Da man bei diesem Fest sehr wetterabhängig ist, ging wie jedes Jahr manch banger Blick in Richtung Himmel. Die Sonne schien zwar, aber „mit Zähnen“, wie man früher zu sagen pflegte, und der Wetterdienst hatte Sturm vorhergesagt. Ganz so schlimm wurde es nicht, die Musikanten entschieden sich aber doch, in der alten TÜV-Halle zu spielen, da sie sonst ihren Noten hätten hinterherlaufen müssen. Den Auftakt machte die Siebenbürger Blaskapelle Böblingen, bis die Gäste aus Österreich sich mit Kaffee, Hefekranz und einem Schnaps stärken konnten. Die „Lustigen Adjuvanten“ aus Traun, die mit gut 30 Musikern an Bord waren, entfachten von Anfang an ein wahres Feuerwerk und rissen die Gäste, die sich zahlreich eingefunden hatten, zu einem wahren Sturm der Begeisterung mit.

Auf dem Grill wurden Mici, „Holzfleisch“ und Rote Wurst im Akkord gebrutzelt und an der Kaffee- und Kuchenausgabe riss die Schlange nicht ab. Als die Ehrengäste, zu denen der stellvertretende Bundesvorsitzende Alfred Mrass mit Gattin gehörte, ebenso Michael Konnerth, neuer Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg, und von Seiten der Stadtverwaltung Böblingen Peter Conzelmann, Kulturamtsleiter, und Paul Nemeth, MdL und Aussiedlerbeauftragter des Landes Baden-Württemberg, eingetroffen waren, startete der Trachtenaufmarsch von der Wandelhalle zur Festwiese. Hildegard Kijek, Vorsitzende des Vereins, begrüßte alle herzlich und umriss in wenigen Sätzen die Bedeutung des Kronenfestes in Siebenbürgen und wie wichtig es uns Siebenbürger Sachsen in der heutigen Zeit hier in Deutschland ist, diese Tradition fortzuführen und die Stafette weiterzugeben.

Nach dem Erklimmen der Krone, Gedicht, Bonbonregen und Ehrenwalzer, den der Kronenbursche Ralph Kaiser mit seiner Mutter Inge Kaiser tanzte, folgten die Darbietungen der Böblinger Tanzgruppen. Die Kinder- und Jugendtanzgruppe zeigte unter der Leitung von Renate König neue Tänze. Diese Gelegenheit nutzte man auch, um Werbung für die Kindertanzgruppe zu machen; diese droht sich aufzulösen, da immer weniger Kinder und Jugendliche bereit sind sich einzubringen. Die Erwachsenen folgten auch mit neuen Tänzen, den Schluss bildeten beide Gruppen mit einem gemeinsamen Tanz. Mit Blasmusik und leckeren Spezialitäten ging es weiter bis in die Abendstunden und da auch das Wetter mitspielte, war abzusehen, dass es wieder spät werden würde. Der Abschluss wurde mit den Gästen aus Traun im Vereinsheim gefeiert.

Ein herzliches Dankeschön geht an alle Mitwirkenden, ganz besonders an Dietmar Lindert und seine Musikanten, die den weiten Weg aus Traun zu uns auf sich genommen haben, an die Tänzerinnen und Tänzer, an den Kronenburschen und vor allem an die vielen fleißigen Helferinnen und Helfer, die dies alles erst zu einer runden Sache werden lassen.

Hildegard Kijek