26. Juli 2011

Kreisgruppe Bad Tölz – Wolfratshausen: Zweites Kronenfest war ­erfolgreich

Es war die richtige Entscheidung, trotz ungewisser Wetterlage das zweite Kronenfest in Folge in Geretsried zu veranstalten. Das große Fest auf der Böhmwiese gegenüber dem Rathaus war von lachendem Sonnenschein begleitet, und es gab rundum zufriedene Besucher.
Am Samstag, dem 9. Juli, fanden sich viele Helfer frühmorgens unter der Anleitung von Peter Wagner, der Kreisgruppenvorsitzenden Gerlinde Theil und dem Organisationsreferenten Johann Depner auf der Böhmwiese ein und sorgten bis spätabends für einen reibungslosen Ablauf des Festes.

Das Kronenfest begann mit einem Feldgottesdienst nach siebenbürgischer Liturgie, gehalten von Pfarrer Gerhard Staedter aus München, früher Zuckmantel und Nadesch. Musikalisch ­beglei­tet wurde der Gottesdienst vom Gemischten Chor der Kreisgruppe unter der Leitung von Renate Klemm. Pfarrer Staedter predigte über die Worte von Paulus aus dem Galaterbrief, Kapitel 6, Vers 2: „Einer trage des anderen Last“, und erinnerte an die Kronenfeste in der alten Heimat zum Peter- und Paulstag.

Während der Mittagspause gab es Grillfleisch, Mititei, Baumstriezel und gespendeten Kuchen zu den Klängen der Thanninger Blaskapelle, geleitet von Wolfgang Schwarz in zünftiger oberbayerischer Tracht.

Im Kulturteil des Festes begrüßte Gerlinde Theil die zahlreichen Landsleute und Gäste, darunter als Ehrengäste den Landrat des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen, Josef Niedermaier, die Erste Bürgermeisterin der Stadt Geretsried, Cornelia Irmer, die Ortsvorsitzenden der befreundeten Landsmannschaften und als Gast die Tanzgruppe der Banater Schwaben aus Geretsried unter der Leitung von Stefan Rieder.

In ihrer Ansprache erläuterte Gerlinde Theil den Brauch des Kronenfestes mit dem rund zehn Meter hohen glattgeschälten Baumstamm, auf dem eine schöne, mit Eichenlaub und leuchtenden Blumen geschmückte große Krone hängt. Die Krone soll den höchsten Stand der Sonne im Jahr versinnbildlichen und steht im Zeichen der Sonnenwende. In mühevoller Kleinarbeit hatten die Jugendlichen unter Anleitung von Johann Depner und der Familie Ongerth die blumenreiche Krone gebunden.
Siebenbürgisch-sächsische Kinder-, Schüler-, ...
Siebenbürgisch-sächsische Kinder-, Schüler-, Jugend-Tanzgruppen und Tanzgruppe der Banater Schwaben unter dem Kronenbaum in Geretsried. Foto: Wiltrud Wagner
In ihren Grußworten freuten sich Landrat Niedermaier und Bürgermeisterin Irmer über dieses schöne Fest, das die Jugend in vorbildlicher Weise mit dem Ziel einbindet, alte Sitten und Bräuche über Generationen zu bewahren. Beide waren von dem Programm sehr angetan und dankten den Organisatoren dieser Veranstaltung. Durch das Programm führten Uschy Meyndt und Heike Kraus. Nach den Liedern „Kein schöner Land“ und „Af deser Ierd“ eröffneten die vier Tanzgruppen den Trachtenaufmarsch unter der Krone.

Ein Höhepunkt des Festes war das Erklimmen des Baumes durch den „Altknecht“: Jonas Schunn (16) hielt seine Rede aus der Krone in luftiger Höhe und bat um eine reiche Ernte. Anschließend regnete es Süßigkeiten auf die wartenden Kinder. Es folgten die Tanzdarbietungen. Zuerst trat die Kindertanzgruppe mit dem Bändertanz und dem „Hirtenmadl“ unter der Leitung von Doris Ongerth und den Helferinnen Erika Fernolend und Uschi Schuller auf. Die Schülertanzgruppe mit Ines Binder zeigte den „Jungsächsisch“. Die Banater Schwaben führten in ihren schönen Trachten den „Kathitanz“ und die „Betschauer Polka“ vor. Die Jugend unter der Leitung von Heike Kraus erfreute mit dem „Maike-Tanz“, und alle vier Tanzgruppen führten zusammen die „Sternpolka“ auf. Mit dem Siebenbürgenlied und der bayerischen Hymne endete der Kulturteil. Danach spielte das Musikduo Waldi & Peter (zwei „Nichtsiebenbürger“, die aber den Siebenbürgern sehr eng verbunden sind) zum Tanz unter der Krone auf. Sie trugen mit ihrem kostenlosen Beitrag zum Gelingen des Festes bei. Nachdem die Nachmittagshitze etwas nachgelassen hatte, wurde kräftig und fröhlich getanzt, bis ein Gewitter am späten Abend dem Fest ein jähes Ende setzte.

Neu war das Angebot der Kinderbetreuung, das gut angenommen wurde. Es war ein gelungenes Miteinander von Jung und Alt. Für die gute Organisation ist der Familie Kerstin und Peter Wagner besonders zu danken. Dank gebührt auch dem Grillmeister Reinhold Kraus mit Helfern, dem Kaffee- und Kuchen-Team mit Wiltrud Wagner und Katharina Thies, dem Baumstriezel-Team mit Helfern sowie der Getränkeausgabe mit Familie Ongerth. Die Baumstriezel waren der Renner – dafür bildete sich eine Warteschlange. Von langer Hand geplant und vorbereitet, hat Gerlinde Theil die Gesamtleitung und Verantwortung für dieses zweite Kronenfest bestens bewältigt.

Walter Klemm

Schlagwörter: Geretsried, Kronenfest, Brauchtum

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