisgruppe Ingolstadt das traditionelle Kronenfest am 22. Juni mit vielen Gästen auf der Wiese vor der Sportgaststätte in Zuchering. Die Eröffnung mit „Schön ist die Jugend“ und den weiteren musikalischen Rahmen gestaltete die Siebenbürger Banater Blaskapelle Ingolstadt unter der Leitung von Hermann Mattes.
Die Kulturreferentin und stellvertretende Kreisgruppenvorsitzende Gerda Knall begrüßte alle Gäste und lobte die Leistung der Jugendtanzgruppe der Kreisgruppe, die den Hauptteil des Kronenfestes – das Kronenbinden und Aufstellen des Kronenbaumes – sowie weitere organisatorische Aufgaben übernommen hatte, um diesen schönen siebenbürgischen Brauch weiterzuführen.
Der Ingolstädter Pfarrer Dr. Jonathan Kühn hob in der festlichen Andacht die Rolle der Jugend hervor und wies auf die Güte und den Schutz Gottes hin, die Ausbreitung seines Reiches, in dem sich die Menschen geborgen fühlen sollen und nicht rastlos und ohne Orientierung umherirren. Alle Christen mühen sich zu säen, um zu ernten. Lob und Dank dafür wurde mit den Gemeindeliedern „Lobe den Herren“ und „Nun danket alle Gott“ zum Ausdruck gebracht. Die Lesung hielt Pia Gooss, und die Fürbitten lasen Melina und Julia Wagner, Debora Mooser und Pia Gooss. Die Burgberger Singgruppe unter der Leitung von Katharina Kraus begleitete die Andacht musikalisch mit „Was singt ihr Vögel so mit Macht“ und „Lasst uns danken unserem Gott“. Pfarrer Kühn dankte allen Mitwirkenden für die Vorbereitung und Ausrichtung des Festes. „Wie gut, dass dieses Fest aufrechterhalten wird“, sagte er.
Mitwirkende des gelungenen Ingolstädter Kronenfestes: vier Tanzgruppen der Kreisgruppe, die Gasttanzgruppe Herzogenaurach, die Burgberger Singgruppe und die Siebenbürger Banater Blaskapelle Ingolstadt. Foto: Willi Theil
Der Kreisgruppenvorsitzende Manfred Binder dankte in seinem Grußwort Pfarrer Kühn für die würdevolle Andacht und hieß alle Gäste herzlich willkommen zu einem Fest, das in tiefer Verbindung von Tradition und christlichem Glaubensleben wurzele. Es erinnere an die Geschichte, Bräuche und Werte der Siebenbürger Sachsen, die über Generationen gepflegt wurden. Binder begrüßte eine Reihe von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, allen voran den Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt Dr. Michael Kern, Alfred Grob, MdL, die Stadträte Franz Wöhrl, Robert Schidlmeier und Karl Ettinger, den CSU-Kreisvorsitzenden Stefan Huber, als Vertreter der landsmannschaftlicher Organisationen in Ingolstadt Manuel Depperschmidt (Deutsche aus Russland) und Hans Metzger (Banater Schwaben) sowie seitens der Heimatortsgemeinschaften Udo Müller, Vorsitzender der HOG Großscheuern. Er dankte allen, die dieses Fest ermöglicht hatten.
Oberbürgermeister Dr. Michael Kern betonte in seinem Grußwort, dass ein Miteinander etwas ganz Besonderes ist und Traditionen tief im Herzen getragen werden. Der Landtagsabgeordnete Alfred Grob überbrachte Grüße von Dr. Petra Loibl, MdL und Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene. Er sei seit Jahren Gast beim Kronenfest und freue sich jedes Mal, mitfeiern zu können.
Es folgte der feierliche Teil des Kronenfestes mit dem beeindruckenden Aufmarsch von 38 Trachtenpaaren, dem Erklimmen des Kronenbaumes und dem Tanz unter der Krone. Niklas erklomm den zehn Meter hohen Baumstamm mit Leichtigkeit, trug die Kronenpredigt teils in Mundart, teils in Deutsch vor und erfreute die vielen Kinder mit einem Bonbonregen – einer großzügigen Spende von Bernhard Müller. Nach dem Abstieg bat Niklas, mit einem Feldblumenstrauß gewappnet, seine Schwester Nina um den ersten Tanz. Es folgten die Tanzvorführungen der vier Ingolstädter Tanzgruppen (Kinder-, Schüler-, Jugend-, Volkstanzgruppe) und der Gasttanzgruppe aus Herzogenaurach. Den Abschluss bildete ein Gemeinschaftstanz aller Tanzgruppen, gefolgt vom Siebenbürgenlied und der Bayernhymne. Das Publikum, darunter viele Banater, dankte begeistert mit viel Applaus.
Im weiteren Verlauf spielte die Blasmusik bis in die frühen Abendstunden. Das Bewirtungsteam hatte reichlich zu tun mit dem Ausschank der Getränke und der Bereitstellung von Steaksemmeln, Mici und anderen Köstlichkeiten. Dank der zahlreichen Kuchenspenden konnte die Bäckerinnengruppe ein köstliches Kuchenbüfett aufbauen. Herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spendern! Zudem wurde Baumstriezel verkauft, und erfrischen konnte man sich mit leckerem Eis.
Es war ein gelungenes Fest, geprägt von siebenbürgischem Brauchtum und Tradition, das großen Anklang fand und dank vieler helfender Hände zustande gekommen ist. Hervorzuheben ist der Einsatz der Jugend, die sich neben der Organisation auch beim Sammeln der Feldblumen, des Eichenlaubes und dem Kronebinden voller Elan eingebracht hat. Dem Organisationsteam, koordiniert von Kevin Roth, der Vorbereitung von Gerda Knall, den Aktiven, die zur Programmgestaltung beigetragen haben und den vielen Helfern sei herzlich gedankt, denn ohne gemeinsame Unterstützung kommt ein Fest dieser Größenordnung nicht zustande. Nur so haben jahrhundertealte Traditionen eine Zukunft. Ein besonderer Dank geht an das Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen e.V., das diese Traditionsveranstaltung aus Mitteln des bayerischen Sozialministeriums gefördert hat.
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